Pioneer Funds - U.S. Pioneer Fund.
Blue Chips. Favorisiert.
Trotz des ambitionierten Bewertungsniveaus der US-Börsen gehört ein guter Fonds für US-Standardwerte in ein global breit diversifiziertes FondsDepot. Ein Klassiker aus diesem Bereich ist der U.S. Pioneer Fund, der Kontinuität und langfristiges Kapitalwachstum zu seinen obersten Anlagegrundsätzen gemacht hat.
Der Pioneer Funds - U.S. Pioneer Fund A USD (WKN 805664, ISIN LU0133642578) investiert in unterbewertete, qualitativ hochwertige Aktien von etablierten US-Firmen mit einer typischen Marktkapitalisierung von mehr als 10 Milliarden US-Dollar. FondsManager Dr. John Carey legt besonderen Wert auf eine fundierte Einzeltitelauswahl und sorgt zugleich für langfristige Stabilität, indem er viele Firmen über mehrere Jahre im Portfolio hält. Carey ist bereits seit 1979 für Pioneer Investments tätig und hat an der renommierten Harvard Universität in Geschichte promoviert. Sein Credo für die erfolgreiche Aktienauswahl: "Wenn ein Unternehmen erfolgreich ist - das heißt, wenn es gute Gewinne erzielt - dann steigen früher oder später seine Aktien. Entscheidend ist das Ertragspotenzial des Unternehmens in den nächsten drei bis fünf Jahren." Auf dieser Basis stellt Carey sein FondsPortfolio aus US-Wertpapieren quer über alle Branchen zusammen, wobei er Unternehmen mit starker Marktposition, einwandfreien Bilanzen, einer hohen Dividendenrendite und einer klaren Managementstrategie favorisiert. Starke Beachtung bei der Titelselektion findet auch der Shareholder-Value; die Unternehmenspolitik der Firmen im Portfolio muss darauf ausgerichtet, den Kurswert der Aktien und damit den Marktwert des Gesamtunternehmens zu steigern.
Der Pioneer Funds - U.S. Pioneer Fund wurde am 05. Oktober 2001 aufgelegt und verfügt aktuell über ein Volumen von 1,28 Milliarden Euro. Als Referenzindex dient der S&P 500, wobei FondsManager Carey in seiner Titelselektion durch die Benchmark nicht eingeschränkt wird. Über fünf Jahre ist ihm mit seinem Fonds für US-Standardwerte eine attraktive Rendite von +12,4 Prozent p.a. in der FondsWährung US-Dollar gelungen, allein im Börsenjahr 2013 verzeichnete das Pioneer-Produkt eine Wertentwicklung von +30,4 Prozent. Wie sieht die so erfolgreiche Anlagestrategie von Carey im Detail aus?
FondsStrategie. Bewertung. Analysiert.
Der Pioneer Funds - U.S. Pioneer Fund investiert in ein breit gestreutes Portfolio aus Aktien von Unternehmen, die ihren Sitz in den USA haben oder dort einen Großteil ihrer Geschäftstätigkeit ausüben. Bei der Wertpapierauswahl folgt FondsManager John Carey dem Core-Value-Prinzip: Die Aktien von Unternehmen werden nur gekauft, wenn der Börsenkurs unter ihrem eigentlichen Wert liegt und zugleich Aussicht auf Erholung besteht. "Wir investieren nur in Firmen, die zwei bis drei vollständige Geschäftszyklen durchlebt haben", betont Aktienexperte Carey: "So können wir sehen, wie gut sich ihr Geschäftsmodell bewährt." Carey erwirbt vorwiegend Unternehmen aus dem S&P 500 und nimmt eine breite Streuung über alle Branchen vor. Am Anfang der Titelselektion steht eine Fundamentalanalyse, die sich auf volkswirtschaftliche Faktoren sowie die Geschäftsbedingungen und Konkurrenzsituation der Unternehmen konzentriert. Sodann werden für die jeweilige Einzelaktie die Bilanzen, die Gewinnprognosen sowie das Wachstumspotenzial des Unternehmens geprüft und eine Zielkursbewertung vorgenommen. Wichtigste Kriterien der Wertpapierauswahl sind schließlich eine überdurchschnittliche Eigenkapital- und Umsatzrendite, die Fähigkeit, neue Gewinnpotenziale zu generieren sowie bestehende Wettbewerbsvorteile aufgrund einzigartiger Produkte bzw. Dienstleistungen. Zugleich muss der Aktienkurs unter Bewertungsaspekten attraktiv erscheinen und überdurchschnittliche Renditen auf das investierte Kapital erwarten lassen. Im Endeffekt hält der U.S. Pioneer Fund zwischen 110 und 130 Titel im Portfolio, das auf einen Anlagehorizont zwischen drei und fünf Jahren ausgerichtet ist. Gut 20 Prozent des FondsVermögens werden in den Top 10-Positionen gehalten. Wie ist das FondsPortfolio im Einzelnen strukturiert?
FondsPortfolio. Health Care. Führend.
Favorit im Portfolio des Pioneer-Fonds sind Titel aus dem Gesundheitswesen, die 17,6 Prozent der FondsBestände ausmachen. Platz zwei in der Branchenstruktur belegen Finanzdienstleister, die 16,3 Prozent des FondsVermögens stellen. Aktien aus dem Bereich der Informationstechnologie sind mit 16,2 Prozent ähnlich hoch gewichtet. Hersteller von Gebrauchsgütern repräsentieren 12,8 Prozent des Portfolios, während der Industriesektor mit 11,4 Prozent vertreten ist. Die Branche der Verbrauchsgüter nimmt 11,4 Prozent des FondsVolumens ein, während Energietitel eine Gewichtung von 9,8 Prozent aufweisen. Geringe Bestände aus dem Bereich der Basisindustrie (2,7 Prozent), bei Versorgern (1,0 Prozent) sowie Telekommunikationstitel (0,6 Prozent) runden die Branchenstruktur des USA-Fonds ab.
Größte Einzelposition im U.S. Pioneer Fund ist aktuell die Aktie des Finanzdienstleisters Wells Fargo. Weit vorne unter den Top 10 finden sich zudem die beiden Technologieunternehmen Apple und Microsoft. Der Pharmasektor wird durch Johnson & Johnson vertreten, während Konsumgüterproduzenten wie Walgreen oder der Schokoladenhersteller Hershey Company den Branchenmix der Top 10-Holdings abrunden.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.
In unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse haben wir den Pioneer Funds - U.S. Pioneer Fund dem S&P 500 als Benchmark gegenübergestellt. Die Korrelation mit dem breit gestreuten Vergleichsindex für US-Aktien fällt deutlich aus. Über drei Jahre liegt sie bei 0,96, auf ein Jahr gesehen geht sie leicht auf 0,90 zurück. Damit ist die Parallelität der Kursverläufe von Fonds und Index stark ausgeprägt, was zu aussagekräftigen Alpha- und Beta-Werten führt. Der Blick auf die Kennzahl R² bestätigt den hohen Gleichlauf von Pioneer-Fonds und S&P 500: Für drei Jahre beträgt die Kennziffer 0,92, über ein Jahr nimmt R² einen Wert von 0,80 an. Damit haben sich mittelfristig acht Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 20 Prozent. Somit hat FondsManager Carey auf kurze Sicht stärker die individuelle Branchen- und Titelgewichtung betont. Die Analyse des Tracking Error zeigt, dass Carey ein äußerst geringes aktives Risiko eingeht: Über drei Jahre liegt die Spurabweichung vom Referenzindex bei 1,89, auf Jahressicht bei 1,35 Prozent. Wie fallen die Volatilitätswerte des Fonds aus?
FondsRisiko. Beta. Vergleichbar.
Der Pioneer Funds - U.S. Pioneer Fund weist über drei Jahre eine Volatilität von 12,03 Prozent auf, die leicht oberhalb der jährlichen Schwankungsbreite von 11,89 Prozent liegt, die der S&P 500 als Referenzindex zu verzeichnen hat. Für ein Jahr stellt sich das Szenario ähnlich dar: Mit 6,57 Prozent fällt die Schwankungsneigung des Pioneer-Fonds etwas höher als die des breiten US-Aktienmarktes aus, der mit einer Volatilität von 6,50 Prozent aufwartet. Insgesamt liegen die Schwankungswerte sehr eng beieinander und fallen zudem in ihrer absoluten Höhe moderat aus. Damit ergibt sich ein ausgeglichenes Bild im Vergleich der Volatilitätsstruktur von Fonds und Benchmark. Wird dies durch die Analyse der Beta-Werte bestätigt?
Das Beta des Pioneer-Fonds befindet sich mittelfristig exakt auf Marktniveau: Für drei Jahre liegt die Kennziffer bei 1,00 und kündet somit davon, dass der Fonds die Kursschwankungen des Marktes eins zu eins nachvollzieht. Über ein Jahr liegt das Beta leicht unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt einen Wert von 0,99 an. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte zeigt, dass der Fonds mehrheitlich mit weniger ausgeprägten Wertschwankungen als der Vergleichsindex aufwarten kann. In 22 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume wird ein Wert von unter 1,00 erreicht, der niedrigste Beta-Wert liegt bei 0,90. Lediglich in 14 Zeitspannen verzeichnet das Pioneer-Produkt überdurchschnittliche Ertragsschwankungen und ein Fonds-Beta von maximal 1,06. Damit stellt sich die Risikostruktur des US-Standardwerte-Fonds als vergleichsweise positiv gemessen an der Benchmark S&P 500 dar. Welche Renditen vermag FondsManager Carey auf dieser Basis zu erwirtschaften?
FondsRendite. Alpha. Changierend.
Per 22. September 2014 hat der Pioneer Funds - U.S. Pioneer Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +79,61 Prozent in Euro aufzuweisen. Ein attraktives Ergebnis, welches einer Jahresrendite von +21,53 Prozent entspricht. Noch besser stellt sich die Performance der Benchmark S&P 500 dar: Der US-Index kann im selben Zeitraum mit einer Wertentwicklung von +88,18 Prozent in Euro bzw. einer Rendite von +23,44 Prozent p.a. auf Eurobasis aufwarten. Auch kurzfristig gelingt es FondsManager John Carey mit seinem aktiv gemanagten Portfolio nicht, einen Renditevorsprung zum breiten US-amerikanischen Aktienmarkt zu erwirtschaften: Im letzten Einjahreszeitraum hat der U.S. Pioneer Fund eine Wertentwicklung von +20,24 Prozent in Euro zu verzeichnen, während der S&P 500 noch stärker um +22,71 Prozent zulegte. Auch wenn die absoluten Renditezahlen des Pioneer-Fonds erfreulich ausfallen - ein Performanceplus durch die individuelle Portfoliozusammenstellung konnte zuletzt nicht erzielt werden.
In der Konsequenz befinden sich die erreichten Alpha-Werte im Minus. Über drei Jahre liegt das Alpha bei -0,13, für den Einjahreszeitraum fällt die Renditekennzahl mit -0,15 ebenfalls negativ aus. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte hellt das Bild aus FondsPerspektive auf. Nun zeigt sich, dass die Investmentstrategie von FondsManager Carey immerhin in 15 der untersuchten 36 Einzelzeiträume einen Renditevorsprung zur Benchmark verzeichnen konnte. In diesen zwischen Mai 2013 und Juli 2014 liegenden Zeitspannen wurde ein positives Alpha bis 0,21 in der Spitze generiert, womit sich die grundsätzliche Befähigung der Investmentstrategie des Fonds beweist, seinen Vergleichsindex zu übertreffen. Dem stehen 21 Einzelperioden gegenüber, in denen eine unterdurchschnittliche Wertentwicklung zu konstatieren ist: Hier bewegen sich die Alpha Werte zwischen -0,05 und -0,76 im Tief. Trotz zwischenzeitlicher Outperformance des FondsProduktes: Insgesamt liegt die Information Ratio über drei Jahre mit -0,82 im roten Bereich.
SJB Fazit. Pioneer Funds - U.S. Pioneer Fund.
Wenn Mitte 2015 mit den ersten Zinserhöhungen in den USA durch die Notenbank Fed zu rechnen ist, wird sich gerade bei den US-Aktienfonds die Spreu vom Weizen trennen. Dann ist es besonders wichtig, ein aussichtsreiches Portfolio von Qualitätsaktien zu besitzen, wie es der U.S. Pioneer Fund aufweist. FondsManager Carey legt den Fokus auf günstige Bewertungen und ein langfristiges Aufwärtspotenzial - seine Auswahl an Blue Chips verspricht auch in Zukunft attraktive Renditen.
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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