Bitcoin auf Rekordrally - Warum fällt eigentlich Ethereum?
Während die Digitalwährung Bitcoin am Wochenende erstmals über 6.000 Dollar wert war und damit ihre Rekordrally weiter fortsetzt, reiben sich Ethereum-Anleger verwundert die Augen: Denn für die zweitgrößte Kryptowährung ging es in der letzten Woche zweistellig abwärts.
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Im Windschatten von Bitcoin ist Ethereum nach Börsenwert zur Nummer 2 auf dem Kryptowährungsmarkt aufgestiegen. Viele Anleger setzten sogar auf eine mögliche Wachablösung an der Spitze. Doch in der letzten Woche ging Ethereum die Luft aus - während Bitcoin mit ausreichend Puste auf neue Rekorde schoss.
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Spekulieren auf den höchsten Gewinn
Bitcoin eilt von einem Hoch zum nächsten. Auch wenn Anleger nach dem neuerlichen Rekordhoch über 6.000 Dollar einige Gewinne mitnehmen: Der Aufwärtstrend scheint stabil, die Nachfrage bleibt unverändert hoch. Ethereum hat daneben keine gute Handelswoche hinter sich gebracht.
Zunächst dürften einige Anleger Gewinne mitgenommen haben, nachdem die Kryptowährung innerhalb eines Jahres 2.270 Prozent zugelegt hat. Denn die Luft nach oben wird langsam dünn. Darüber hinaus ist es nicht das erste Mal, dass der Kurs des digitalen Ether-Tokens zweistellig eingebrochen ist: Ether ist wie alle Kryptowährungen von großer Volatilität geprägt. Denn Digitalwährungen sind inzwischen Spielball von Spekulanten geworden: Die Hausse wird getrieben von Anlegern, die auf eine weitere Wertsteigerung setzen und hoffen, zu einem späteren Zeitpunkt zu deutlich höheren Kursen verkaufen zu können. Das funktioniert allerdings nur solange, wie sich noch Anleger finden, die bereit sind, einzusteigen - weil sie sich ihrerseits noch Kurspotenzial erhoffen. Dreht die Stimmung, platzt die Blase, warnen Experten wie der Wirtschaftsnobelpreisträger Robert Shiller oder BlackRock-Experte Richard Turnill.
Angesichts der Tatsache, dass Bitcoin ein Rekordhoch nach dem anderen markiert, dürften viele kurzfristig ausgerichtete Anleger das größere Potenzial in der Nummer 1 der Kryptowährungen sehen. Entsprechend ziehen sie ihr Kapital aus Ethereum und anderen Digitalwährungen ab und investieren stattdessen in Bitcoin.
Update macht Mining immer unattraktiver
Neben dem Erfolg des Konkurrenten Bitcoin hat Ethereum mit zusätzlichem Gegenwind zu kämpfen. Denn ein jüngstes Teilupdate mit dem Namen "Byzantium" sorgt dafür, dass Ethereum-Miner nun für das erfolgreiche Hinzufügen eines Blocks zur Blockchain statt wie bisher fünf nur noch drei Ether-Token bekommen. Das Ziel des Updates ist, mittelfristig den aktuellen "Proof-of-work"-Prozess, die Belohnung für erfolgreiches Mining mit Rechenleistung also, durch "Proof of stake" zu ersetzen - User, die in einen Smart Contract einzahlen, sollen dafür entsprechend ihrer Einlagesumme mit Ether-Token bezahlt werden.
Die so genannte "Hard Fork", ein Update, das eine Softwareversion schafft, die nicht abwärtskompatibel zu bestehenden Versionen ist und somit User ausschließt, die das Update nicht mitmachen, verlief verhältnismäßig unspektakulär. Dabei hatte sich nur wenig Widerstand gegen Byzantium geregt.
Zwei unterschiedliche Konzepte
Und dennoch: Seit dem Update fällt der Ethereum-Kurs. Zieht man allerdings in Betracht, wie stark der Ethereum-Kurs zuvor gestiegen ist, scheinen die jüngsten Kursabschläge nur marginal ins Gewicht zu fallen und lassen sich durch bessere kurzfristige Performance-Aussichten bei Bitcoin erklären. Denn obwohl sowohl Bitcoin als auch Ethereum auf der Blockchain basieren, verfolgen beide doch unterschiedliche Ansätze. Während der Bitcoin als Währung konzipiert wurde, liegt Ethereum ein anderer Gedanke zugrunde. Ethereum dient als Plattform, auf der zwei Parteien einen Vertrag eingehen können. Die Währung der Ethereum-Blockchain ist Ether - ein Äquivalent zum Bitcoin. Doch das Konzept von Ethereum geht darüber hinaus, so nutzen insbesondere Startups ICO-Prozesse für Crowdfunding-Kampagnen, um etwa streng geregelten Prozesse von Banken bei der Kapitalvergabe zu umgehen.
Während Bitcoin also eine digitale Bezahlrevolution anstrebt, will Ether eine komplette Technologie etablieren. Welche Investition vorzuziehen ist, hängt vom persönlichen Fokus ab.
Redaktion finanzen.net
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