Lohnt sich Ethereum-Mining eigentlich noch?
Ethereum hat sich hinter Bitcoin Platz 2 der erfolgreichsten Kryptowährungen erkämpft. Doch nach dem jüngsten Update stellt sich die Frage: Lohnt das Minen eigentlich noch, oder sollten Interessenten die Digitalwährung lieber kaufen?
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Geld verdienen mit dem Schürfen von Kryptowährungen: Diesen Traum verfolgen Millionen Menschen weltweit. Doch die Voraussetzungen für erfolgreiches Mining steigen ständig - und jetzt hat ein neues Update die Situation für Miner noch zusätzlich verschärft.
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Lohnt sich Ethereum-Schürfen überhaupt?
Prinzipiell kann jeder, der die erforderliche Hard- und Software besitzt, Teil der Ethereum-Mining-Community werden. In den Anfangszeiten der Währung war Solo-Mining weit verbreitet, viele Nutzer schürften über ihre Privatrechner Ethereum. Das Ziel, durch Herumprobieren den nächsten Block der Blockchain zu finden, wurde jedoch zunehmend schwerer - denn der gesuchte Hash - und damit die für den Computer zu lösende Aufgabe - ändert sich innerhalb kürzester Zeit.
Am eigenen PC im Alleingang zu minen und damit die richtige Aufgabe zu lösen, um der Blockchain einen neuen Block hinzufügen zu können und dafür mit Ethereum belohnt zu werden - auch Proof-of-Work-Prozess genannt - ist inzwischen nahezu aussichtslos. Stattdessen agieren Ethereum-Schürfer nun in so genannten Rechenverbünden und stellen damit ihre private Rechenleistung einer größeren Community zur Verfügung, die die gestellte Aufgabe gemeinsam zu lösen versucht. Das erhöht die Chance, einen erfolgreichen Block zu finden und damit erfolgreich Ethereum zu schürfen.
Doch auch dieser Methode sind Grenzen gesetzt, denn längst haben riesige Miner, häufig aus dem asiatischen Raum, das Schürften von Kryptowährungen für sich entdeckt. Angesichts massiver Rechenpower in Mega-Computer-Pools und dank deutlich günstigeren Strompreisen dominieren Schürfer aus Fernost inzwischen den Markt. Das bringt auch Risiken mit sich, vor denen Experten immer wieder warnen.
Update macht Schürfen jetzt noch weniger lukrativ
Neben Großorganisationen mit Zugang zu massiver Rechenpower und günstigen Stromquellen sorgt auch das jüngste Ethereum-Update dafür, dass sich Ethereum-Schürfen immer weniger lohnt.
Denn in dieser Woche wurden die Regeln für die Netzwerk-Clients geändert. Der erste Teil des so genannten Metropol-Updates, das Ethereum in die Zukunft und auf eine neue Entwicklungsstufe führen soll, wurde "Byzantium" getauft und bringt eine Reihe von Anpassungen mit sich. Miner, deren Block der Blockchain erfolgreich zugefügt wird, bekommen als Belohnung nun statt fünf Ether-Token nur noch drei Ether-Token. Da die Wahrscheinlichkeit, beim Ethereum-Schürfen eine validen Block zu finden und dafür mit Ether entlohnt zu werden, ohnehin nicht besonders hoch ist, dürfte der Anreiz für das Ether-Mining damit zusätzlich sinken.
"Proof of stake" statt "Proof of work"
Und genau da soll der Weg von Ethereum künftig auch hinführen: Weg vom reinen Mining und hin zu Smart Contracts. Künftig sollen User nicht mehr dann einen neuen Datenblock in die Blockchain eintragen dürfen, wenn sie den richtigen Hash gefunden haben, sondern das Recht soll auf andere Art und Weise erworben werden können.
User werden dann nicht mehr dafür belohnt, dass sie Arbeitsbeweise ("Proof of work") abliefern. Stattdessen soll die Ethereum-Community hin zu "Proof of stake" geführt werden: Diejenigen User, die in einen bestimmten Smart Contract einzahlen, wo es dann für einen bestimmten Zeitraum verschlossen ist, sollen mit Ethereum belohnt werden. Wer also sein Geld künftig via Smart Contract in Ethereum investiert, bekommt dafür weitere Kryptotoken. Maßgeblich für die Auszahlung ist dabei die Höhe des in Smart Contracts investierten Geldes.
Eiszeit kommt später
Zunächst verschoben wurde unterdessen eine weitere geplante Anpassung, die unter dem Namen "Ice Age" nun erst in 18 Monaten an den Start gehen soll. "Ice Age" sieht vor, dass der Schwierigkeitsgrad für das Minen von Ethereum weiter steigt - und zwar exponentiell. Da unterscheidet sich Ethereum von anderen Kryptowährungen, wo die Mining-Berechnung in regelmäßigen Abständen auf die gemeinsame Rechenleistung der Miner angepasst wird. Ethereum schürfen dürfte sich mit dieser Anpassung noch weniger lohnen, denn dass die Rechenleistung ebenfalls exponentiell mitsteigt, ist zumindest anzuzweifeln. Spätestens zu diesem Zeitpunkt dürfte Ethereum-Mining durch "Proof of stake" ersetzt werden.
Redaktion finanzen.net
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