Bitcoin-Spot-ETFs verzeichnen Milliardenzuflüsse: CryptoQuant-CEO erwartet steile Bitcoin-Rally auf bis zu 112.000 US-Dollar
Selbst die kühnsten Erwartungen an die Genehmigung der Bitcoin-Spot-ETFs scheinen sich zu erfüllen: In den vergangenen Wochen verzeichneten die passiven Bitcoin-Fonds massive Zuflüsse. Darum mehren sich bullishe Studien - besonders optimistisch ist dabei das Krypto-Analyseunternehmen CryptoQuant.
Werte in diesem Artikel
• Bitcoin im Rally-Modus: Gewaltige Spot-ETF-Zuflüsse verleihen Auftrieb
• CryptoQuant-CEO Ki Young Ju rechnet mit Anstieg auf 112.000 US-Dollar
• Worst Case-Szenario von Ju: Bitcoin bei 55.000 US-Dollar
Die Bitcoin-Anleger machten unmittelbar nach der Zulassung der Spot-ETFs Mitte Januar zunächst Kasse, die Ur-Kryptowährung litt daher unter Gewinnmitnahmen. Der kleine Kursverlust ist aber längst passé und der Bitcoin setzte seine Rally ab Anfang Februar mit raschem Tempo fort. Kürzlich knackte er sogar die 52.000 US-Dollar-Marke und erreichte damit wieder die vielbeachtete Schwelle von zwei Milliarden Marktkapitalisierung. Als ein wichtiger Grund für die letzten Kurssprünge wird neben den Aussichten auf das wohl für den April erwartete Bitcoin-Halving häufig der nachhallende Effekt der Spot-ETF-Genehmigung durch die US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) genannt.
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Spot-ETF-Einführung ein voller Erfolg
Diese börsengehandelten Bitcoin-Spot-ETFs bieten Anlegern die Möglichkeit, in Bitcoin zu investieren, ohne die Kryptowährung direkt erwerben zu müssen. Anscheinend setzt eine große Zahl an Anlegern auf die Spot-ETFs: In den vergangenen Tagen zogen die neuartigen Fonds beträchtliche Geldmittel an. "Die Lancierung der ETF-Anlagevehikel trägt nun erste Früchte", kommentierte Kryptofachmann Timo Emden von Emden Research gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. "Der Kapitalzufluss ist Wasser auf die Mühlen der Anleger."
Nur einen Monat nach der Auflegung haben die neun führenden börsengehandelten Bitcoin-Spotfonds (ETFs) die Marke von 200.000 Bitcoin oder 9,5 Milliarden US-Dollar an Vermögenswerten überschritten. Zu den neun Bitcoin-ETFs gehören jene von BlackRock iShares (IBIT), Fidelity (FBTC), Bitwise (BITB), Ark 21Shares (ARKB), Invesco Galaxy (BTCO), VanEck (HODL), Valkyrie (BRRR), Franklin Templeton (EZBC) und WisdomTree (BTCW). Laut "crypto.news"-Informationen besitzen diese Unternehmen insgesamt fast 1 Prozent aller 21 Millionen Bitcoins und damit mehr als MicroStrategy, Tether und alle öffentlichen Bitcoin-Miner zusammen. In den USA gibt es noch zwei weitere zugelassene Spot-ETFs: Neben dem von Hashdex (DEFI) ist dies derjenige von Grayscale (GBTC), der aufgrund hoher Gebühren zuletzt aber enorme Geldabflüsse verkraften musste.
Zwar betonen viele Experten laut der Deutschen Presse-Agentur, dass ein beträchtlicher Teil dieser Kapitalzuströme auf Umschichtungen innerhalb des Kryptowährungssektors zurückzuführen sei. Dennoch steht außer Frage, dass bislang skeptische Anleger dank der Bitcoin-ETFs nun leichter in den Krypto-Markt einsteigen können. Zudem sind die Spot-ETFs auch für große institutionelle Investoren wie die milliardenschweren US-Pensionfonds von Interesse.
CryptoQuant-CEO: Selbst "Worst-Case-Szenario" bedeutet Aufstiegspotenzial
Die Folge des ETF-Booms dürfte ein weiterer Aufwärtsdruck beim Bitcoin zu sein. Dieser Ansicht ist unter anderem der CEO des US-Kryptoanalyseunternehmens CryptoQuant, Ki Young Ju. Er erwartet, dass der aktuelle Trend der Zuflüsse im Zusammenhang mit Spot-ETFs anhalten wird. Einem Post auf X (ehemals Twitter) von Ki Young Ju zufolge liegt sein "Worst-Case-Szenario" für Bitcoin bei mindestens 55.000 US-Dollar. Die Ziele wurden vom CEO auf der Grundlage der Auswirkungen der Zuflüsse auf die Marktkapitalisierung von Bitcoin und einer metrischen Kennzahl festgelegt, die in der Vergangenheit anzeigte, ob die Preise "überbewertet" oder "unterbewertet" waren.
#Bitcoin could reach $112K this year driven by ETF inflows, worst-case $55K.https://t.co/HrkV3TU8Ul pic.twitter.com/jBn6HWpt9b
- Ki Young Ju (@ki_young_ju) February 11, 2024
Bitcoin bald sogar sechsstellig?
Das bullishere Szenario des CryptoQuant-Chefs hingegen würde eine neue Schallmauer durchbrechen, da ein Coin der Ur-Kryptowährung demnach erstmals einen sechsstelligen Betrag kosten würde. So rechnet Ki Young Ju aus, dass das Verhältnis zwischen der Marktkapitalisierung von Bitcoin und der realisierten Kapitalisierung auf einen Höchststand für Bitcoin zwischen 104.000 und 112.000 US-Dollar hindeutet. Bei diesen Preisen würde das Verhältnis 3,9 erreichen, ein Niveau, das in der Vergangenheit Preishöchststände markiert hat.
Die realisierte Kapitalisierung (Realized Cap) ist eine Variante der Marktkapitalisierung, die jeden UTXO (Unspent Transaction Output; repräsentiert alle nicht ausgegebenen Coins, die einem Bitcoin-Wallet zugeordnet sind, Anm. d. Red.) auf der Grundlage des Preises bewertet, zu dem er zuletzt bewegt wurde, im Gegensatz zu seinem aktuellen Wert. Als solche stellt sie den realisierten Wert aller Münzen im Netzwerk dar, was wiederum im Gegensatz zu ihrem Marktwert steht.
Als Ursache für seine Zuversicht unterstreicht Jo die enormen Geldzuflüsse an die Spot-ETFs. So verzeichne der BTC-Markt einen Geldzustrom von Spot-ETFs in Höhe von 9,5 Milliarden US-Dollar pro Monat, wodurch sich das realisierte Limit um 114 Milliarden US-Dollar erhöhen könnte, wie Ki Young Ju berechnet. Dabei könnten auch die bedeutsamen Kapitalabflüsse aus dem Grayscale-Spot-ETF (GBTC) dem Bitcoin nichts anhaben: Selbst mit Abflüssen aus dem GBTC könnte ein Anstieg um 76 Milliarden US-Dollar die realisierte Obergrenze von 451 Milliarden US-Dollar auf 527-565 Milliarden US-Dollar erhöhen.
Krypto-Sektor von bullishen Prognosen geprägt
Auf den Zeitpunkt, wann der Bitcoin ein Niveau von über 100.000 US-Dollar erreichen wird, scheint sich Ki Young Ju allerdings nicht festlegen zu wollen. Allgemein befindet sich der CryptoQuant-CEO aber in bester Gesellschaft: Immer mehr Experten - viele davon selbst in der Krypto-Branche tätig - übertrafen sich zuletzt mit ihren Kurszielen. Das wohl bullishste Kursziel überhaupt gab schon Mitte 2023 die ARK-Investorin Cathie Wood aus: Sie hält einen Anstieg des Bitcoins auf 1,5 Millionen US-Dollar bis 2030 für möglich.
Redaktion finanzen.net
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