Vorbereitung auf Krypto-Winter: Crypto.com entlässt 20 Prozent der Belegschaft
Der Mitgründer und CEO der Kryptbörse Crypto.com, Kris Marszalek, kündigte massive Entlassungen an. Er begründete die Reduktion der Belegschaft um 20 Prozent mit den wirtschaftlichen Folgen des weiter anhaltenden Krypto-Winters.
Werte in diesem Artikel
• Entlassungen als Reaktion auf den Bärenmarkt
• Kris Marszalek weiter von Unternehmensvision überzeugt
• Vertrauen der Anleger zurückgewinnen: mehr Transparenz bei den Kryptobörsen
Nach Genesis Global Trading, Huobi, Blockchain.com und Coinbase hat nun auch die in Singapur ansässige Kryptobörse Crypto.com eine deutliche Reduktion der Belegschaft bekannt gegeben. Die Anzahl der Mitarbeiter, die aktuell bei der Kryptobörse beschäftigt sind, ist allerdings nicht bestätigt. Nach Recherchen von CoinDesk arbeiten derzeit zwischen 3.500 und 4.500 Personen für die Kryptobörse, was bedeuten würde, dass zwischen 700 und 900 Mitarbeiter von den Entlassungen betroffen sind.
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Bereits im Juni letzten Jahres wurden im Rahmen einer Kürzungs- und Umstrukturierungsmaßnahme mindestens fünf Prozent der Mitarbeiter entlassen. Die Zahlen gehen hier jedoch auseinander: Ein leitender Mitarbeiter erhebt in einem Interview mit Decrypt (anonym) Vorwürfe gegen das Unternehmen und sagt aus, dass im Juni deutlich mehr Mitarbeiter als angekündigt entlassen worden wären und den übrigen Mitarbeitern die Sicherheit ihrer Jobs versprochen worden wäre. Des Weiteren sollen damals die Firmenverzeichnisse auch intern entfernt worden sein, damit Mitarbeiter die tatsächliche Anzahl der Entlassungen nicht mehr einsehen könnten. "Das Unternehmen reduziert sich auf das absolute Minimum, um den wahrscheinlich langen Bärenmarkt zu überleben - bei den internen Initiativen geht es darum, jeden Cent zu sparen", fasst der anonyme Insider gegenüber Decrypt zusammen.
Nach FTX-Pleite: Crypto.com reagiert auf wirtschaftlichen Abschwung
Crypto.com habe noch zu Beginn des vergangenen Jahres einen ehrgeizigen Wachstumskurs verfolgt, beflügelt von der rasanten Entwicklung des Kryptosektors. Mithilfe der im Juli vorgenommenen Kürzungen, wollte sich das Unternehmen auch in der im Sommer folgenden, schwierigen Phase des wirtschaftlichen Abschwungs positionieren. Es sei gelungen, das Bestehen der Kryptobörse auch in der Krise zu sichern, schrieb Kris Marszalek im Januar an die Mitarbeiter.
Mit der Pleite der Kryptobörse FTX habe sich die Lage jedoch dramatisch verschlechtert, denn das Vertrauen der Anleger sei nachhaltig erschüttert. Der CEO betont, dass man sich auf ein "umsichtiges Finanzmanagement" konzentriere - sicherlich auch in Bezug auf die katastrophalen Zustände bei FTX und die Betrugsvorwürfe gegenüber dem ehemaligen FTX-Chef Sam Bankman-Fried.
Es handele sich um rein betriebsbedingte Kündigungen, schrieb der CEO an seine Mitarbeiter. Alle Mitarbeiter, die von den Kürzungen betroffen sind, seien bereits informiert. Das gesamte Führungsteam sei dennoch weiterhin von der Firmenvision überzeugt, schließt Kris Marszalek seine Mitteilung, "ebenso wie von unserer einzigartigen Position innerhalb der Branche als Marktführer in den Bereichen Einhaltung von Vorschriften, Sicherheit und Datenschutz. Wir haben ein bedeutendes Jahr vor uns, in dem wir weiterhin dazu beitragen werden, das Vertrauen in unsere Branche wiederherzustellen und unsere Dienstleistungen in Märkten auf der ganzen Welt weiter zu verbreiten".
Vertrauen der Anleger wiederherstellen: Kryptobörsen zeigen mehr Transparenz
Eine Maßnahme, um das Vertrauen der Anleger in die Kryptobranche wiederherzustellen, hat Crypto.com bereits im Dezember ergriffen: Die Veröffentlichung eines sogenannten "Proof of Reserves". Darin bescheinigt die internationale Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Mazars Group Crypto.com die über 100-prozentige Deckung der Kundengelder in Bitcoin, Ethereum und USD Coin. Auch andere Kryptobörsen wie Binance, Huobi und CoinEx sind diesen Schritt bereits gegangen und haben Hash-Baum sowie Adressen ihrer Reserve Proofs veröffentlicht.
Redaktion finanzen.net
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