MAKE Europe: USDC kehrt nach Einbruch schnell zum Peg zurück
Es war ein Schreckmoment für viele, die sich im großen Dollar-Stablecoin USDC bezahlen lassen: Im Umfeld der Pleite der Silicon Valley Bank, der offenbar einige Großinvestoren kein Vertrauen mehr schenkten, brach die fünftgrößte Kryptowährung am Wochenende heftig ein.
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Zum US-Dollar verlor der Stablecoin teilweise mehr als 10 Basispunkte. Zwar sind kleine Schwankungen und Einbrüche auch im Handel von FIAT-Währungen keine Seltenheit. Ein Einbruch von mehr als 10 Prozent kann jedoch als echter Crash bezeichnet werden.
USDC Crash ging schnell vorbei
Allerdings hielt sich die Flaute nur wenige Tage. Am Dienstagnachmittag mitteleuropäischer Zeit stand der aktuelle Kurs von USD Coin wieder stabil bei gut $1,00 pro USDC, laut Coinbase. Bei einer Umlaufmenge von 39.5 Milliarden USDC bedeutete dies eine Marktkapitalisierung des USD Coins von insgesamt $39,4. Der gehandelte USD Coin-Betrag fiel in den vorangegangenen 24 Stunden um $2,6 Milliarden. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum $7,2 Milliarden in USDC gehandelt.
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Smart Contract Analyse: USDC
Die aktuelle Smart Contract Analyse des ERC20 Tokens ergibt ein ungewöhnliches Bild für die vergangenen Tage: Nachdem der Stablecoin noch Ende Februar mit einem täglichen Transfervolumen von durchschnittlich rund $10 Milliarden recht langsame Tage erlebte, katapultierte die Krise das Handelsvolumen auf je mehr als $30 Milliarden am Freitag und Montag. Eine echte Spitze gab es ungewöhnlicherweise am Samstag, einem sonst eher ruhigen Wochentag für den Token: Mehr als $50 Milliarden wurden am Samstag von gut 95.000 Sendern an 73.000 Empfänger versendet.
Weiter Platz 5
Damit hält sich USDC weiterhin auf Platz 5 in der Liste der Kryptowährungen mit der größten Marktkapitalisierung. Eine Analyse der MAKE Europe GmbH für das besonders im Einzelhandel wichtige vierte Quartal des vergangenen Jahres hatte zuvor gezeigt, dass USDC auch im Individual-Segment an Popularität gewinnt. In den drei letzten Monaten des Jahres 2022 machten Transaktionen mit einem Wert von weniger als $500 bei USDC ERC20-Token täglich rund $100,000 aus. Jede Minute wurden gut 20 Transaktionen mit einem Wert unter der $500-Euro-Schwelle durchgeführt. Das waren typischerweise Zahlungen mit QR-Code per Smartphone oder Abo- und Servicegebühren von $0.01 aufwärts, wie sie im Online- und stationären Einzelhandel oder von privat zu privat vorkommen.
Selbstschutz: Stablecoins nach Erhalt sofort umtauschen
Allerdings hat USDC seinen Werterhaltungsversprechen am Wochenende beschädigt. Wer sich also weiter in Stabelcoins für seine Arbeit bezahlen lässt, was bereits für viele deutsch-amerikanische Firmen und Freelancer gilt, sollte sie immer direkt nach Erhalt umtauschen. Die "convert on the spot"-Strategie hilft, erarbeitete Werte zu schützen. Sofort nach dem Eingang umtauschen, garantiert den aktuellen Gegenwert. Alles andere birgt ein Währungsrisiko.
Schafft die Lagarde am Donnerstag Abhilfe?
Ein digitaler Euro der Europäischen Zentralbank (EZB) könnte das Problem langfristig lösen. Aber auf den müssen wir leider noch zwei Jahre warten. Dieses Wochenende zeigt erneut: Längst werden Milliardendeals und Staatsfinanzen per Blockchain geregelt. Mit Blick auf den Sommer, ist es jetzt an der Zeit, dass die EZB-Präsidentschaft den digitalen Euro in ihr offizielles geldpolitisches Briefing aufnimmt. Ein solches Briefing wird der Öffentlichkeit nach jeder Sitzung der geldpolitischen Sitzung zur Verfügung gestellt. Die EZB-Präsidentschaft stellt erneut am Donnerstag den Fragen und Antworten der Journalisten. Den Digitalen Euro hier immer nur am Rande zu erwähnen, wie jeden anderen Bericht, wird dem breiten Spektrum an Implikationen, die eine digitale Währungsinnvoation mit sich bringt, nicht gerecht.
Roman Kessler ist Web3-Entwickler bei der MAKE Europe GmbH in Frankfurt. Im Herzen Europas baut der FinTech-Profi international prämierte Internetanwendungen rund um Bitcoin, Ethereum und den Digitalen Euro.
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Bildquellen: MAKE Europe GmbH