Bitcoin, Ethereum & Co: Indien treibt Krypto-Regulierung voran
Das indische Wirtschaftsministerium hat gemeinsam mit dem IWF und der Weltbank ein Konsultationspapier in Sachen Krypto-Regulierung erarbeitet.
Werte in diesem Artikel
• Indische Krypto-Strategie gekoppelt an internationale Zusammenarbeit
• Indien fordert eine internationale Krypto-Regulierung
• Konkrete Pläne für eine digitale Rupie
Nicht nur die indische Strategie, sondern auch die internationale Zusammenarbeit sind Gegenstand des Papiers von Wirtschaftsminister Ajay Seth. Auf einer Pressekonferenz betonte er laut Cointelegraph, Indien könne in diesem Bereich nicht isoliert handeln. Es brauche "eine ungefähren Gesetzesrahmen, auf den sich alle Länder gemeinsam verständigen". Das Konsultationspapier solle die Zusammenarbeit mit dem IWF und der Weltbank stärken und Indiens Bereitschaft für eine globale Krypto-Regulierung verdeutlichen. Im Anschluss solle es der indischen Regierung vorgelegt werden und die drittgrößte Volkswirtschaft Asiens für die Herausforderungen der Cyberdevisen im nationalen und im internationalen Umfeld rüsten.
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Die digitale Rupie auf dem Weg
Bislang galt die indische Regierung in Bezug auf digitale Assets als sehr restriktiv. Noch Ende des vergangenen Jahres schien ein Verbot von Kryptowährungen auf den Weg gebracht, Anfang dieses Jahres wurde dieses Quasi-Verbot jedoch aufgehoben. Einen großen Schritt in Richtung Legalisierung der Kryptowährungen ging die indische Regierung im Februar mit der Besteuerung der Gewinne aus dem Transfer von digitalen Assets. Die indische Finanzministerin Nirmala Sitharaman gab eine Legalisierung digitaler Assets und gleichzeitig die Entwicklung einer digitalen Rupie bekannt.
Zwar häuften sich in letzten Monaten skeptische Äußerungen gegenüber Kryptowährungen seitens der indischen Zentralbank (Reserve Bank of India RBI), wie BeInCrypto berichtet. Befürchtet werde eine Dollarisierung der Wirtschaft und ein Verlust der geldpolitischen Souveränität. Da die Rupie sowohl bei inländischen als auch bei internationalen Transaktionen durch Kryptowährungen ersetzt werden könne, könne sie auch "einen Teil des Geldsystems ersetzen [und] die Fähigkeit der RBI untergraben, den Geldfluss im System zu regulieren", sagte ein Mitarbeiter der indischen Zentralbank.
In ihrem Jahresbericht vom 28. Mai stellt die RBI jedoch laut Cointelegraph einen konkreten, mehrstufigen Plan zur Einführung der im Februar angekündigten digitalen Rupie vor. Es werde eine Machbarkeitsstudie und eine Testphase vor der Einführung geben, um sicherzugehen, dass die geplante Cyberdevise die Finanzstabilität und Geldpolitik der indischen Regierung nicht gefährde.
Globale Regulierungsstrategie statt Verbot
Bei einer Diskussionsrunde des IWF zeigte Indiens stellvertretender Zentralbankchef, Rabi Sankar, erneut seine Ablehnung gegenüber Kryptowährungen: Technologie (die Blockchain) sei lediglich ein Hilfsmittel und nicht in der Lage eigenständige Währungen mit realen Anwendungsfällen zu erschaffen. Daher würden in Zukunft "Zentralbank-Digitalwährungen auch noch den letzten Anwendungsfall von Kryptowährungen abtöten".
June 2 at 7:00am ET // At the Frontier: India's Digital Payment System and Beyond will explore the latest developments in digital payments with a focus on lessons from India as well as future with a significant role for Central Bank Digital Currencies. https://t.co/ZSj7i15fBG pic.twitter.com/X6cVyHewEs
- IMF (@IMFNews) May 31, 2022
Auf die Frage nach einem möglichen Verbot von Kryptowährungen in Indien sagte Wirtschaftsminister Ajay Seth auf der Pressekonferenz seines Ministeriums, man müsse sich bewusst sein, dass ein nationales Verbot ohnehin nicht ohne internationalen Konsens umzusetzen sei. Auch Premierminister Narendra Modi hatte Kryptowährungen zuletzt auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos als globale Herausforderung bezeichnet und eine Abstimmung der internationalen Gemeinschaft in der Regulierung gefordert. Er warnte vor den Herausforderungen und auch Gefahren von Bitcoin und Co. und forderte die "globale Familie" zu einer "ähnlichen Einstellung" und gemeinsamem Handeln auf.
Redaktion finanzen.net
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