Lieferengpässe bei Gold - was der Bitcoin davon hat
Ausgerechnet in einer Zeit, in der die Anleger ein großes Bedürfnis nach Sicherheit haben, kommt es zu Lieferengpässen bei physischem Gold. Von dieser Entwicklung profitieren könnte jedoch der Bitcoin.
Werte in diesem Artikel
• Geldmengenausweitung verunsichert Anleger
• Physisches Gold wird knapp
• Bitcoin könnte profitieren
Das Coronavirus breitet sich immer weiter aus und legt zahlreiche große Volkswirtschaften lahm. Aus Angst um die wirtschaftlichen Folgen, die bisher noch gar nicht abgeschätzt werden können, stoßen viele Anleger ihre Aktien ab und suchen sogenannte "sichere Häfen" auf.
Gold wird Mangelware
Insbesondere Gold wird in Krisenzeiten als sichere Anlage geschätzt. So auch jetzt. Die Verunsicherung der Anleger ist sogar so groß, dass viele von ihnen den Finanzinstitutionen hinsichtlich der Verbriefung sowie Lagerung ihres Goldbesitzes nicht mehr vertrauen. Stattdessen entscheiden sie sich für die vermeintlich sicherste Investitionsform: die eigene physische Aufbewahrung. Inzwischen ist das Interesse an Barren und Münzen jedoch so groß, dass die Nachfrage kaum noch bedient werden kann.
Dies liegt aber nur zum Teil an der hohen Nachfrage. Hinzu kommt, dass das Coronavirus für Lieferengpässe sorgt: So wurden inzwischen nämlich auch Goldminen in Südafrika sowie viele Prägeanstalten in Südafrika und Kanada aus Angst vor einer Ausbreitung des Coronavirus vorübergehend geschlossen. Betroffen von einem solchen Shutdown ist außerdem das schweizerische Kanton Tessin. Was viele wohl nicht wissen: Dort wird etwa ein Drittel des weltweiten Jahresangebots an Gold verarbeitet. Und da Münzhersteller und Scheideanstalten nicht als essentiell wichtige Betriebe angesehen werden, beginnt der Nachschub nun zu stocken.
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Auch Stable Coins leiden
Doch was bedeutet dies für Digitalwährungen? Zahlreiche Kryptofans sehen in ihnen schließlich eine gute, wenn nicht sogar bessere Alternative zum Gold.
Problematisch wird die Verknappung von Gold laut "BTC Echo" jedenfalls für Stable Coins die den Gold-Kurs verbriefen. Da sie eine entsprechende Golddeckung vorgeben, bedeuten die derzeitigen Engpässe, dass sie vorerst keine neuen Coins herausgeben können, solange sie nicht an neues Gold gelangen, um eine Deckung zu gewährleisten.
Chance für den Bitcoin
Optimistisch sind die Experten von "BTC Echo" hingegen für den Bitcoin, die weltweit beliebteste Kryptowährung. Sie verweisen dazu auf die Parallelen zwischen Gold und Bitcoin: Beide punkten dank ihrer Möglichkeit der autonomen Aufbewahrung mit einer politischen Unabhängigkeit. Zudem bieten beide durch ihre Knappheit Schutz vor einer Entwertung, wie sie infolge der ultralockeren Geldpolitik der staatlichen Notenbanken bei den herkömmlichen Währungen drohen könnte. Im Kampf gegen die Corona-Folgen wurden nämlich die Geldschleusen weit geöffnet. Für Anleger, die deshalb ihr Vertrauen in das staatliche Finanzsystem verloren haben, sind Gold und Bitcoin also sehr attraktiv.
Dass es nun zu Engpässen bei physischem Gold kommt, könne sich positiv für den Bitcoin erweisen. Denn zahlreiche Anleger, die bisher noch skeptisch gegenüber der Cyberwährung waren, könnten sich nun bei ihrer Suche nach einer Alternative zu Gold doch dem Bitcoin zuwenden.
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Allerdings betont man bei "BTC Echo", dass man Gold und Bitcoin keine unmittelbare Korrelation unterstellen wolle. Vielmehr empfehlen sie gerade konservativen Anlegern, beide Assets in ihr Portfolio aufzunehmen, denn beide überzeugten gerade angesichts der derzeitigen Geldmengenausweitung durch die Notenbanken mit ihrer langfristige Wertspeicherfunktion.
Redaktion finanzen.net
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