Vermögensverwalter-Kolumne

Digitale Moderne: In die Zukunft investieren

15.05.17 09:15 Uhr

Digitale Moderne: In die Zukunft investieren | finanzen.net

Wenn es eine Herausforderung für die Unternehmen gibt, sich für die Zukunft aufzustellen, ist es die Digitalisierung.

"Schon heute sind über 20 Milliarden Geräte und Maschinen über das Internet vernetzt - bis 2030 werden es rund eine halbe Billion sein", heißt es dazu beim Bundeswirtschaftsministerium. Diese Entwicklung wirkt sich auf die Investitionen der Unternehmen aus.

Wie eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC zeigt, soll der durchschnittliche Digitalisierungsgrad innerhalb von fünf Jahren von 33 Prozent auf 72 Prozent steigen Dazu planen Unternehmen jährlich etwa fünf Prozent ihres Umsatzes an Investitionen ein. Das entspricht einem Volumen von 907 Milliarden US-Dollar pro Jahr - bezogen auf Unternehmen in den befragten Branchen.

Dazu passt auch, dass die Metallarbeitgeber und der CDU-Wirtschaftsflügel Innovationen in Deutschland attraktiver machen wollen. Sie fordern noch in dieser Legislaturperiode eine steuerliche Entlastung in Höhe von zehn Prozent der jährlichen Forschungs- und Entwicklungsausgaben eines Unternehmens. Zudem fordern die Experten, dass der Bund seine Förderprogramme für innovative Unternehmen im besten Falle erweitert.

Dadurch entstehen freilich wiederum weitere Entwicklungspotenziale für die Unternehmen, die Lösungen der Digitalen Moderne einsetzen - und umso mehr für die, die diese Lösungen entwickeln, verkaufen und implementieren. Allein der Umsatz mit vernetzten Geräten soll im Jahr 2020 rund 1,8 Billionen US-Dollar betragen, und schon für das aktuelle Jahr rechnet die Marktforschungsgesellschaft Gartner rund um die Welt mit 8,4 Milliarden vernetzten Geräten.

Ebenso eine interessante Zahl, die auf die Zukunftsfähigkeit von Digitalisierung und Wirtschaft 4.0 hinweist: 1,4 Milliarden Euro Umsatzhaben Unternehmen in Deutschland 2015 mit Big-Data-Lösungen (einem echten Spezialsegment) erzielt. Zum Vergleich: Der gesamte Internetbuchhandel hierzulande hat 2015 1,6 Milliarden Euro umgesetzt.

Das bringt viele Chancen für Anleger, die sich bereits jetzt auf die Zukunft der Wirtschaft einstellen und von den Entwicklungspotenzialen profitieren wollen. Allein der Blick in den Nasdaq 100 Technology Sector (die Zusammenfassung aller Technologiewerte des US-Großindex Nasdaq, zu denen beispielsweise Adobe, Amazon, Apple, Cisco etc. gehören) weist eine Wertentwicklung von ca. 150 Prozent in den vergangenen fünf Jahren auf.

Entscheidend dabei ist, eine gesunde Mischung aus Technologie-Bluechips und eher unbekannten Playern herzustellen. Denn auch bei langfristigen Wachstumsaussichten können sich Unternehmen aus der Wirtschaft 4.0 nicht immer vom Markt abkoppeln, sondern werden dessen Wellenbewegungen immer wieder mitmachen. Daher macht es Sinn, gezielt Einzelwerte von Riesen wie Microsoft, Apple, Intel oder auch Alphabet (Google) einzusetzen und die gesamte Marktbreite über Instrumente wie Fonds, ETFs oder Zertifikate abzubilden.

Zahlreiche Emittenten bieten die Möglichkeit, mit echter Streuung in die verschiedenen Sektoren einzusteigen, seien es Robotik, Software, Big Data oder, oder, oder. Dadurch lassen sich Depots geschickt erweitern, um überall dabei zu sein, aber keine Klumpenrisiken in einer bestimmten Branche einzugehen beziehungsweise zu stark auf Einzelwerte eher unbekannter Unternehmen zu setzen.

Von Thomas Lenerz, Direktor bei der I.C.M. Independent Capital Management Vermögensberatung Mannheim GmbH in Neuss

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