Verluste ausgebaut

"Im klassischen Bärenmarkt": DAX verfehlt zum Handelsende 10.300-Punkte-Marke

15.04.20 17:38 Uhr

"Im klassischen Bärenmarkt": DAX verfehlt zum Handelsende 10.300-Punkte-Marke | finanzen.net

Nach der Vortagesrally traten Anleger am Mittwoch hart auf die Bremse.

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Der DAX wurde am Mittwoch von mehreren Faktoren belastet. Er startete schon in der Verlustzone, fiel jedoch immer tiefer. Besondere Belastung kam dann am Nachmittag, nachdem auch die US-Börsen tiefrote Vorzeichen auswiesen. Schlussendlich verlor der DAX 3,9 Prozent auf 10.279,76 Punkte und schloss damit sogar unter der 10.300er-Marke.

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Nach dem erfreulichen Start in die verkürzte Börsenwoche nach Ostern haben die Anleger die jüngsten Kursgewinne zum Kasse machen genutzt. Die Spekulation darüber, dass es die Bundesregierung in der Viruskrise mit der Lockerung der Kontaktbeschränkungen nicht so eilig hat, ließ den DAX immer tiefer ins Minus abrutschen. Später kam noch der sich aufbauende Druck an den US-Börsen belastend hinzu.

Zuletzt war steigender Optimismus, dass sich die Pandemie stabilisiert und Lockerungen der Virusmaßnahmen möglich werden, das Hauptthema an den Finanzmärkten. In einer Vorlage für Beratungsgespräche mit den Bundesländern schlägt der Bund nun aber vor, die bestehenden Kontaktbeschränkungen noch mindestens bis zum 3. Mai aufrecht zu erhalten. Allerdings hieß es darin auch, dass die Öffnung von Geschäften bis zu einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern wieder ermöglicht werden könnte.

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Charttechnisch glauben Experten, dass die Luft nach dem jüngsten Anstieg für den DAX dünner geworden ist. Das Absinken unterhalb des Kursbereichs von 10.500 Punkten deutet laut dem Marktexperten Andreas Lipkow von der comdirect Bank auf einen Bruch des zuletzt spürbaren kurzfristigen Erholungstrends hin. Übergeordnet befinde sich der DAX nach wie vor "in einem klassischen Bärenmarkt", so der Experte. Dieser Begriff steht für anhaltend sinkende Kurse mit zwischenzeitlich möglichen Erholungen.

Spuren der Pandemie zeigen sich am Mittwoch in aktuellen Wirtschaftsdaten aus den USA und auch in der dort beginnenden Berichtssaison, die laut Lipkow keine guten Signale an die Finanzmärkte sendet.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX

Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag

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