DAX beendet nach Kursrutsch schwächsten Juni seiner Geschichte
Der deutsche Leitindex DAX fiel am Donnerstag tief.
Der DAX stieg bereits mit einem Minus von 1,6 Prozent bei 12.795,22 Punkten in den Handel ein und weitete dieses im Verlauf bis auf ein Tagestief von 12.618,68 Indexzähler aus. Letzlich betrug der Abschlag 1,69 Prozent auf 12.783,77 Punkte.
Die Stimmung am deutschen Aktienmarkt ist anhaltend angeschlagen, nachdem der deutsche Leitindex bereits zur Wochenmitte 1,7 Prozent verloren hatte. "Inflation bleibt das dominierende Thema an den Finanzmärkten", schrieben die Analysten der Helaba. Zwar sei die Teuerungsrate im Juni in Deutschland überraschend zurückgegangen, das Niveau sei aber weiterhin unerwünscht hoch. Daher bliebe die Europäische Zentralbank unter Druck, die Zinsen deutlich anzuheben. Deswegen warteten Börsianer auf weitere Signale in anstehenden Redebeiträgen von EZB-Chefin Christine Lagarde.
Die jüngste Erholung sei von der Hoffnung getragen gewesen, dass die Notenbanken ihr Tempo nach der Zinswende schnell verringern. Dies sei aber nicht der Tenor, so Marktbeobachter.
Schwärzester Juni der DAX-Geschichte
Damit summierte sich das Minus des deutschen Leitindex seit Monatsbeginn auf rund zwölf Prozent. Niemals zuvor hatte er in einem Juni so stark verloren. Mit einem Verlust von rund 20 Prozent ist auch die Bilanz für die erste Jahreshälfte insgesamt schwach. Das Barometer steht zudem fast 3.600 Punkte unter seinem im November erreichten Rekordhoch. "Investoren beginnen angesichts der steigenden Zahl von einkassierten Ergebnisprognosen durch die Unternehmen damit, ihre Kaufmarken für Kurse, die sie als wieder günstig erachten, deutlich nach unten zu korrigieren", sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. Unter diesem Gesichtspunkt seien Aktien selbst nach den jüngsten Kursverlusten nicht günstig.
Frische US-Daten bleiben hinter Prognosen zurück
Am Donnerstag richtete sich die Aufmerksamkeit der Anleger datenseitig auf die US-Konsumausgaben. Die Kauflaune der US-Verbraucher gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft. Dabei legten die Konsumausgaben gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent zu, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Zuwachs um 0,4 Prozent gerechnet. Außerdem waren die Ausgaben im Vormonat nach revidierten Daten mit 0,6 Prozent schwächer als bisher bekannt gestiegen. Zuvor war für April noch ein Plus um 0,9 Prozent gemeldet worden.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Reuters
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