Projekt JEDI: Amazon klagt gegen Microsoft
Jeff Bezos hält die Auftragsvergabe des US-Verteidigungsministeriums für eine politische Entscheidung und will nun mit einer Klage dagegen vorgehen.
Werte in diesem Artikel
• Microsoft erhielt den Zuschlag für den Auftrag des Verteidigungsministeriums
• Amazon galt als Favorit und kritisiert die Entscheidung des Pentagons
• Amazon hat aufgrund der umstrittenen Auftragsvergabe nun Klage eingereicht
Dass Amazon-Chef Jeff Bezos und US-Präsident Donald Trump sich nicht mögen ist kein Geheimnis. Doch nun äußert Bezos den Vorwurf, dass Microsoft einen milliardenschweren Auftrag des US-Verteidigungsministeriums aus politischen Gründen bekommen hat. Der Internetkonzern ist von einer unfairen Vergabe an Microsoft überzeugt und klagt.
Das Projekt JEDI
Bereits letztes Jahr entschied das Pentagon, dass Microsoft den Zuschlag für das Projekt JEDI erhält. Das Pentagon hatte den Aufbau einer kommerziellen IT-Infrastruktur inklusive Plattformdiensten ausgeschrieben. Es handelt sich dabei um den größten IT-Auftrag in der Geschichte des US-Militärs, mit einer Laufzeit von zehn Jahren. Der Großauftrag beinhaltet den Aufbau eines Cloud-Computing-Systems für alle Teilstreitkräfte des US-Militärs. Mit der Unterzeichnung des 10-Milliarden-US-Dollar-Vertrages sticht Microsoft damit den Konkurrenten Amazon aus.
Amazon galt als Favorit
Amazon-Chef Jeff Bezos ist überzeugt, dass bei der Auftragsvergabe des US-Verteidigungsministeriums an den Software-Konzern Microsoft nicht alles rechtmäßig zugegangen ist. Um das Projekt Joint Enterprise Defense Infrastructure Cloud, kurz JEDI, hatten sich Amazon, IBM, Microsoft und Oracle beworben. Amazon galt lange Zeit als Favorit, umso überraschender war es, als Ende Oktober der Konkurrent Microsoft den Auftrag des Verteidigungsministeriums bekam. Der Internetkonzern reichte aufgrund der umstrittenen Auftragsvergabe nun Klage ein.
Der Vorwurf
Der Vorwurf von Amazon ist deutlich, denn nach Jeff Bezos gab es bei dem Vergabeverfahren "klare Mängel, Fehler und unverkennbare Voreingenommenheit", wie "Der Aktionär" berichtete. Bezos betont, dass Regierungsaufträge "frei von politischem Einfluss" vergeben werden müssen und dass dies bei dem Projekt JEDI nicht der Fall gewesen sei. Der Amazon-Chef ist davon überzeugt, dass US-Präsident Donald Trump sich in die Auftragsvergabe eingeschaltet hat und aufgrund persönlicher Differenzen Amazon den Auftrag verweigert hat.
Bezos vs. Trump
Dass Jeff Bezos und Donald Trump sich nicht verstehen ist nichts Neues und auch nicht unbegründet, immerhin gehört dem Amazon-Chef die einflussreiche US-Tageszeitung Washington Post, die US-Präsident Trump regelmäßig kritisiert. Entsprechend schlecht ist Trump auf den Amazon-Chef zu sprechen. Erst kürzlich wies das Weiße Haus die US-Bundesbehörden an, Abonnements für die Washington Post und die New York Times nicht mehr zu verlängern. Grund für diese Entscheidung ist die kritische Berichterstattung der beiden Zeitungen, die zu den schärfsten Gegnern der aktuellen US-Regierung gehören.
Isabell Tonnius / Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Ioan Panaite / Shutterstock.com, Asif Islam / Shutterstock.com
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