Techriesen unter der Lupe

Börsenexperte Cramer: Nur bei einer FAANG-Aktie lohnt sich ein Einstieg nicht mehr

13.01.19 16:59 Uhr

Börsenexperte Cramer: Nur bei einer FAANG-Aktie lohnt sich ein Einstieg nicht mehr | finanzen.net

Die vielgerühmten FAANG-Aktien sind in den vergangenen Monaten teils kräftig unter die Räder gekommen. Abschreiben sollten Anleger diese aber noch nicht - mit einer Ausnahme.

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Techaktien wie Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Google waren jahrelang Anlegerlieblinge und haben die Rally an den US-Finanzmärkten gestützt. Sorgen über mögliche Überbewertungen wurden durch die Wachstumsaussichten der Techgiganten wegdiskutiert. Doch zwischenzeitlich hat sich das Blatt gewendet: Viele der ehemaligen Börsenstars haben 2018 kräftig an Boden verloren, allen voran das weltgrößte Soziale Netzwerk Facebook: Rund ein Viertel an Börsenwert hat der Konzern von Mark Zuckerberg in den letzten zwölf Monaten eingebüßt. Auch die Apple-Aktie musste zweistellige Kurseinbrüche verzeichnen, während die Aktie der Google-Mutter Alphabet mit einem vergleichsweise kleinen Minus aus dem Jahr ging. Lediglich Amazon und Netflix hielten unter den FAANG-Titeln die Fahne hoch und verabschiedeten sich mit kräftigen Kursaufschlägen aus einem durchwachsenen 2018.

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Grund genug für viele Analysten, die bislang hoch gelobten FAANG-Titel kritisch unter die Lupe zu nehmen und Kursziele sowie Aktienbewertungen anzupassen. Doch der ehemalige Hedgefondsmanager Jim Cramer glaubt nicht, dass die Zeit der FAANG-Aktien schon vorbei ist. Gegenüber CNBC erklärte der Experte, es sei noch nicht zu spät, in die Top-Tech-Titel zu investieren. Im Gegenteil, er halte fast alle FAANG-Titel durchaus noch für kaufenswert.

Sogar die stark unter die Räder gekommene Facebook-Aktie sei eine Überlegung wert, "und sei es nur für einen Trade", so Cramer. Schließlich laufe das Geschäft bei dem Social Media-Riesen gut - trotz der Datenskandale, die in den vergangenen Jahren öffentlich wurden. "So ziemlich alles, was man negatives berichten kann, wurde berichtet", erklärt der Experte. "Unabhängig davon nutzen die Menschen weltweit [die Facebook-Tochter Anm.d.R.] Instagram - und Werbetreibende lieben dieses verflixte Ding", so Cramer weiter.

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Und auch die nach einer Umsatzwarnung und Nachfragesorgen deutlich unter die Räder gekommene Apple-Aktie hält der Börsenexperte für einen Einstiegskandidat. Er habe mit Tim Cook gesprochen und sei nun davon überzeugt, dass "diese Tech-Analysten einfach keine Ahnung haben, wie sie das verdammte Ding bewerten sollen". Analysten sähen in Apple ein reines Hardware-Unternehmen und würden neuen Geschäftsbereichen noch keine Aufmerksamkeit schenken. Die Aktie sei für ihn bei rund 230 US-Dollar richtig bewertet.

Auch für die Google-Holding Alphabet zeigte sich Cramer optimistisch. Die Aktie sei "billig" und habe dank der hohen Barreserve viele Optionen. Billig ist die Amazon-Aktie nach nahezu einer Verdopplung des Aktienkurses im Jahr 2018 zwar nicht, dennoch glaubt Cramer weiter daran, dass sich ein Einstieg auch zum derzeitigen Kursniveau noch lohnen könnte. Das Unternehmen sei im Cloud-Geschäft weiter der "Goldstandard", Amazon-Titeln traut Cramer einen Anstieg bis auf 2.000 US-Dollar zu.

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Ausreißer: Netflix

Lediglich eine FAANG-Aktie sieht der Börsenexperte kritisch: Die des Streaming-Giganten Netflix. Hier warnt Cramer Anleger zur Vorsicht, nachdem die Aktie seit Jahresstart bereits einen Kurssprung von 20 Prozent hingelegt hat. Das Unternehmen sei "erstaunlich", zum aktuellen Zeitpunkt spiegele die Aktie aus seiner Sicht aber die Hoffnung auf Wachstum der Abonnentenzahlen auf dem Heimatmarkt sowie den internationalen Märkten wider. "Ich bin mir nicht sicher, ob das richtig ist", so Cramer. Nach einem "Monster Sprung" sollten Anleger jetzt ein wenig Vorsicht an den Tag legen, warnt der CNBC-Host.

Wohin die Reise bei den FAANG-Aktien im Jahr 2019 gehen wird, ist ein vieldiskutiertes Thema an den internationalen Finanzmärkten. Zwischenzeitlich gab es Stimmen am Markt, die für einen Rauswurf von Facebook aus dem Aktienkorb plädiert haben und stattdessen mit dem Techriesen Microsoft eine Gruppe der MAANG-Aktien etablieren wollten. Wieder andere glauben, dass die Zeit einer Aktiengruppe komplett vorbei ist und die Investoren Techtitel künftig wieder unabhängig voneinander handeln werden. Da dann keine kurstreibende Gruppe den Gesamtmarkt mehr stütze, sei mit einer Verlangsamung an den Aktienmärkten zu rechnen, erklärte etwa Finanzmanager Peter Boockvar, CIO bei Bleakley Advisory Group.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: JStone / Shutterstock.com, a katz / Shutterstock.com

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