Technische Visionen

Alphabet-Chef Larry Page investiert in fliegende Autos

12.08.16 16:45 Uhr

Alphabet-Chef Larry Page investiert in fliegende Autos | finanzen.net

Larry Page investiert ohne Hilfe Alphabets in fliegende Autos, während seine Konzerntochter Google "noch" auf selbstfahrende Autos setzt.

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Larry Page, Google-Gründer und derzeit Chef der Muttergesellschaft Alphabet, ist laut "Forbes"-Ranking der zwölftreichste Mensch der Welt. Jedoch kam erst vor kurzem eine Meldung über ihn ans Licht, die er eigentlich unbedingt geheim halten wollte: Insgeheim unterstützt er zwei Startups, welche die Idee vom fliegenden Auto verwirklichen wollen.

Alphabet verneint Zusammenarbeit bei fliegenden Autos

Beide Unternehmen befinden sich im Silicon-Valley, ganz nah an dem Google-Komplex. Doch erstmalige Vermutungen, dass Alphabet dort auch die Finger im Spiel hat, haben sich als falsch erwiesen. Während der Bloomberg Technology Conference sagte Bill Maris, Geschäftsführer des Investmentzweigs von Alphabet, dass fliegende Autos kein Risiko lohnendes Investment seien. Zudem betonte er, dass sich Alphabets Anlagehorizont von dem Larry Pages unterscheide. Auch ihre Investitionskriterien seien, laut Maris, anders geordnet.

Larry Pages Startup-Investment in Zee.Aero

Das erste Startup, in das Larry bereits seit 2010 investiert, ist Zee.Aero. 100 Millionen Dollar hat es durch Larry Page bereits erhalten, berichtet das Magazin "Bloomberg Businessweek". Quelle dieser Informationen sollen zehn Personen sein, die anscheinend zahlreiche Kenntnisse über das Startup besitzen.

Bevor diese Kontaktmänner jedoch Auskunft über das Unternehmen gegeben haben, sind bereits durch einen Patentantrag bestimmte Informationen an die Öffentlichkeit geraten. Aus dem Patentantrag ging hervor, dass das Unternehmen ein kleines, komplett elektrisches Fahrzeug bauen wolle, dass senkrecht starten kann. Dabei war allerdings noch nicht klar, dass ein Privatmann ein großer Investor ist, geschweige denn der Chef des Google-Mutterkonzerns Alphabet.

Seine Investition in das Unternehmen versuchte Page stets geheim zu halten. Auch die Mitarbeiter nannten ihn nie beim Namen, sondern nur "GUS". Dies steht für "guy upstairs", was daraus resultierte, dass er die obere Etage im Bürogebäude von Zee.Aero besaß.

Laut der Selbstbeschreibung auf Zee.Aeros Webseite, seien sie dabei, bessere Wege zu entwerfen, zu bauen und zu testen, um von A nach B zu kommen. Um diese Idee realisieren zu können, arbeiten bei Zee.Aero inzwischen ehemalige Mitarbeiter der US-Raumfahrtagentur NASA und des Flugzeugbauers Boeing.

Startup "Kitty Hawk"

Das andere Unternehmen, in das Larry investiert, heißt Kitty Hawk. Es verfolgt unabhängig von Zee.Aero das gleiche Ziel, aber mit einem anderen Konzept. Es möchte eine Art Quadrocopter bauen, nur in Groß. Präsident des Startups ist der Chefentwickler der ersten selbstfahrenden Autos von Google: Sebastian Thrun. Doch auch seine Werke mit den selbstfahrenden Autos machen große Fortschritte, denn Alphabet ist inzwischen mit Fiat Chrysler einen Deal eingegangen, bei dem 100 Minivans mit der Google-Technik ausgestattet werden sollen. Diese Technik soll den Minivan zu einem selbstfahrenden Auto umwandeln. Dafür müssen die Chrysler-Ingenieure bestimmte Sensoren und Computer in die Autos einbauen und diese an das Auto anpassen.
Doch so ein Deal erschien lange unwahrscheinlich. Große Autokonzerne wie BMW und Audi wollen nicht mit Google kooperieren, da sie Angst haben, eines Tages für zukünftige Geschäftsmodelle unverzichtbare Daten und damit die Führungsrolle an den Internet-Konzern vergeben zu müssen. Google verneinte dies zwar, dennoch zeigten sich die meisten Autohersteller nicht besonders kooperativ. Dies könnte daran liegen, dass bereits mehr als 20 von Google entwickelte Roboter-Automobile durch das Silicon Valley fahren. Diese kleinen elektrischen Zweisitzer machen schon länger Testfahrten auf realen Straßen.
Allein der Chef von Fiat Chrysler, Sergio Marchionne, zeigte sich kooperativer gegenüber der IT-Branche. Er hatte erkannt, dass sich das Automobilgeschäft gerade im Wandel befand und die Vernetzung von Fahrzeugen immer wichtiger werden würde. Ebenso berichtete er davon, dass Software und Online-Dienste gerade auf dem Vormarsch seien. Sein Argument für die Zusammenarbeit war, dass die klassischen Autohersteller in Zukunft nicht ohne Kooperationen mit den Internet-Firmen auskommen würden. Google hat inzwischen sogar das "Google Self-Driving Car Projekt" gestartet, welches die automatisierten Autos dazu bringen soll, in angebrachten Situationen zu hupen. Durch eine Softwareerweiterung soll das Auto nun hupen können, wenn die Sicherheit dies erfordert. Ein Beispiel dafür wäre, wenn ein anderes Auto rückwärts aus einer Einfahrt fahren würde.
Das große Ziel, welches Google verfolgt, ist, auf traditionelle Bedienelemente wie ein Lenkrad oder Pedale verzichten zu können. Doch diesem Vorhaben hat die kalifornische Verkehrsbehörde einen Riegel vorgeschoben. Durch einen Regelkatalog für autonome Fahrzeuge muss immer ein Fahrer mit einer gültigen Fahrerlaubnis im Auto sitzen. Dieser muss im Notfall eingreifen können. Dies ist allerdings nicht mehr gewährleistet, sobald es kein Lenkrad oder keine Pedale mehr gibt. Google zeigte sich dahingehend "ernsthaft enttäuscht". Der Tech-Konzern gab deswegen an, dass dadurch das "Potenzial selbstfahrender Autos beschränkt werde". Der Plan, die Steuerung allein dem Computer zu überlassen, rückt deshalb etwas in die Zukunft. Obwohl der Konzern betonte, dass selbstfahrende Autos die Sicherheit auf den Straßen verbessern würden und die Zahl der Verkehrstoten drastisch sinken würde, hat die kalifornische Verkehrsbehörde vorerst nicht geplant, ihren Regelkatalog zu ändern. Diese Erschwernis deckt sich mit der Aussage von dem Luftfahringenieur Mark Moore. Er meint, dass es in den vergangenen fünf Jahren gewaltige Fortschritte in den notwendigen Technologien für die Entwicklung von selbstlenkenden Luftfahrzeugen gegeben hätte. Ebenso prognostizierte er, dass das, was in den kommenden fünf bis zehn Jahren passieren wird, unglaublich sein wird. Er ist der Meinung, dass es wesentlich leichter ist, selbstlenkende Luftfahrzeuge zu konzipieren, als selbstlenkende Straßenfahrzeuge. Wie sich die Projekte allerdings weiterhin entwickeln werden, ist nicht vorauszusehen. Manch einer hat schon viel Geld in solche Vorhaben gesteckt, ohne dass sie sich verwirklichen konnten. Jedoch gibt es auch Menschen wie Larry Page und Sergio Marchionne, welche die notwendigen Mittel für die Verwirklichung solch einer Idee besitzen.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Justin Sullivan/Getty Images

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