Schlagabtausch

Jeff Bezos vs. Donald Trump - Wer hat das letzte Wort?

07.11.16 18:02 Uhr

Jeff Bezos vs. Donald Trump - Wer hat das letzte Wort? | finanzen.net

Jeff Bezos ist kein Fan von Donald Trump - das äußert der Amazon-Chef so deutlich, wie kaum jemand sonst. Die Abneigung beruht jedoch auf Gegenseitigkeit. Der Schlagabtausch der beiden Milliardäre tobt bereits seit über einem Jahr - doch wer hat das letzte Wort?

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Die Berichterstattung der "Washington Post" ist dem Präsidentschaftsanwärter Donald Trump ein Dorn im Auge, denn in aller Regel kommt der Milliardär in den Berichten des Blattes alles andere als gut weg. Obwohl der "Post" schon lange nachgesagt wird, in ihrer Berichterstattung nach links zu tendieren, hat Trump längst Jeff Bezos als Urheber des Problems ausgemacht. Der Amazon-Vorstandsvorsitzende hatte die Zeitung vor über drei Jahren für 250 Millionen Dollar persönlich erworben. Einzig und allein zu dem Zwecke Steuern für Amazon einzusparen - mutmaßte Trump im Dezember des vergangenen Jahres auf Twitter:

Bezos selbst parierte Trumps Vorwurf auf Twitter zunächst mit Humor. "Endlich" sei er nun von Trump heruntergemacht worden, hieß es in Bezos' Tweet. Und weiter, er werde dem US-Präsidentschaftskandidaten einen Platz in einer Rakete von Blue Origin, seinem Weltraumunternehmen, reservieren. Bezos generierte sogar einen zu dieser Ankündigung passenden Hashtag: #sendDonaldtospace.

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Schlagabtausch im Fernsehen

Kurze Zeit später bekam Trump in einem Interview mit dem US-Fernsehsender "Fox" die Gelegenheit, sich erneut über Bezos zu äußern. Die Rede war von einem großangelegten Buchprojekt der "Washington Post" mit dem Titel "Trump revealed" - der angeblich "gründlichsten Untersuchung" von Trumps öffentlichem und privatem Leben, wie der herausgebende Verlag unter Martin Baron bereits im Vorhinein versprach. Über zwei Dutzend Mitarbeiter der "Post" sollten zu diesem Zweck auf den Republikaner angesetzt worden sein - sehr zu Trumps Leidwesen. Er werde mit stündlichen Anrufen von Redakteuren der "Washington Post", die ihm "lächerliche Fragen" stellten, belästigt, klagte Trump im Interview mit "Fox". Um direkt im Anschluss zu einem weiteren Schlag gegen Bezos auszuholen: Bezos habe sich die "Washington Post" als eine Art Spielzeug gekauft, behauptet Trump, um die Zeitung als Druckmittel gegen Politiker einzusetzen. Nicht nur um günstigere Steuern einzuheimsen, sondern auch, um nicht mit den Kartellbehörden aneinanderzugeraten. Viel konkreter wurde Trump jedoch nicht, er erklärte lediglich, Amazon habe "ein riesiges Kartellproblem" und kontrolliere "so viel von dem, was sie tun".

Bezos findet deutliche Worte

Als die US-Wahl in greifbare Nähe rückte fand auch Jeff Bezos deutlichere Worte auf dem Vanity Fair New Establishment Summit. Er hätte Trumps Aussagen nicht auf die leichte Schulter nehmen sollen, beteuerte Bezos. "Eines der Dinge, die unser Land so großartig machen wie es ist, ist die Tatsache, dass es uns erlaubt ist, unsere gewählten Staatsführer zu kritisieren und zu hinterfragen. Es gibt andere Länder, in denen du einen Staatenlenker kritisierst und dafür ins Gefängnis gehst - oder Schlimmeres", erklärte Bezos. Angemessen sei es daher vielmehr für jeden Präsidentschaftsanwärter zu sagen "Ich bewerbe mich auf die höchste Stelle im wichtigsten Land der Welt. Bitte hinterfragt mich." Dies sei ein Signal für Selbstvertrauen. Versuche, die Medien zum Schweigen zu bringen und mit Vergeltung zu drohen, sei hingegen nicht angemessen. "Wir haben Redefreiheit in diesem Land. Sie ist in unserer Verfassung verankert", erklärte Bezos weiter. Kandidaten auf das Präsidentenamt sollten die demokratischen Werte hochhalten - und nicht aushöhlen.

Trump hatte jüngst in einem Statement die Demokratie in den USA generell in Frage gestellt: "Diese Wahl ist eine Farce und ein Hohn. Wir sind keine Demokratie".

Trump erhält Twitter-Verbot

Eine Erwiderung von Seiten Donald Trumps bleibt bislang jedoch aus. Wie die "New York Times" am Montag berichtete, wurde Trump von seinen Beratern die Kontrolle über sein Twitter-Konto "entrissen" - um seine Chancen auf einen Wahlsieg am Dienstag nicht mit eventuellen verbalen Eskalationen zu schmälern. Eine Steilvorlage für das Lager der Demokraten, die unter anderem der (noch) amtierende US-Präsident Barrack Obama zu nutzen wusste: "Wenn jemand nicht mit einem Twitter-Konto umgehen kann, kann er nicht mit den Atomcodes umgehen", stellte er vor einem lachenden Publikum bei einem Wahlkampfauftritt Clintons fest.

Ob der inzwischen über ein Jahr dauernde Schlagabtausch zwischen Trump und Bezos mit dem Vorliegen des Wahlergebnisses am Dienstag enden wird, ist fraglich. Je nach dem, ob der nächste Präsident der USA Donald Trump heißt oder nicht, könnte sich das Kräfteverhältnis deutlicher auf die Seite eines der beiden Kontrahenten verlagern.

Redaktion finanzen.net

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