Tesla meldet Rekordauslieferungen - Aktie springt hoch
Der Elektroautobauer Tesla hat sein Versprechen gehalten: Das zweite Quartal ging mit einem deutlichen Plus bei der Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge zu Ende.
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Wie Tesla am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte, wurden von April bis Ende Juni 95.200 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert. Damit wurde der bisherige Quartalsrekord von 91.000 Fahrzeugen übertroffen. In den drei Monaten bis Ende Juni entfiel der Großteil des Geschäfts mit 77 550 Auslieferungen wie erwartet auf Teslas Hoffnungsträger Model 3. Von den Vorgängermodellen S und X wurden zusammen 17 650 Stück ausgeliefert.
Damit hat der Elektroautobauer im bisherigen Jahresverlauf bislang 160.000 Elektrofahrzeuge unters Volk gebracht und liegt damit deutlich unter der Zielvorgabe von CEO Elon Musk, der für das Gesamtjahr 360.000 bis 400.000 Fahrzeugauslieferungen versprochen hat. Dennoch zeigt sich der Elektroautobauer zuversichtlich: "Wir glauben, dass wir gut positioniert sind, um die Gesamtproduktion und die Lieferungen im dritten Quartal weiter zu steigern", erklärte das Unternehmen im Rahmen der Zahlenveröffentlichung.
Rekordquartal wurde im Vorfeld angezweifelt
Zuletzt hatte es in US-Medien immer wieder Insider-Berichte mit durchgestochenen internen E-Mails von Tesla-Chef Musk zum angestrebten Rekordquartal gegeben. Zwischenzeitlich soll es angeblich nach einer sehr knappen Sache ausgesehen haben. Zumindest nach außen hin hatte Musk selbst die Hoffnung indes hin stets aufrechterhalten. Es bestehe noch immer eine "faire Chance", den bisherigen Bestwert zu knacken, sagte der Star-Unternehmer im Juni bei Teslas Aktionärstreffen im kalifornischen Palo Alto.
Allerdings gibt es durchaus Zweifel, ob das Erreichen von Musks Ziel wirklich so beeindruckend ist. "Einen Auslieferungsrekord einzufahren, stellt Tesla vor keinerlei Hürden, wird doch die Produktion des Massenmodells 3 sukzessive hochgefahren", meinte NordLB-Experte Frank Schwope zuletzt. Es wäre eher eine Überraschung, sollte Tesla den Rekord verfehlen, so Schwope. Anfang des Jahres hatte Tesla noch große Lieferprobleme wegen logistischer Hürden, das Model 3 in die neuen Märkte Europa und China zu bringen.
So reagiert die Tesla-Aktie
Im NASDAQ-Handel stand am Mittwoch letztlich ein Plus von 4,61 Prozent auf 234,90 US-Dollar an der Kurstafel, aus dem regulären Handel am Vortag war die Tesla-Aktie 1,15 Prozent schwächer bei 224,55 US-Dollar gegangen. Nachdem Teslas Auslieferungen im Vorquartal überraschend um kräftige 31 Prozent gesunken waren, war das Unternehmen an der Börse zeitweise stark unter Druck geraten. Die jetzt vorgelegten Zahlen waren mit Spannung erwartet worden, um zu sehen, ob das schwache Vorquartal nur ein Ausrutscher war.
Investoren bewerten das Unternehmen höchst unterschiedlich. Manche Anleger begeistern sich an der Vision von Tesla-Chef Elon Musk und verweisen auf die hohen Wachstumsraten. Skeptiker wundern sich dagegen, warum Tesla an der Börse inzwischen mehr wert ist als Branchenriesen wie General Motors, obwohl das Unternehmen nie profitabel war. Sie zweifeln auch am Charakter von Musk, der in der Vergangenheit durch unbedachte Äußerungen auf Twitter immer wieder in rechtliche Schwierigkeiten gekommen war.
Redaktion finanzen.net (mit Material von dpa-AFX)
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