Softbank will Deal mit Telekom zu T-Mobile-US wohl noch diese Woche verkünden - Telekom-Aktie im Minus
Der japanische Mischkonzern Softbank will Kreisen zufolge noch im Wochenverlauf den Verkauf eines milliardenschweren Pakets von T-Mobile-US-Aktien auf den Weg bringen.
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Bei dem Deal soll die Deutsche Telekom einen Teil der Papiere des gerade fusionierten US-Mobilfunkers T-Mobile) bekommen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Personen berichtete.
Wie es in der "Financial Times" (FT) zudem hieß, will Softbank insgesamt Anteile im Wert von bis zu 20 Milliarden US-Dollar loswerden. T-Mobile US ist an der Börse derzeit rund 126 Milliarden Dollar (116 Mrd Euro) wert. Am Montag hatte das "Wall Street Journal" ("WSJ") bereits über Gespräche zwischen der Telekom und Softbank berichtet, was der Bonner Konzern nicht kommentieren wollte.
Die Telekom und Softbank hatten erst am 1. April nach einem zweijährigen Prozess ihre beiden US-Mobilfunker T-Mobile US und Sprint zusammengelegt. Die Telekom hatte dabei 43 Prozent der Anteile an der "neuen" T-Mobile US erhalten, Softbank rund 24 Prozent. Weil die Telekom ihr in den vergangenen Jahren zur Erfolgsstory gewordenes US-Geschäft aber weiterhin im eigenen Konzern konsolidieren will, sicherte sich Telekom-Chef Tim Höttges über eine Stimmrechtsvereinbarung mit den Japanern die Kontrollmehrheit über das neue Unternehmen.
Softbank hat im vergangenen Geschäftsjahr wegen seiner Investment-Wetten auf Tech-Konzerne und Start-Ups einen Verlust von umgerechnet über acht Milliarden Euro eingefahren. Schon vor einigen Wochen hatte das Management um Konzernchef und Tech-Mogul Masayoshi Son unter starkem Druck von Investoren verkündet, Beteiligungen im Wert von 41 Milliarden Dollar losschlagen zu wollen. Damit will Son die Schulden senken und im großen Stil mit Aktienrückkäufen die verärgerten Anleger besänftigen.
Da die T-Mobile-US-Anteile von Softbank und der Telekom eigentlich einer Haltefrist von vier Jahren unterliegen, muss die Telekom einem Verkauf aber zustimmen. Dabei könnten sich Höttges und US-Konzernvorstand Thorsten Langheim den Berichten zufolge eine Mehrheit von mindestens 50 Prozent zu sichern versuchen, um weiterhin die Kontrolle zu behalten. Beim derzeitigen Marktwert von T-Mobile wären für das dafür nötige Aktienpaket von etwa 7 Prozent rund 8,8 Milliarden Dollar fällig. Gut möglich jedoch, dass Softbank für ein Entgegenkommen der Telekom bei den vereinbarten Haltefristen einen Abschlag einräumen muss.
Weitere Anteile an T-Mobile US sollen dann an andere Investoren verkauft werden. Ein kleineres Paket wolle Softbank behalten, hieß es bei Bloomberg weiter.
Ein Problem bei dem Deal könnte die ohnehin schon hohe Verschuldung der Telekom sein. Die Nettofinanzverschuldung des DAX-Konzerns lag Ende März bei 77,4 Milliarden Euro - und das noch vor Einbeziehung der ebenfalls hochverschuldeten Sprint Anfang April. Zugleich verwies die Telekom auf eine "starke" Liquiditätsreserve von 16,7 Milliarden Euro per Ende März.
Die Ratingagentur Standard & Poor's S&P hat die Bonitätsnote des Konzerns nach der Übernahme auf "BBB" gesenkt - das sind zwei Stufen über dem sogenannten "Ramsch"-Niveau spekulativer Investments.
Die Aktien der deutschen Telekom legten im frühen XETRA-Handel noch zeitweise 1,15 Prozent auf 14,11 Euro zu, fielen im Verlauf aber auf rotes Terrain zurück und schlossen 2,19 Prozent tiefer bei 13,65 Euro.
BONN/TOKIO (dpa-AFX)
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Bildquellen: TORU YAMANAKA/AFP/Getty Images
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