MÄRKTE EUROPA/DAX etwas fester bei uneinheitlichen Einzeltiteln

21.11.24 16:05 Uhr

Von Herbert Rude

DOW JONES--An den europäischen Aktienmärkten setzt sich auch am Donnerstagnachmittag keine einheitliche Tendenz durch. Der Euro-Stoxx-50 steht mit 4.729 Punkten auf dem Schlussstand vom Dienstagabend. Der DAX testet ausgiebig die 19.000er Marke, am Nachmittag liegt er mit einem Plus von 0,3 Prozent auf 19.060 Punkte wieder etwas über der runden Marke. Dabei setzen zyklische Aktien ihre Talfahrt fort und leiden damit unter den schwachen Konjunkturaussichten. Dagegen notieren unter anderem die Versicherungstitel fest und profitieren so von hohen Erwartungen der Zurich Insurance. Der Bitcoin nähert sich unterdessen weiter der Marke von 100.000 Dollar, und der Goldpreis kann seine Erholungsgewinne sowohl in Euro als auch in Dollar weiter ausbauen.

Der Goldpreis steigt laut Marktteilnehmern unter anderem wegen der Unsicherheiten im Ukraine-Krieg. Nach den US-Atacms-Mittelstreckenraketen hat Kiew nun auch erstmalig britische Storm Shadow-Raketen eingesetzt. In der gerade erst geänderten Nuklearwaffendoktrin behält sich Russland grundsätzlich vor, auf einen konventionellen Raketenangriff selbst mit Atomwaffen zu reagieren. Russland hat nun erstmalig im Krieg gegen die Ukraine eine Interkontinentalrakete eingesetzt hat. Eine solche kann auch Nuklearsprengköpfe transportieren.

Wieder unter Druck steht der Euro, der mit 1,0527 Dollar nur knapp oberhalb seines jüngsten Jahrestiefs notiert. Die Schwäche des Euro gilt als Indikator für Kapitalabzug aus Europa: "Wenn investiert wird, dann in den USA", so ein Marktteilnehmer. Dort seien die Wirtschaftsaussichten günstig, in der Eurozone dagegen schlecht: Der erhoffte Wirtschaftsaufschwung werde wohl auch im kommenden Jahr erst einmal nicht einsetzen.

Autoaktien halten Rote Laterne - Zurich Insurance stützt Branche

Mit den Zyklikern stehen einmal mehr die Autotitel unter Druck. Ihr Stoxx-Branchenindex verliert 0,4 Prozent. Dagegen steigt der Index der Versicherungstitel um 1,3 Prozent. Zurich Insurance setzen ihre Hausse mit einem Plus von 3 Prozent auf das neue Jahreshoch von 546,80 Franken fort.

"Die Aussagen vom Kapitalmarkttag kommen gut an", so ein Marktteilnehmer. Der Finanzkonzern will den bereinigten Gewinn je Aktie von 2025 bis 2027 um mehr als 9 Prozent jährlich steigern und in diesem Zeitraum neue Mittelzuflüsse von 19 Milliarden Dollar erzielen nach knapp 14 Milliarden im Dreijahreszeitraum zuvor. Das Ziel für die Eigenkapitalrendite hat der Konzern auf über 23 Prozent erhöht, bisher war er von über 20 Prozent ausgegangen. "Das Unternehmen schlägt auch Pflöcke für die ganze Branche ein", so der Marktteilnehmer. Die Konzerne seien "Cash-Generierer a la Warren Buffett". Im DAX gewinnen Allianz 1,7 Prozent, Munich Re 1,4 Prozent und Hannover Rück 1,8 Prozent. Noch stärker zeigen sich nur Qiagen, die um 3,4 Prozent zulegen.

Auf der anderen Seite verlieren Porsche AG 3,6 Prozent und markieren neue Allzeittiefs, BMW geben 0,9 Prozent ab, VW 0,7 Prozent und Mercedes-Benz 0,1 Prozent. Bei den ebenfalls zyklischen Chemietiteln verlieren BASF und Bayer beide 0,8 Prozent.

Adidas und Puma im Sog von JD Sports

Adidas (-1,9%) und Puma (-3,6%) leiden ebenfalls unter Abgaben. Im Handel wird auf den angepassten Ausblick von JD Sports verwiesen. Der Sportarktikelhändler rechnet für das aktuelle Geschäftsjahr nur noch mit einem bereinigten Vorsteuergewinn am unteren Ende seiner Zielspanne. Begründet wird dies unter anderem mit dem milden Wetter in einigen Schlüsselmärkten. JD Sports brechen in London um 16 Prozent ein.

Nach Bekanntgabe der Drittquartalszahlen knicken CTS Eventim um knapp 8 Prozent ein. Während die Umsätze klar über dem Marktkonsens ausgefallen sind, hat die Ergebnisseite die Erwartungen verfehlt. Das spricht für Margendruck.

Novartis erholen sich um 0,6 Prozent. Bis 2028 will der Pharmariese die Umsätze wechselkursbereinigt um durchschnittlich rund 6 Prozent steigen. Bisher hatte Novartis ein Plus von 5 Prozent in Aussicht gestellt. Jefferies sieht nun Revisionsbedarf nach oben bei den Marktschätzungen.

Julius Bär profitieren von hohen Mittelzuflüssen. Für die Aktie geht es um knapp 5 Prozent nach oben.

Mit Aufschlägen von 4,3 Prozent zeigen sich auch Datagroup fest. Die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr sind einen Tick über den Erwartungen ausgefallen. Der IT-Dienstleister erwirtschaftete nach vorläufigen Zahlen ein EBITDA von 80,4 Millionen sowie Erlöse von 528 Millionen Euro - dem stehen Konsensschätzungen laut Baader von 79,2 Millionen bzw 520 Millionen Euro entgegen. Hauptgrund für die Kursaufschläge dürften aber weiterhin die Pläne für eine Abspaltung der Digitalisierungstochter Almato sein.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.732,80 +0,1% 3,09 +4,7%

Stoxx-50 4.250,24 +0,1% 3,61 +3,8%

DAX 19.056,16 +0,3% 51,38 +13,8%

MDAX 25.802,21 -0,8% -200,36 -4,9%

TecDAX 3.312,96 -0,1% -4,85 -0,7%

SDAX 13.171,70 -0,4% -49,30 -5,7%

FTSE 8.122,62 +0,5% 37,55 +4,5%

CAC 7.189,62 -0,1% -8,83 -4,7%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,30 -0,05 -0,27

US-Zehnjahresrendite 4,39 -0,02 +0,51

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:08 Mi, 17:15 % YTD

EUR/USD 1,0531 -0,1% 1,0544 1,0517 -4,7%

EUR/JPY 162,28 -0,9% 163,35 163,52 +4,3%

EUR/CHF 0,9307 -0,2% 0,9312 0,9313 +0,3%

EUR/GBP 0,8336 +0,0% 0,8337 0,8317 -3,9%

USD/JPY 154,09 -0,8% 154,91 155,52 +9,4%

GBP/USD 1,2633 -0,1% 1,2647 1,2646 -0,7%

USD/CNH (Offshore) 7,2429 -0,1% 7,2456 7,2522 +1,7%

Bitcoin

BTC/USD 97.052,30 +2,9% 97.186,95 94.423,60 +122,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 69,94 68,75 +1,7% +1,19 0%

Brent/ICE 74,05 72,81 +1,7% +1,24 -0,9%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 48,45 46,63 +3,9% +1,83 +22,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.664,33 2.650,55 +0,5% +13,79 +29,2%

Silber (Spot) 30,79 30,86 -0,2% -0,07 +29,5%

Platin (Spot) 958,67 961,00 -0,2% -2,33 -3,4%

Kupfer-Future 4,13 4,16 -0,6% -0,02 +4,6%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/err

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November 21, 2024 10:06 ET (15:06 GMT)

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