Forscher: keine Trendwende für ostdeutsche Auto-Industrie

22.12.24 14:29 Uhr

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CHEMNITZ (dpa-AFX) - Nach einem Jahr der Stagnation kann die ostdeutsche Auto-Industrie einer aktuellen Analyse zufolge 2025 mit leichten Zuwächsen rechnen. Eine wirkliche Trendwende sei aber nicht in Sicht, sagte Professor Werner Olle vom Chemnitz Automotive Institute der Deutschen Presse-Agentur.

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Dank neuer Produkte könnten die Fabriken von BMW und Porsche in Leipzig sowie Opel in Eisenach mit höheren Stückzahlen und einer besseren Auslastung rechnen. Für Tesla in Brandenburg und Volkswagen (Volkswagen (VW) vz) in Sachsen sei hingegen von einem ähnlichen Niveau wie 2024 auszugehen. Für beide Standorte fehle es an neuen Produkten, die Schwung bringen.

Künftig will Volkswagen die Kapazitäten in Sachsen sogar deutlich verringern. Dazu soll die Fahrzeugfertigung in der Gläsernen Manufaktur in Dresden Ende 2025 eingestellt werden, das Fahrzeugwerk Zwickau ab 2027 nur noch auf einer Fertigungslinie produzieren - und dort nur noch Audi-Modelle. Bisher werden auf zwei Linien auch ID-Modelle von VW (Volkswagen (VW) vz) sowie der Cupra Born gebaut.

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Der Wandel zur Elektromobilität ist in der ostdeutschen Autobranche besonders weit vorangeschritten. Während die Fabriken von Tesla in Grünheide und Volkswagen in Zwickau ganz auf E-Autos ausgerichtet sind, fahren Porsche und BMW in Leipzig sowie Opel in Eisenach zweigleisig. Sie produzieren sowohl Autos mit Verbrenner- als auch mit E-Motor.

Bis zu 1,45 Millionen Fahrzeuge im Jahr möglich

Laut Olle summiert sich die Autoproduktion in den sechs ostdeutschen Werken 2024 auf 833.000 Fahrzeuge, davon mehr als die Hälfte (54,8 Prozent) E-Autos. Möglich wären bis zu 1,45 Millionen Fahrzeuge im Jahr. 2025 sei mit einem Plus von 7 Prozent zu rechnen, bei rein elektrischen Fahrzeugen sogar von 10 Prozent, konstatierte Olle. "Die Auslastung steigt im Durchschnitt nur leicht auf 62 Prozent an."

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Zugleich erwartet der Experte einen leichten Rückgang bei der Beschäftigung. Insgesamt habe die Branche rund 150.000 Beschäftigte: etwa 34.000 bei den Herstellern selbst sowie 116.000 in der Zulieferindustrie.

Ein wesentlicher Knackpunkt für die Nachfrageschwäche sei der Preis der Neuwagen - nicht nur bei Elektrofahrzeugen, erklärte Olle. "Auch bei Verbrennerfahrzeugen ist das Preisniveau deutlich gestiegen. Sie sind alles andere als ein Schnäppchen." Für die Zukunft erwartet der Experte, dass E-Autos billiger und damit attraktiver für Verbraucher werden. So könnten die Batteriekosten, die einen wesentlichen Posten bei Neuwagen ausmachen, in den nächsten Jahren um 25 bis 30 Prozent sinken./hum/DP/he

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