gettex: Im Banne des Bankenbebens

27.03.23 16:06 Uhr

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von Dr. Robert Ertl

Weiter nervöse Anleger: Die deutschen Aktienbörsen haben sich in der vergangenen Woche erneut schwankend präsentiert. Die beherrschenden Themen waren die Geldpolitik vor allem der US-Notenbank Fed sowie die Krisen im Bankensektor. Die Entscheidung der Fed, den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte anzuheben, war von etlichen Marktteilnehmern erwartet worden, die Prognosen über den weiteren Kurs gingen allerdings auseinander. Hier reichten die Spekulationen von weiter langsamer anziehenden Zinsen über einen Zinsstopp bis hin zu Zinssenkungen in absehbarere Zeit. Die Nervosität der Marktteilnehmer blieb angesichts der unklaren Erwartungshaltung hoch. Beim Blick auf die Bankensituation wurde die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS positiv gesehen, auch die die Maßnahmen etlicher Notenbanken wirkten sich stimmungsfördernd aus. Allerdings blieben auch hier Unsicherheiten, so beispielsweise in Hinblick auf Anleihen der schweizerischen Bank.

Leichte Zugewinne in der Dax-Familie

Der Deutsche Aktienindex (Dax) gewann im Wochenvergleich 1,3 Prozent auf 14.957,23 Punkte. Der MDax verbesserte sich leicht um 0,1 Prozent auf 26.484,15 Zähler. Der TecDax ging um 0,1 Prozent auf 3.222,27 Punkte zurück.

Stark gefragt waren in der vergangenen Woche die Titel des Dax-Neulings Rheinmetall, die um 9,9 Prozent nach oben kletterten. Dagegen standen Banktitel unverändert unter Abgabedruck. Der Kurs der Deutschen Bank sackte um weitere 6,7 Prozent ab, der der Commerzbank hielt sich mit einem Abschlag von 2,0 Prozent vergleichsweise gut. Die Bank hatte erklärt, nicht in als problematisch angesehene Anleihen der Credit Suisse investiert zu sein. Unerfreulich verlief die vergangene Woche für Anleger von Immobilienwerten, letztere litten unter den Zinssorgen. Die Titel von Vonovia büßten 11,6 Prozent ein.

Anleihen: Starke Schwankungen

Die deutschen Anleihemärkte haben sich in der vergangenen Woche weiter sehr volatil gezeigt. Wie an den Aktienmärkten schwankten hier einerseits die Einschätzungen in Bezug auf die Folgen der derzeitigen Verwerfungen im Bankensektor. Für zeitweiligen Auftrieb bei den Bundespapieren sorgten Spekulationen, die Notenbanken könnten auch in Reaktion auf die Lage des Finanzsektors ihre geldpolitische Straffung drosseln. Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe lag am vergangenen Freitag im Wochenvergleich wieder unverändert bei 2,12 Prozent. Die Umlaufrendite ging dagegen von 2,26 auf 2,02 Prozent zurück.

US-Börsen konnten zulegen

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche zugelegt. Die Schwankungen waren allerdings auch hier hoch, vor allem in Bezug auf Bankenwerte. Hier wechselten sich Optimismus in Bezug auf die Stabilität des Systems mit Sorgen ab. Der Dow-Jones-Index gewann im Wochenvergleich 1,2 Prozent auf 32.237,53 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index stieg wie bereits in der Vorwoche um 1,4 Prozent auf 3.970,99 Zähler. Der von Technologiewerten dominierte Nasdaq-100-Index legte um 2,0 Prozent auf 12.767,05 Punkte.

Ausblick: Beruhigung nach starken Turbulenzen

Zwar gehen etliche Beobachter davon aus, dass es in der kommenden Woche ruhiger an den deutschen Aktienbörsen werden könnte als in den beiden turbulenteren Vorwochen, die Anleger sollten sich aber weiterhin auf stärkere Schwankungen als in der Zeit zuvor einstellen. Denn die meisten Herausforderungen bestehen weiter. So ist trotz einer zwischenzeitlichen Beruhigung die Krise im Bankensektor nicht gelöst. Zuletzt zeigten sich zwar die Kurse US-amerikanischer Regionalbanken erholt, die Nervosität unter den Investoren blieb aber hoch.

Geldpolitik bleibt im Fokus

Und auch das dominierende Thema Geldpolitik wird die Märkte selbstverständlich weiter begleiten. Dabei gehen hier aktuell vor allem die Spekulationen über den weiteren Kurs der Fed weit auseinandergehen. Insofern dürften die Marktteilnehmer genau auf alle Äußerungen aus den Reihen der Notenbanker achten, andererseits auf die die Geldpolitik möglicherweise beeinflussenden Konjunkturdaten. Hier dürften unter anderem die Inflationserwartungen aus den USA interessieren. Spannend bleibt, wie schnell sich ein Konsens über die Zinsentwicklung in den USA bilden wird. Auch hiervon dürfte es abhängen, wie stark die Marktschwankungen in kommender Zeit ausfallen.

Aus deutscher und europäischer Sicht dürften unter den Wirtschaftsdaten vor allem das Ifo-Geschäftsklima sowie die Verbraucherpreise interessieren. Sollten letztere oberhalb der Prognosen ausfallen, so dürfte dies Überlegungen und Hoffnungen, die Europäische Zentralbank könnte Geschwindigkeit und Umfang ihrer geldpolitischen Straffung reduzieren, einen erheblichen Dämpfer versetzen.

Die Nachrichtendichte von Unternehmensseite dürfte in den kommenden Tagen geringer werden, allerdings legen noch einige Unternehmen aus der zweiten und dritten Börsenreihe Zahlen vor, wobei auch hier bereits vielfach Eckdaten bekannt sind.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 27.03.: Ifo-Geschäftsklimaindex (Deutschland); Dallas Fed Herstellungsindex (USA)
Dienstag, 28.03.: Verbrauchervertrauen in den USA; S&P/Case-Shiller-Hauspreisindex (USA)
Mittwoch, 29.03.: GfK-Verbrauchvertrauen (Deutschland); Schwebende Hausverkäufe in den USA
Donnerstag, 30.03.: Verbraucherpreise in Deutschland; Geschäftsklima in der Eurozone; Verbrauchervertrauen in der Eurozone; Bruttoinlandsprodukt der USA; Persönliche Konsumausgaben in den USA
Freitag, 31.03.: Einzelhandelsumsätze in Deutschland; Arbeitslosenzahlen für Deutschland; Verbraucherpreise in der Eurozone; Arbeitslosenzahlen für die Eurozone; Persönliche Einkommen und Ausgaben in den USA; Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA); Chicagoer Einkaufsmanagerindex (USA); Einkaufsmanagerindex für das nicht-verarbeitende Gewerbe in China

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