Deutsche Telekom: Neubewertung?
Deutsche Telekom: Neubewertung nach Verkauf der US-Tochter?
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In den vergangenen Jahren musste die Deutsche Telekom an dieser Stelle häufig starke Kritik einstecken. Zurecht, wie ich finde, denn im Nachhinein betrachtet erwies sich der Ausflug in den US-Mobilfunkmarkt als finanzielles Desaster.
51 Milliarden US-Dollar hat der Rosa Riese im Jahr 2000 für Voicestram bezahlt und elf Jahre später für 39 Milliarden US-Dollar wieder verkauft. Selbst wenn man die acht Milliarden US-Dollar addiert, die man über die Jahre vor Steuern mit der US-Tochter verdient, bleibt unter dem Strich ein deutliches Verlustgeschäft. Erst recht, wenn man das Ganze im Hinblick auf die entgangene Rendite sieht, wenn man das Kapital anderweitig angelegt hätte.
Doch zum einen war um die Jahrtausendwende die gesamte Branche komplett aus den Fugen geraten und auch Konkurrenten der Telekom zahlten bei Übernahmen bzw. für UMTS-Lizenzen völlig überzogene Preise. Zum anderen wurde die Vergangenheit wie erwähnt mehr als einmal aufgearbeitet. Was jetzt zählt sind die Perspektiven und die haben sich deutlich aufgehellt:
Nicht nur, dass die Bonner mit 39 Milliarden US-Dollar um Längen mehr für T-Mobile USA erlöst haben als fast alle Analysten das für möglich gehalten hatten. Durch den Verkauf können die Schulden massiv reduziert werden, ein gigantisches Aktienrückkaufprogramm gestartet und zudem künftig vielleicht sogar die Dividende noch weiter erhöht werden. Das alles freut die Aktionäre.
Darüber hinaus bleibt immer noch ein zweistelliger Milliardenbetrag, der in den Ausbau der bestehenden Infrastruktur als auch in die weitere Expansion gesteckt werden kann - auch wenn die Deutsche Telekom letzteres noch dementiert.
Vor allem in Südosteuropa ergeben sich gute Wachstumsperspektiven. Im Rennen ist der ehemalige Staatsmonopolist beispielsweise bei der Versteigerung der serbischen Telekom Srbija. Auch neue Wachstumsfelder wie das mobile Internet oder der Bereich Cloud Computing können nun in Angriff genommen werden.
Vorstandsboss René Obermann traue ich zu, dass er mit den zur Verfügung stehenden Mitteln verantwortungsvoller umgeht als der eine oder andere seiner Vorgänger. Schließlich beweist er auch mit dem AT&T-Deal, dass es ihm nicht um prestigeträchtige Deals geht, sondern um das Wohl der Aktionäre.
*Viele Herausforderungen bleiben
Allerdings, und das ist die Kehrseite der Medaille, steht die Telekom auch mit dem neu erlangten finanziellen Spielraum vor weiteren großen Herausforderungen.
Zum einen sind das altbekannte Probleme wie die aufgeblähte Mitarbeiterstruktur, die immer noch Altlasten aus der Zeit aufweist, in der die Telekom in Staatsbesitz war. Hier verbessert sich die Situation nur ganz langsam. Hinzu kommt: Der deutsche Markt ist hart umkämpft, im Festnetzbereich bricht weiter Geschäft weg, die Cash-Flows sind entsprechend rückläufig. Zumindest im Inland sind die Wachstumsperspektiven eher bescheiden.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Aufgabe, die vielen Milliarden sinnvoll zu investieren, erst Recht wenn der achtprozentige Anteil an AT&T nach der einjährigen Sperrfrist auch verkauft werden würde. Es ginge dann um einen Betrag von 30 Milliarden Euro, der der Telekom für Investitionen zur Verfügung stehen.
Zumindest ergibt sich dadurch aber wieder so etwas wie Fantasie für die Zukunft. Die Aktie wurde endlich aus ihrem Dornröschenschlaf gerissen. Charttechnisch ergab sich durch die Überwindung des mehrfachen Widerstandes im Bereich 10,60 bis 10,75 Euro ein klares Kaufsignal. Die alten Hochs aus dem Jahr 2008 bei 12,00 Euro könnten nun wieder angesteuert werden. Das kalkulatorische Kursziel liegt sogar bei 13,00 Euro.
MEIN FAZIT:
- Aufbruchsstimmung bei der Deutschen Telekom.
- Der USA-Deal wirkt wie ein Befreiungsschlag für die Aktie. Es gibt ein charttechnisches Kaufsignal.
- Es bleiben einige Herausforderungen bestehen und die Aktie wird tendenziell ein träges Papier bleiben. Aber die hohe Dividendenrendite in Verbindung mit neuer Zukunftsfantasie durch den erhöhten finanziellen Spielraum, macht die Aktie endlich wieder attraktiv.
Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Nachrichten zu Deutsche Telekom AG
Analysen zu Deutsche Telekom AG
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10.12.2024 | Deutsche Telekom Overweight | Barclays Capital | |
09.12.2024 | Deutsche Telekom Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
29.11.2024 | Deutsche Telekom Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
29.11.2024 | Deutsche Telekom Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
28.11.2024 | Deutsche Telekom Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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10.12.2024 | Deutsche Telekom Overweight | Barclays Capital | |
09.12.2024 | Deutsche Telekom Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
29.11.2024 | Deutsche Telekom Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
29.11.2024 | Deutsche Telekom Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
28.11.2024 | Deutsche Telekom Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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26.11.2024 | Deutsche Telekom Neutral | UBS AG | |
14.11.2024 | Deutsche Telekom Neutral | UBS AG | |
14.10.2024 | Deutsche Telekom Neutral | UBS AG | |
10.10.2024 | Deutsche Telekom Neutral | UBS AG | |
10.09.2024 | Deutsche Telekom Neutral | UBS AG |
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30.03.2020 | Deutsche Telekom Underweight | Barclays Capital | |
18.03.2020 | Deutsche Telekom Underweight | Barclays Capital | |
04.03.2020 | Deutsche Telekom Underweight | Barclays Capital | |
20.02.2020 | Deutsche Telekom verkaufen | Barclays Capital | |
19.02.2020 | Deutsche Telekom Underperform | Jefferies & Company Inc. |
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