Fusion ante portas

Dialog Semi: Chip-Zwerg will Riese werden

04.07.14 09:30 Uhr

Die Halbleiterfirma Dialog Semiconductor will 2014 erstmals eine Milliarde Euro Umsatz erzielen - und strebt eine Fusion an.

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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Jalal Bagherli kann vieles, nur kein Schwäbisch. Als der promovierte Ingenieur 2005 den Chefposten der damals schwer angeschlagenen Halbleiterfirma Dialog Semiconductor übernahm, hatte er zuvor schon für große Konzerne wie Texas Instruments und Sony gearbeitet. Bagherli hatte Erfahrungen in England, Frankreich und Amerika gesammelt und war bestens in der Chipwelt verdrahtet. Der aus dem Iran stammende Manager holte Topkräfte nach Kirchheim unter Teck im Südosten von Stuttgart.

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Inzwischen ist Dialog hochprofitabel. Die Firma liefert Halbleiter, die bei dem rasant steigenden Energiebedarf mobiler Geräte wie Smartphones und Tabletcomputern dafür sorgen, dass Strom effizient verbraucht wird. Damit ist Dialog auch als Zulieferer für Hightechriesen wie Apple und Samsung erste Wahl. 2014 wollen die Schwaben erstmals mehr als eine Milliarde Euro Umsatz einfahren. Für Bagherli ein guter Zeitpunkt, um einen großen Schritt zu wagen.

Dialog soll unter das Dach des österreichischen Sensorchip-Spezialisten AMS AG schlüpfen. Deren Chef Kirk Laney hatte vor einiger Zeit in Aussicht gestellt, dass "der Richtige" seinen Job bei AMS haben könnte. Mit Bagherli scheint dieser gefunden. Nach einem Bericht der britischen Wirtschaftszeitung "Financial Times" sind bereits erste Vereinbarungen getroffen worden: Dialog soll demnach den Vorstandschef des fusionierten Unternehmens stellen, AMS den Leiter des Aufsichtsrats. Die Börsennotierung der Schwaben in London soll eingestellt werden, als Hauptbörse der neuen Firma ist die Schweiz geplant.

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Schwierig sollen sich allerdings die Verhandlungen über den Übernahmepreis gestalten. Dialog will angeblich zehn Prozent Preisaufschlag auf den Börsenwert, AMS soll darauf bestehen, dass die Synergien aus der Fusion als Prämie ausreichen.

Beste Passform
Auf dem Papier ergänzen sich die Portfolios der beiden Unternehmen bestens, es gibt keine Überschneidungen bei den Produkten. Beide Firmen beliefern Apple als wichtigsten Kunden. Doch auch mit Koreas Samsung ist man im Geschäft. Damit haben die Zulieferer auch ein Bein in dem Teil des Smartphone- und Tabletmarkts, der von Googles Betriebssystem Android dominiert wird.

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Sowohl Dialog als auch AMS gelten als Profiteure der für Herbst erwarteten Produktoffensive von Apple. Dann sollen unter anderem das neue iPhone und die erste Hightech-Uhr der Kalifornier vorgestellt werden. AMS dürfte zudem von einer neuen Betriebssoftware profitieren, die Apple für seine Geräte angekündigt hat.

iPhones sollen damit künftig auch als Fernsteuerung im Haushalt etwa für Beleuchtung oder Klimaanlagen nutzbar werden. Damit will Apple Google beim "Internet der Dinge", der Vernetzung von vielerlei internetfähigen Geräten und Maschinen, Konkurrenz machen. Diese Vernetzung funktioniert oft über Sensoren - die Spezialität von AMS, die etwa optische Sensoren für Smartphones, Tablets und weitere Konsumelek­tronik herstellen. Der Bereich bringt AMS 60 Prozent des Umsatzes und ist der große Wachstumstreiber.

Die Grazer liefern daneben Sensoren für bargeldloses Bezahlen, sogenannte NFC-Chips, sowie eine neue Generation von Halbleitern, die das Steuern über Gesten erlauben. Die jüngste Chipgeneration kann auch Gegenstände erkennen und das Lichtspektrum auswerten.

Bei Lichtsensoren kontrolliert AMS mehr als 30 Prozent des Markts. Die jüngsten Produkte der Österreicher sind Multifunktionssensoren. "Sie werden an asiatische Smartphone-Hersteller und wahrscheinlich auch an Samsung ausgeliefert", sagt David Mulholland, Analyst der UBS Bank.

Auch Dialog-Chef Bagherli hat noch einen Trumpf für Wachstum in der Hinterhand. Die 2013 übernommene Firma iWatt entwickelt Chips, die für das schnelle Laden mobiler Geräte sorgen. Auch den komplementären Baustein in Smartphones oder Tablets liefert Dialog. Das Volumen des Markts für diese sogenannten Fast-Charging-Lösungen schätzt das Bankhaus Lampe auf weltweit deutlich über 500 Millionen Dollar. Mindestens ein Fünftel davon dürfte an Dialog gehen.

Im Herbst soll Apple die ersten Fast-Charging-Geräte vorstellen. Dank Elektroingenieur Bagherli ist es kein Gegensatz, dass die hochmoderne Technologie ausgerechnet in der schwäbischen Provinz entwickelt wurde.

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