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Welche Aktien von der Euro-Schwäche profitieren

05.06.10 06:00 Uhr

Trotz Schuldenkrise finden sich gerade jetzt attraktive Einstiegsmöglichkeiten bei Aktien, die von der Euro-Schwäche und den Turbulenzen profitieren.

Werte in diesem Artikel
Aktien

64,84 EUR -0,04 EUR -0,06%

44,50 EUR -0,45 EUR -1,00%

16,07 EUR 0,16 EUR 1,03%

685,50 EUR -5,00 EUR -0,72%

14,20 EUR -0,60 EUR -4,05%

Indizes

917,5 PKT 3,3 PKT 0,36%

7.733,5 PKT 23,8 PKT 0,31%

1.784,3 PKT 6,1 PKT 0,34%

528,9 PKT 1,6 PKT 0,29%

5.164,4 PKT 16,1 PKT 0,31%

1.522,2 PKT 4,1 PKT 0,27%

8.520,5 PKT 15,3 PKT 0,18%

4.625,7 PKT 4,0 PKT 0,09%

10.915,0 PKT 50,5 PKT 0,46%

26.002,0 PKT 167,2 PKT 0,65%

7.550,5 PKT 3,0 PKT 0,04%

8.112,4 PKT 33,8 PKT 0,42%

4.464,9 PKT -6,2 PKT -0,14%

von Markus Dankert

Die politische Rhetorik kann derzeit kaum an Dramatik übertroffen werden. «Diese Bewährungsprobe ist existenziell. Sie muss bestanden werden», sagt die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und folgert, wenn der Euro scheitere, scheitere auch die «Idee der europäischen Einigung». Auf fast allen Ebenen verfolgen die politisch Verantwortlichen derzeit eine Politik der Angst und der Schuldzuweisungen.

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Dabei liesse sich der Spiess auch umdrehen – die Politik lässt derzeit nichts aus, um von der eigenen Unfähigkeit abzulenken. Die Einführung des Euro hätte Ausgangspunkt für eine weitergehende Entwicklung hin zu einer europäischen Wirtschafts- und Finanzpolitik sein müssen; doch dieser Weg wurde nie beschritten. Ein Symptom dieses Versagens spiegelt sich im aktuellen Krisenmanagement der EU wider. Es gleiche «mehr einer Massenschlägerei als einem harmonischen Miteinander», urteilt der luxemburgische Ministerpräsident Jean-Claude Juncker. Und Deutschland ist der grösste Störenfried: Ohne Rücksprache mit ihren europäischen Partnern erliess die deutsche Bundesregierung in einer Nacht- und Nebel-Aktion ein Teilverbot ungedeckter Leerverkäufe und brüskierte so die übrige EU. Ein finanzmarkttechnischer Harakiri, der mehr Unruhe stiftet als alles andere.

Schwierige Haushaltslage

Unbestritten ist: Die Haushaltslage fast aller europäischen Staaten ist desaströs; die Verschuldungsquote von im Schnitt gut 80 Prozent gemessen am BIP liegt weit über dem vereinbarten Maximum von 60 Prozent. Italien weist gemäss der Frühjahresprognose der EU-Kommission eine Schuldenquote von 116 Prozent aus und somit einen höheren Schuldenstand als Griechenland (115 Prozent). Auch Deutschland (73 Prozent), das Vereinigte Königreich (109) und Frankreich (78) liegen deutlich über der Obergrenze. Unbestritten ist auch, dass die EU-Mitgliedsstaaten vor massiven Sparübungen stehen. Angesichts der Einmaligkeit der Krise und der fehlenden Erfahrungswerte übt sich die Politik derzeit allerdings vor allem in übereilter Flickschusterei – es fehlt schlicht an griffigen Ideen, wie man dieser Krise Herr werden könnte. Dabei liegt zumindest ein Teil der Lösung näher, als man denkt, denn für die Wirtschaft ist die gegenwärtige Situation alles andere als besorgniserregend.

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Laut Société Générale muss die Botschaft der Politik demnach auch lauten: «Ein schwacher Euro ist positiv. Er hilft der Euro-Zone aus dem Schlamassel. Die Inflationsgefahr ist gering.» Auch für Alistair Lowe, CIO der Multi Asset Class bei State Street Global, wiegen die positiven Effekte beim Export infolge der Euro-Schwäche die negativen Effekte auf dem Binnenmarkt deutlich auf. «Eine Abwertung des Euro um zehn Prozent auf handelsgewichteter Basis steigert das Euro-Zonen-BIP um 0,5 bis ein Prozent, dank der gesteigerten Konkurrenzfähigkeit der Exporteure.»

Dieser positive Effekt deutet sich bereits in den Wachstumszahlen der EU für das erste Quartal an. Gemäss Erhebungen der Statistikbehörde Eurostat wuchs das BIP der Eurozone 16 (Kernländer) im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,5 Prozent – Deutschland legte dabei um 1,5 Prozent, Frankreich um 1,2 Prozent und das «krisengeschüttelte» Portugal gar um 1,7 Prozent zu. Und die Aussichten in der Weltwirtschaft hellen sich weiter auf. Der Ifo-Index stieg fürs zweite Quartal von 99,5 auf 104,1 Punkte – der höchste Wert seit Ende 2007. Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn: «Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Weltkonjunktur Tritt gefasst hat.» Allen voran in Asien, aber auch in Nordamerika liege das Barometer inzwischen leicht über seinem langjährigen Durchschnitt. Der Euro schwächelt, aber die Wirtschaft kann jubilieren. Der LKW-Hersteller MAN beispielsweise: «Summa summarum ist ein schwacher Euro für MAN als vor allem exportierendes Unternehmen tendenziell positiv», liessen die Münchner gegenüber den Medien verlauten. Für BMW-Chef Norbert Reithofer ist die gegenwärtige Haushaltslage vieler europäischer Staaten jedoch bedrohlich. So sagte er an der Hauptversammlung: «In Europa brennt es schon wieder.» Dennoch rechnet der Konzern durch die Euro-Schwäche mit positiven Effekten «im zweistelligen Millionenbereich». Und beim europäischen Luftfahrtkonzern EADS ergeben Rechenspiele: Ein um zehn Cent schwächerer Euro bringt dem Konzern eine Milliarde mehr Ertrag.

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Hoffnung für europäische Aktien

Mit der Flucht aus dem EU-Raum setzen Anleger demnach aufs falsche Pferd. Bei Julius Bär heisst es: Im Schnitt steigen die Gewinne europäischer Unternehmen stärker als jene der US-Konkurrenten. Demzufolge seien, basierend auf Trend-bereinigten KGV-Bewertungen, europäische Titel zu bevorzugen. Noch deutlicher bringt es Morgan-Stanley-Analyst Jason Todd auf den Punkt: Er sieht in naher Zukunft bessere Chancen für europäische als für asiatische Aktien und stuft europäische Aktien von «underweight» auf «overweight» hoch.

Allerdings schränkt Todd ein, dass seine neuen Einschätzungen taktischer und nicht strategischer Natur seien. «Letztlich könnte Europa sich ungeachtet des Rückenwindes durch den schwachen Euro immer noch als Wert-Falle, als Value Trap, herausstellen», warnt er. Doch im Zusammenspiel der pessimistischen Stimmung bei gleichzeitig soliden Fundamentaldaten sollten die politischen Massnahmen den Aktienmärkten helfen, den Rückstand auf die Notierungen an den anderen Börsen aufzuholen.

Die Top-Picks aus dem EU-Raum:

Arcelor Mittal: Die gegenwärtige Kursschwäche ist eine attraktive Kaufchance, der Stahlkonzern ist günstig bewertet.

Compass Group: Verpflegung für defensive Depots; der Grosscaterer hat Kurspotenzial.

Danone: Abwehrkräfte dank Actimel & Co.; Danone ist sowohl produktemässig gut aufgestellt, als auch geografisch.

Fresenius Medical Care: Hängt nicht am Tropf, günstiges Einstiegsniveau

ING Groep: Die Restrukturierung schreitet voran. 2010 ist für die Bank das Jahr des Um- und Aufbruchs.

LVMH: Der beliebteste Luxuskonzern. Moderat bewertet, charttechnisch aussichtsreich.

Rhön-Klinikum: Spardruck als Erfolgsmodell gilt für den Klinka-Sanierer und -Betreiber. Das macht die Aktie konjunkturresistent.

Stagecoach: Die Aktie des Logistikers eignet sich für defensive Anleger, die einen sicheren Wert mit soliden Dividendenzahlungen ins Depot nehmen möchten.

Quelle: Stocks Heft 11/2010

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DatumRatingAnalyst
13.01.2025LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton NeutralUBS AG
10.01.2025LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
09.01.2025LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton OutperformRBC Capital Markets
02.01.2025LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton NeutralUBS AG
12.12.2024LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton OutperformRBC Capital Markets
DatumRatingAnalyst
10.01.2025LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
09.01.2025LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton OutperformRBC Capital Markets
12.12.2024LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton OutperformRBC Capital Markets
09.12.2024LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton OutperformRBC Capital Markets
06.12.2024LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton BuyGoldman Sachs Group Inc.
DatumRatingAnalyst
30.06.2015LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton UnderperformMerrill Lynch & Co., Inc.
29.01.2015LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton UnderperformCredit Suisse Group
26.02.2014LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton verkaufenCredit Suisse Group
04.08.2009LVMH verkaufenHamburger Sparkasse AG (Haspa)
28.07.2009LVMH reduzierenIndependent Research GmbH

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