Euro am Sonntag-Titel

25 Jahre DAX: Mit wenig Risiko in Aktien investieren

29.05.13 03:00 Uhr

Am 1. Juli wird der DAX 25 Jahre alt. Pünktlich zum Jubiläum notiert der Index auf Rekordniveau. Doch viele Anleger trauen Aktien nicht über den Weg. Euro am Sonntag stellt fünf Strategien mit wenig Risiko vor.

Werte in diesem Artikel
Aktien

42,32 EUR -0,16 EUR -0,36%

18,87 EUR -0,14 EUR -0,74%

33,66 EUR -0,19 EUR -0,56%

496,70 EUR 1,80 EUR 0,36%

189,58 EUR 0,02 EUR 0,01%

ETFs

186,83 EUR -0,34 EUR -0,00%

Indizes

1.694,5 PKT -1,2 PKT -0,07%

19.848,8 PKT -36,0 PKT -0,18%

463,6 PKT -2,0 PKT -0,43%

182,6 PKT -0,8 PKT -0,44%

501,4 PKT 0,8 PKT 0,16%

4.857,9 PKT 4,9 PKT 0,10%

426,9 PKT 2,0 PKT 0,47%

1.068,0 PKT 4,0 PKT 0,38%

6.193,8 PKT -6,9 PKT -0,11%

10.374,8 PKT -10,8 PKT -0,10%

7.465,3 PKT 19,8 PKT 0,27%

7.702,6 PKT -7,0 PKT -0,09%

4.274,2 PKT 7,9 PKT 0,18%

von Stephan Bauer, Euro am Sonntag

Ein Zeichen? Knapp neun Monate nach dem ersten Crash der Nachkriegszeit wurde der Deutsche Aktienindex, kurz DAX, ins Leben gerufen. Im Oktober 1987 waren die Aktienkurse in Frankfurt dramatisch eingebrochen. Doch niemand konnte so recht sagen, um wie viel genau. Schließlich gab es eine Vielzahl von Börsenbarometern, zum Beispiel den Index der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, den der „Börsen-Zeitung“ oder den der Frankfurter Börse. Deshalb wurde am 1. Juli 1988 nach einer Testphase offiziell der DAX eingeführt — als überall gängiger Standard.

Zum 25-Jahre-Jubiläum des von der Deutschen Börse berechneten Index ist die Krise von 1987 vergessen. Ein Allzeithoch nach dem anderen hat das Börsenbarometer zuletzt markiert, die Höchstmarke liegt inzwischen bei 8557 Punkten. Seit Jahresanfang ging es um gut neun Prozent nach oben  — trotz der Korrektur in den jüngsten Tagen.

Wer ist dabei? Vor allem professionelle Investoren aus dem Ausland. Ihr Anteil am DAX beträgt 55 Prozent. Überdies halten institutionelle Anleger wie Fonds und Unternehmen umfangreiche Anteile an den 30 größten börsennotierten deutschen Firmen. Gerade einmal zwölf Prozent der Aktien sind Privatanlegern zuzurechnen. 25 Jahre nach Einführung des wichtigsten deutschen Börsenbarometers sind die hiesigen Privatanleger eine Randgruppe unter den DAX-Eignern. „Man darf annehmen, dass sehr viele Deutsche, die in Aktien investieren, auch DAX-Titel halten“, sagt Franz-Josef Leven, Direktor des Deutschen Aktieninstituts (DAI). Die Anzahl der deutschen Aktionäre aber ist bescheiden: Gerade einmal 4,2 Millionen sind es, nur rund sechs Prozent der Bevölkerung.

Deutsche setzen auf die Rente
Typisch deutsch? Möglicherweise schon. „Eine Abneigung gegen Risiken, ein geringer Bezug zu unternehmerischem Handeln und ein bislang noch gut funktionierendes Rentensystem haben die Aktienanlage in Deutschland nicht gerade gefördert“, sagt DAI-Direktor Leven. Gut zwei- bis dreimal so hoch sei die Quote der Aktienanleger in vergleichbaren Industrieländern.

Den meisten Deutschen entgeht damit etwas Wesentliches. Denn Aktien bieten attraktive Renditen — vor allem auf lange Sicht: Wer etwa 1970 in den DAX investierte, konnte eine Performance von fast acht Prozent pro Jahr erzielen — das ist laut DAI der Durchschnitt aller folgenden Ausstiegszeitpunkte am Jahresende. Bei einem Einstieg Ende 1988 waren es im Schnitt sogar zehn Prozent (siehe Grafik unten). Nach dem Crash am 19. Oktober 1987 hatte die Börse einiges aufzuholen. Der Index stieg während des Wirtschaftsbooms nach der deutschen Wiedervereinigung kräftig.

Die Kehrseite der Medaille: Die Jahre nach der Jahrtausendhausse waren äußerst schlecht. Wer Ende 1999 in den DAX einstieg, den traf es mit minus sechs Prozent pro Jahr besonders bitter. Womöglich sind es diese alten Schreckensmeldungen, die viele deutsche Sparer heute davon abhalten, in Dividendenpapieren anzulegen. Das Börsendesaster nach der Lehman-Pleite oder die gefühlt bereits ein Jahrzehnt andauernde Eurokrise haben ebenfalls zu dieser Verunsicherung beigetragen.

Und schließlich vermag — trotz der gegenwärtigen Hausse — niemand sicher zu sagen, ob die konjunkturellen Schwächen wie in Europa nicht doch in einen Börsenabsturz münden. Das Wachstum im ersten Quartal blieb in Deutschland hinter den Erwartungen zurück. Die Gewinne der Unternehmen könnten niedriger ausfallen als erwartet. Der unerwartet starke Ifo-Geschäftsklimaindex vom Mai deutet allerdings auf eine vorübergehende Schwäche hin.

Die größte Enttäuschung der Sparer aber ist der Freund aller Aktienkäufer: der historisch niedrige Zins. Jüngst senkte die Europäische Zentralbank den Leitzins auf 0,5 Prozent. Wer für sein Alter vorsorgen will, blickt gerade auf eine Renditewüste. Mit Spareinlagen oder auch Tagesgeld machen Anleger nach Abzug der Inflation nur Verluste. Auch die Renditen von Staatsanleihen mit guter Bonität und viele Unternehmensanleihen bringen real kaum Ertrag.

Also rein in den Markt? Die Antwort für Anleger, die vorsorgen müssen, lautet: Ja — aber mit Bedacht. €uro am Sonntag stellt deshalb fünf Strategien vor, wie Anleger auf vergleichsweise sichere Art investieren können. Viele der 30 größten deutschen Unternehmen schütten beispielsweise dauerhaft hohe Dividenden aus, was langfristig die Rendite erhöht. Zudem stellen wir Strategien vor, die teilweise bessere Renditen erzielten als der DAX.

Die Investition in Einzelwerte allerdings birgt Tücken. Das Portfolio sollte acht bis zehn Titel umfassen, um das Risiko zu streuen. Experten empfehlen zudem wegen der Ordergebühren Mindestbeträge pro Position zwischen 1000 und 2000 Euro.

Wer nicht genug Bares zur Hand hat, dem bieten Indexfonds oder -zertifikate die Chance, auch mit kleineren Summen ein vernünftiges Portfolio aufzubauen.

Der DAX wurde zwar nicht dafür erfunden — doch der Leitindex kann 25 Jahre später Anlegern bei der Altersvorsorge hervorragende Dienste leisten. Das ist doch ein Zeichen.

Dividende
Geduld macht sich bezahlt
Aktionäre sind Miteigentümer eines Unternehmens. Deshalb haben sie Anspruch, am Jahresgewinn beteiligt zu werden. Das geschieht über die Dividende. Die Ausschüttung ist nicht nur eine willkommene Einnahmequelle, sondern auch Auswahlkriterium bei der Suche nach attraktiven Aktien. Die Erfahrung zeigt: Unternehmen mit einer verlässlichen Dividende schwanken weniger stark als der Gesamtmarkt und entwickeln sich langfristig besser als die Masse.

Wichtige Kennziffer ist die Dividendenrendite. Sie setzt die Höhe der Dividende ins Verhältnis zum Aktienkurs. Da die Unternehmen ihren Dividendenvorschlag meist erst nach Ende eines Geschäftsjahres veröffentlichen, beruht die in Fachzeitschriften und Tageszeitungen ausgewiesene Dividendenrendite meist auf Schätzungen von Analysten. Da Analysten keine Hellseher sind, kann die reale Dividende abweichen. Anleger sollten also nicht blind nach den Titeln mit der auf dem Papier höchsten Kennziffer greifen.

Wertvolle Hinweise liefert die Dividendenhistorie eines Unternehmens. Wer in der Vergangenheit ein zuverlässiger Zahler war, hat einen Vertrauensvorschuss verdient. Meist sind das Unternehmen aus defensiven Branchen. Dazu zählen die Hersteller von Konsumgütern oder Pharmakonzerne. Auch Unternehmen, die sich in Nischenmärkten etabliert haben, können sich oft von der allgemeinen Wirtschaftslage abkoppeln. Der Rückversicherer Munich Re hat seine Ausschüttung seit dem Jahr 1969 nicht mehr gesenkt. Das ist die längste Serie eines DAX-Konzerns. Die Dividendenrendite von Munich Re liegt aktuell bei fast fünf Prozent. Siemens hat seine Ausschüttung seit 1989 nicht mehr gekürzt. Die Dividendenrendite des Industriekonzerns ist mit 3,7 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich hoch.

Die Serie des Pharma- und Chemiekonzerns Bayer hält seit neun Jahren an. Da der Kurs der Aktie stark gestiegen ist, kommt Bayer allerdings nur noch auf eine Dividendenrendite von 2,4 Prozent. Während die Dividende bei Bayer im kommenden Jahr weiter steigen dürfte, sehen Analysten bei Munich Re und Siemens derzeit keinen Spielraum für einen Aufschlag. Die höhere Rendite wird hier also mit geringerem Steigerungspotenzial bezahlt.

Die Stärke einer Dividendenaktie entwickelt sich langfristig. Der Chemiekonzern BASF beispielsweise hat sich zum Ziel gesetzt, die Dividende jedes Jahr zumindest konstant zu halten. In den vergangenen zehn Jahren ist das mit einer Ausnahme stets gelungen. Gemessen am aktuellen Aktienkurs und der für das laufende Geschäftsjahr erwarteten Ausschüttung liegt die Dividendenrendite von BASF bei 3,6 Prozent. Noch besser sieht es für langjährige BASF-Aktionäre aus: Wer das Papier Anfang des Jahres 2008 bei einem Kurs von 50,20 Euro ins Depot nahm, hat bis heute insgesamt 10,95 Euro an Dividende eingesammelt. Für das laufende Geschäftsjahr erwarten Analysten bei BASF eine Ausschüttung von 2,70 Euro je Aktie. Wer 2008 die Aktie für 50,20 Euro gekauft hat, kommt damit auf eine Dividendenrendite von über fünf Prozent.

Vor allem bei stark von der allgemeinen Konjunkturlage abhängigen Unternehmen müssen Anleger mit unangenehmen Überraschungen rechnen. Die Lufthansa kam im Frühjahr 2009 rechnerisch auf eine Dividendenrendite von über sieben Prozent. Schon im folgenden Jahr aber wurde die Ausschüttung gestrichen, weil die Fluggesellschaft in die Verlustzone rutschte. Die für die Lufthansa untypisch hohe Rendite im Frühjahr 2009 war also ein Warnsignal. Über die vergangenen zehn Jahre hat die Lufthansa ihre Ausschüttung fünfmal gekürzt oder gestrichen und ist damit einer der unzuverlässigsten Dividendenzahler im DAX.

Fünf Dividenden-Favoriten aus dem DAX

BASF, ISIN:  DE000BASF111
Bayer, ISIN:  DE000BAY0017
Deutsche Post, ISIN:    DE0005552004
Munich Re, ISIN:  DE0008430026
Siemens, ISIN:    DE0007236101

Defensiv und renditestark: Das sind die Eigenschaften der Low-Risk-Strategien. €uro am Sonntag stellte sie vor vier Wochen erstmals vor (Ausgabe 17/2013). Die beiden Formeln, Low-Risk-5 und Low-Risk-Index genannt, geben dem Anleger klare Regeln an die Hand, nach denen er investiert.

Low-Risk-Strategien
Formeln für den Börsenerfolg
Entwickelt hat die Anlagesysteme der Finanzprofessor Stefan Mittnik von der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Er hat die Wertentwicklung für fünf Jahre zurückberechnet. Seitdem übertrumpften die Methoden den DAX deutlich. Low-Risk-5 schaffte einen Zuwachs von 164 Prozent, Low-Risk-Index mehrte das Vermögen um 67 Prozent — vor Steuern und Gebühren. Der DAX machte dagegen nur ein Plus von 28 Prozent.

Mittnik setzt bei beiden Strategien auf den Value at Risk (VaR) als Signalgeber — eine Risikokennzahl, die in der Finanzwelt geläufig ist. Der Forscher berechnet die VaR-Werte nach eigenen wissenschaftlichen Erkenntnissen. €uro am Sonntag veröffentlicht die Kennziffern jede Woche im Kursteil.

Anleger können die Formeln bequem umsetzen. Sie müssen ihr Depot nur alle vier Wochen prüfen — und gegebenenfalls umschichten. Dabei ist der VaR entscheidend. Zuerst listet man die 30 DAX-Titel nach ihrem aktuellen VaR auf. Dann bestimmt man den mittleren VaR-Wert (Median) aus den einzelnen Kennzahlen. Aktuell liegt er bei 5,9. Jetzt vergleicht man diesen Wert mit dem Median vier Wochen zuvor (er lag bei 6,1). Ist er um mehr als eins gestiegen — was aktuell nicht der Fall ist — dann signalisiert der VaR eine stark erhöhte Verlustgefahr. Das heißt: Anleger sollten alle Positionen glattstellen und die nächsten vier Wochen Cash halten.

Andernfalls kündigt der Median einen ruhigen Markt an, man sollte investieren. Bei Low-Risk-5 nehmen Anleger für vier Wochen die fünf DAX-Aktien mit dem niedrigsten VaR-Wert ins Portfolio und gewichten alle Titel gleich. Aktuell kaufen sie also Linde, Siemens, Fresenius Medical Care, Beiersdorf und Fresenius (siehe Tabelle). Bei Low-Risk-Index steigen sie stattdessen in den gesamten DAX ein, zum Beispiel über einen Indexfonds von db X-trackers (ISIN: LU0274211480).

Wer schon im vergangenen Vierwochenzyklus auf Low-Risk-Index gesetzt hat, braucht also gar nicht zu handeln. Denn die Strategie war bereits im DAX investiert. Deshalb hat sie in der Vorperiode die gleiche Performance erzielt wie das Börsenbarometer: rund sechs Prozent (Stichtag: 23. Mai 2013). Low-Risk-5 hat in den vergangenen vier Wochen etwas schwächer abgeschnitten und nur gut zwei Prozent draufgesattelt. Das Portfolio sah ähnlich aus wie das neue, vier Aktien sind identisch. Den Wertzuwachs bremste der Fresenius-Titel, das Unternehmen legte enttäuschende Zahlen vor. Der kleine Rückstand gegenüber dem DAX sollte Anleger aber nicht nervös machen. Jede Strategie hinkt dem Index auch mal hinterher.

€uro am Sonntag berichtet im Vierwochentakt über die Wertentwicklung und die weiteren Schritte — das nächste Mal am 22. Juni in Ausgabe 25/2013.

Die Low-Risk-5-Aktien in %

Linde: 3,5
Siemens: 3,7
Fres. Med. Care: 4,0
Beiersdorf: 4,4
Fresenius: 4,6

Sparplan
Für Einsteiger
Aktien kaufen, grundsätzlich ja — nur wann? Das Timing ist wichtig, schließlich schwanken die Kurse im Zeitverlauf stark. Wer mit der Aktienanlage beginnt, sollte auf keinen Fall sein gesamtes Geld auf einmal investieren. Für unerfahrene Anleger, zumal mit geringerem Budget, bietet sich der Einstieg über Sparpläne an. Bei vielen Banken oder Onlinebrokern kann monatlich ein fixer Betrag (zum Teil ab 25 Euro) in den DAX oder eine Aktie investiert werden.

Empfehlenswert sind börsengehandelte Indexfonds, auch Exchange Traded Funds, kurz ETF, genannt. Diese Papiere bilden einen Index nach und bieten damit eine günstige Art der Risikostreuung: Bei einem DAX-ETF (etwa Deutsche Bank, ISIN: LU 027 421 148 0) sind alle 30 DAX-Werte im Portfolio. Bei einem Indexfonds auf den MDAX (etwa BlackRock, ISIN: DE 000 593 392 3) sind es 50 Titel. Ein ETF auf den amerikanischen S & P 500 (etwa Commerzbank, ISIN: LU 048 831 613 3) bildet einen großen Ausschnitt der US-Wirtschaft ab. Weiterer Vorteil der Indexfonds: Die ETF-Anteile sind als Sondervermögen im Fall einer Insolvenz des Emittenten geschützt.

Sparpläne bieten noch einen weiteren Vorteil: Weil eine Summe regelmäßig investiert wird, kaufen Anleger mehr Anteile, wenn die Kurse niedriger sind — und weniger, wenn die Kurse hoch stehen. Ein Beispiel: Derzeit bekäme man für 100 Euro pro Monat und einem DAX-ETF-Kurs von rund 84 Euro etwa 1,2 ETF-Anteile. Stünde der DAX bei 6000 Punkten, würden mit dem Monatsfixum hingegen 1,7 Anteile gekauft.

Dieser Mechanismus wird Cost-Average-Effekt genannt und sorgt auf Dauer für eine sehr gute Rendite. Anfang 2008 stand der DAX beispielsweise auch bei 8000 Punkten, unterm Strich hat er seitdem kaum zugelegt. Wer aber am 1. Januar 2008 einen monatlichen DAX-Sparplan gestartet hat, kommt auf eine jährliche Rendite von 6,17 Prozent.

Zertifikate
Renditekünstler
Für Anleger, die kostengünstig und unkompliziert auf eine Fortsetzung der DAX-Rally setzen wollen, sind Indexzertifikate eine komfortable Lösung. Die Produkte ohne Laufzeitbegrenzung decken das gesamte Börsenbarometer ab, sodass der Anleger mit einem einzigen Investment eine breite Streuung erreicht. Zugleich vollziehen sie das Auf und Ab des Index eins zu eins nach — Produkte wie das Papier der Deutschen Bank eignen sich daher für Optimisten (ISIN: DE 000 709335 3). Eine Alternative für Vorsichtige sind Bonuszertifikate. Sie bieten ein Sicherheitspolster und — unter einer Bedingung — eine Bonuszahlung.

Bei einem Produkt der Royal Bank of Scotland (ISIN: DE 000 AA7 LSL 8) erhalten Anleger bis zum Laufzeitende im Mai 2014 eine Bonusrendite von 7,4 Prozent, wenn der DAX bis dahin nie unter die Barriere bei 6700 Zählern rutscht. Diese Marke ist rund 20 Prozent entfernt. Fällt der DAX unter 6700 Punkte, drohen Verluste. Nach oben ist die Gewinnchance allerdings begrenzt: Steigt der Index über die Marke von 9000 Zählern, profitieren Anleger davon nicht mehr.

Gezielte Investments in einzelne DAX-Titel sind mittels Bonuszertifikaten ebenfalls möglich. Wer beispielsweise die Aktie des Gaseproduzenten Linde für ein gute Anlageidee hält, aber mit Sicherheitspuffer agieren will, kann in ein Produkt der Commerzbank investieren (ISIN: DE 000 CZ4 QWJ 9). Die Barriere bei 117 Euro ist rund 22 Prozent entfernt. Hält sie bis Juni 2014, erzielen Anleger eine Bonusrendite von rund acht Prozent. Die Gewinnobergrenze liegt bei 160 Euro.

Viele Anleger interessieren sich auch für die Daimler-Aktie — und setzen Hoffnungen auf einen guten Verkauf der neuen S-Klasse. Mit einem Capped-Bonus-Zertifikat (ISIN: DE 000 AA7 LHH 9) der Royal Bank of Scotland sind 9,5 Prozent Rendite möglich, wenn der Puffer von derzeit 29 Prozent bis Juni 2014 hält. Bis zu einem Anstieg der Daimler-Aktie auf 50 Euro sind Inhaber des Papiers dabei. Anders als Fonds sind Zertifikate Schuldverschreibungen und kein Sondervermögen. Daher sollten Anleger auf die Bonität des Emittenten achten. Kommt es zur Pleite der ausgebenden Bank, verfallen Zertifikate nämlich wertlos.

Fonds
Aktien ja, übertriebenes Risiko nein
Eine gute und einfache Möglichkeit, mit reduziertem Risiko in den Aktienmarkt zu investieren bieten Fonds – sofern man die richtigen hat. €uro am Sonntag hat fünf Fonds ausgewählt, die den Aufschwung am (deutschen) Aktienmarkt weitgehend nachvollziehen können, aber weniger riskant sind als die Konkurrenz. Sie können in Schwächephasen an der Börse ihr Vermögen umschichten, schwanken weniger als andere Fonds oder enthalten gewisse Absicherungen.

Vermögensverwaltende Fonds versprechen, das Geld der Investoren stets in die derzeit attraktivsten Anlageklassen zu investieren. Idealerweise sind sie während einer Hausse in Aktien investiert, bei einer Baisse in festverzinsliche Papiere oder den Geldmarkt. Auch Rohstoffe können eine Rolle spielen.

Gute Leistungen haben in den vergangenen Jahren der FvS Multiple Opportunities und der DJE Concept gezeigt (beide bewertet mit €uro-FondsNote 2). Letztgenannter stammt aus dem Haus des Vermögensverwalters Jens Ehrhardt und investiert zu einem überwiegenden Teil in Aktien. Momentan machen sie 88 Prozent des Fondsvermögens aus. Anleihen werden beigemischt. Traditionell hat der DJE Concept einen hohen Anteil an deutschen Titeln und ist daher für Anleger geeignet, die auf deutsche Aktien vertrauen.

Der FvS Multiple Opportunities wird von Vermögensverwalter Bert Flossbach gelenkt. Er kauft neben globalen Aktien und Anleihen auch Edelmetalle. Derzeit bestehen rund drei Viertel des Portfolios aus Dividendenpapieren, Gold macht zwölf Prozent aus.

Beide Fonds beeindrucken nicht nur mit ihrer soliden Wertentwicklung, sondern auch mit ihrer Fähigkeit, Verluste zu begrenzen. Selbst in ihren schlechtesten Zwölfmonatszeiträumen der vergangenen fünf Jahre gaben die beiden nur um gut zehn Prozent nach. Kapital und Nerven der Anleger werden also geschont.

Auch unter den klassischen Aktienfonds gibt es Produkte für vorsichtige Anleger, die sich gut entwickeln, aber weniger stark schwanken als die Konkurrenz. In der Vergangenheit überzeugen konnten der GS & P Fonds Deutschland Aktiv (FondsNote  1) und der Acatis Aktien Deutschland ELM (FondsNote 2). Beide Fonds investieren ausschließlich in heimische Titel, der erstgenannte gewichtet Standardwerte aus dem DAX im Regelfall allerdings höher als der Acatis-Fonds.

Die Volatilität der Produkte zählt zu den niedrigsten innerhalb der Fondskategorie „Aktien Deutschland“. Zudem verfügen sie über ein gutes Sharpe-Ratio. Diese Kennziffer besagt, dass beide Fonds ein für Deutschland-Vehikel sehr gutes Rendite-Risiko-Verhältnis aufweisen. Gleichwohl sind sie natürlich riskanter als die vermögensverwaltenden Fonds.

Eine gewisse Absicherung bietet der Lyxor ETF DAXplus Protective Put (FondsNote 2). Der passive Indexfonds folgt im Prinzip der Entwicklung des DAX, arbeitet aber mit einer Absicherungsstrategie über Optionen. Dieses Konzept sorgt dafür, dass der ETF in Phasen des Abschwungs nicht so viel verliert wie der deutsche Leitindex. Während eines Aufschwungs gewinnt er allerdings auch etwas weniger stark hinzu als der DAX.

Fünf Favoriten für Vorsichtige

FvS Multiple Opportunities, ISIN:  LU 032 357 865 7
DJE Concept PA-Tranche, ISIN:  LU 085 822 403 2
GS & P Fonds Deutschland aktiv LU 048 718 060 5
Acatis Aktien Deutschland ELM, ISIN:  LU 015 890 355 8
Lyxor ETF DAXplus Protective Put, ISIN:  LU 028 803 028 0

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