Energiepreise treiben

Stärkster Anstieg der deutschen Erzeugerpreise seit 1951

19.11.21 12:06 Uhr

Stärkster Anstieg der deutschen Erzeugerpreise seit 1951 | finanzen.net

Die deutschen Erzeugerpreise sind im Oktober kräftig gestiegen und haben die Prognosen deutlich übertroffen.

Im Vergleich zum Vormonat erhöhten sich die Preise um 3,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Anstieg um 1,3 Prozent erwartet. Gegenüber dem Vorjahr ergab sich eine Steigerung um 18,4 Prozent. Das ist die höchste Rate seit November 1951. Die Prognose von Ökonomen hatte auf ein Plus von 15,6 Prozent gelautet.

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Die Hauptursache für den starken Preisauftrieb im Oktober war die Preisentwicklung bei Energie. Die Energiepreise waren im Durchschnitt 48,2 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Gegenüber dem Vormonat stiegen diese Preise um 12,1 Prozent.

Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei Energie hatten Erdgas in der Verteilung (81,4 Prozent) und elektrischer Strom (49,6 Prozent). Ohne Berücksichtigung von Energie lagen die Erzeugerpreise im Monatsvergleich um 0,7 Prozent höher und um 9,2 Prozent im Vorjahresvergleich.

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Hohe Preissteigerungen gab es auch bei den Vorleistungsgütern, vor allem bei Metallen, Sekundärrohstoffen und Holz. Vorleistungsgüter verteuerten sich um 18,1 Prozent auf Jahressicht. Besonders hoch waren die Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr bei nichtmetallischen Sekundärrohstoffen (95,7 Prozent) sowie Nadelschnittholz (91,8 Prozent).

Bei dieser Statistik werden die Preise ab Fabrik erhoben, also bevor die Produkte und Rohstoffe in den Handel kommen. Die Erzeugerpreise können damit einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Inflation geben. In der Regel schlagen veränderte Erzeugerpreise früher oder später auf den Handel und damit auf die Verbraucher durch.

WIESBADEN (Dow Jones)

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