Box mit starkem IPO: Erstkurs bei 20,20 Dollar

Der Clouddienstleister Box hat mit dem ersten Internet-Börsengang des noch jungen Jahres 2015 gleich ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt: Der an der New York Stock Exchange festgestellte Erstkurs lag bei 20,20 Dollar - damit konnte der Emissionspreis von 14 Dollar um rund 45 Prozent übertroffen werden und Aktionäre des Internet-Unternehmens fuhren Zeichnungsgewinne ein. Zuletzt wurden sogar bei 23,50 Dollar 67,86 Prozent mehr bezahlt.

12,5 Millionen Anteilsscheine brachte Box unters Volk - ursprünglich hatte man dafür eine Emissionsrange zwischen 11 und 13 Dollar angesetzt. Schlussendlich gingen die Aktien aber für 14 Dollar pro Stück an die Interessenten: Die Nachfrage war deutlich höher, als gedacht.

Millionen für Investitionen

Mit dem Emissionserlös von 175 Millionen Dollar will der Konzern primär Investitionen in den Ausbau des Geschäfts finanzieren. Denn die Konkurrenz am Markt ist groß. Dropbox macht dem Speicher-Anbieter als größter Rivale insbesondere im Consumer-Segment das Leben schwer. Aber auch IT-Riesen wie Microsoft, Google. Apple und Amazon mischen auf dem Markt mit. Das Geschäft mit Online-Speicher gehört zwar nicht zu den Kernkompetenzen der großen Online-Konzerne, doch sie haben das Geschäft mit Cloud-Lösungen als lukrative Nebeneinnahme für sich entdeckt. Sie bieten ihren Kunden Speicherlösungen an, um sie an sich zu binden - Geld verdienen sie damit kaum, auch und vorallem, da sie auf dem Markt einen regelrechten Preiskrieg entfacht haben.

Individuelle Lösungen: Box und Dropbox im Vorteil

Reine Cloud-Anbieter wie Box und Dropbox müssen unterdessen versuchen, mitzuhalten und bieten ihren Kunden ihrerseits kostengünstige und sogar kostenlose Basislösungen an. Dies hat bei Box in den vergangenen Jahren hohe Kosten verursacht - insbesondere die Ausgaben für Marketing haben einen großen Teil des Gewinnes aufgefressen. Doch die Investitionen sind notwendig, um Kunden zu binden und das eigene Angebot auszubauen, zumal wenn die Konkurrenz - wie im Fall Cloud-Anbieter - so stark ist.

Hat die Aktie Potenzial?

Die Bilanz des Börsenneulings gibt derzeit noch keinen Anlass zu Luftsprüngen. In den ersten drei Geschäftsquartalen 2014 hat Box seine Erlöse um 80 Prozent auf 153,8 Millionen Dollar steigern können. Doch unter dem Strich blieb ein beachtliches Minus hängen: 121,5 Millionen Dollar machte der Konzern von Januar bis Oktober Miese. Dennoch sind die Aussichten für den Cloud-Anbieter gar nicht so schlecht: Box konnte bereits Großkunden wie General Electric, Toyota und Eli Lilly mit individuellen Lösungen von seinem Angebot überzeugen. Wenn der Funken auch auf Privatkunden überspringt, könnte Box schon bald die neue Erfolgscloud am Börsenhimmel werden.

Claudia Stephan/Redaktion finanzen.net