Branchenindizes klettern

Japans Zentralbank gibt Banken neue Hoffnung - Deutsche Bank jedoch weiter schwach

21.09.16 15:49 Uhr

Japans Zentralbank gibt Banken neue Hoffnung - Deutsche Bank jedoch weiter schwach | finanzen.net

Ein geldpolitischer Kniff aus Japan macht den leidgeprüften Anlegern von Banken und Versicherungen auch in Europa neuen Mut.

Werte in diesem Artikel

Die entsprechenden europäischen Branchenindizes stiegen am Mittwoch um jeweils rund 2 Prozent - und damit drei Mal so stark wie der Gesamtmarkt. Zu den wenigen Geldhäusern, die kaum profitieren konnten, gehörte die Deutsche Bank. Deren Aktie lag zuletzt mehr als ein halbes Prozent im Minus.

Die Bank of Japan will künftig bei ihren gigantischen Wertpapierkäufen darauf achten, dass sie den Kreditinstituten ihr Geschäft nicht noch weiter erschwert. Konkret will sie dafür sorgen, dass kurz- und langfristige Zinsen sich nicht zu sehr annähern - denn auf diesem Zinsunterschied haben Banken einen guten Teil ihres Geschäfts aufgebaut.

HOFFNUNG AUF EZB-AKTION

"Die Bank of Japan versucht, ein profitables Umfeld für Banken zu schaffen", analysierte Jasper Lawler vom Broker CMC Markets. "Die Bank-Aktien werden von der Hoffnung getrieben, dass der Plan aufgeht." Die Hoffnung der Anleger in Europa ist nun, dass dieses Vorgehen eine Blaupause für die Europäische Zentralbank sein könnte, die mit ähnlichen Problemen kämpft wie ihre japanischen Kollegen, darunter ein schwaches Wirtschaftswachstum und eine allzu niedrige Inflation.

Die Commerzbank-Aktie (Commerzbank) setzte sich mit einem Plus von mehr als 3 Prozent an die Spitze des Dax und gehörte damit auch europaweit zu den Spitzenreitern. Nur wenig dahinter rangierten die Papiere der Allianz und der Munich Re (Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft) mit einem Zuschlag von jeweils mehr als anderthalb Prozent. Im MDax rückten die Papiere der Aareal Bank und der Deutschen Pfandbriefbank (Deutsche Pfandbriefbank) vor.

SCHATTEN LIEGT ÜBER DEUTSCHER BANK

Die Deutsche Bank hat dagegen kaum von der Hoffnung auf eine bankenfreundlichere Notenbank-Politik profitiert. Die Grundstimmung sei hier einfach zu schlecht, erklärte ein Marktbeobachter. Die Anleger sorgen sich seit Tagen um die Kapitalausstattung der Deutschen Bank. Auslöser war die Forderung der US-Regierung über 14 Milliarden US-Dollar in Vergleichsverhandlungen um dubiose Hypothekendeals. Manche Experten sehen eine Kapitalerhöhung mittlerweile als wahrscheinlich an.

Seit Jahresbeginn hat die Aktie der Deutschen Bank die Hälfte ihres Werts eingebüßt. Sie ist damit einsames Schlusslicht im Dax. Am Nachmittag kostete das Papier noch 11,20 Euro - und ist damit nur noch wenige Cent entfernt von dem im August erreichten historischen Tief von 11,06 Euro./das/jha/

FRANKFURT (dpa-AFX)

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