Tesla-Aktie leichter: Tesla ruft in den USA zehntausende Cybertrucks zurück

Teslas futuristischer Cybertruck steht erneut im Rampenlicht: Nachdem der E-Autobauer Anfang der Woche offenbar die Auslieferungen des Cybertrucks stoppte, folgt nun ein Rückruf von mehreren zehntausend Fahrzeugen in den USA.
Werte in diesem Artikel
• Tesla mit Cybertruck-Rückruf in den USA
• Stück der Karosserie kann sich lösen
• Zuvor bereits Auslieferungsstopp
Erst zum Wochenstart sorgte der E-Autobauer Tesla mit seinem Cybertruck für Negativschlagzeilen: Wie "Electrek" berichtete, habe Tesla die Auslieferungen des futuristischen Fahrzeugs vorerst gestoppt, nachdem sich mehrere Besitzer darüber beschwert hätten, dass Teile des Tesla-Trucks während der Fahrt abfallen würden. Anstehende Liefertermine seien daraufhin abgesagt worden, so das Nachrichtenportal. Nun kommt es offenbar zu einem großangelegten Rückruf der verkauften Fahrzeuge.
Tesla ruft 46.000 Cybertrucks in den USA zurück
Wie "Reuters" am Donnerstag berichtet, habe Tesla nun in den USA 46.096 Cybertrucks in die Werkstätten zurückbeordert, da sich bei den betroffenen Fahrzeugen ein Stück der Karosserie lösen könne, das seitlich über der Tür befestigt ist. Konkret handele es sich dabei um die sogenannte Cant-Schiene, ein Zierleistenpaneel aus Edelstahl. Ein Ablösen dieser Verkleidung während der Fahrt stelle eine Gefahr für den Straßenverkehr dar und erhöhe das Unfallrisiko, schreibt die Nachrichtenagentur unter Berufung auf eine Mitteilung der US-Verkehrsaufsicht National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA).
Bisher meldeten 151 Cybertruck-Fahrer das Problem als Garantiefall, wie aus Unterlagen der Verkehrssicherheits-Behörde NHTSA hervorgeht. Tesla seien aber keine Unfälle oder Verletzungen im Zusammenhang damit bekannt.
Dies ist nicht der erste Rückruf für den Cybertruck. Bereits im Juni des vergangenen Jahres hatte Tesla ein ähnliches Problem: Damals wurden 11.000 Cybertrucks zurückgerufen, da sich Teile der Verkleidung während der Fahrt lösen konnten. Ursache war ein Problem mit dem Klebstoff.
Dass der Cybertruck nun zum wiederholten Mal tatsächlich in eine Werkstatt gebracht werden muss, um ein aktuelles Problem zu lösen, ist für die Fahrzeuge des E-Autobauers eher unüblich, denn normalerweise können viele Probleme per Software-Update gelöst werden. Entsprechend hat das futuristische Tesla-Modell auch schon einiges an Kritik auf sich gezogen. "Der Cybertruck ist einfach ein dummes Produkt - von oben bis unten", sagte etwa Brancheninsider Robby DeGraff kürzlich.
Schrauben als Lösung
Die Zierleisten sollen nun auch mit Hilfe von Schraubverbindungen befestigt werden. Zu Schrauben griff Tesla auch, als sich die Zier-Abdeckung des Gaspedals ablöste und sich zu verkanten drohte.
Insgesamt ist es bereits die achte Rückruf-Aktion beim Cybertruck. Ein Teil davon wurde allerdings per Software-Update gelöst, wie etwa die verzögerte Übertragung von Bildern der Rückfahrkamera.
Mit dem kantigen Cybertruck will Tesla in das in den USA beliebte Marktsegment der großen Pickups vorstoßen. Es wird bisher von Fahrzeugen mit Verbrenner-Motoren dominiert. Musk räumte bereits ein, dass Tesla für eine Markteinführung des Cybertrucks in Europa voraussichtlich das Fahrzeug verändern müsste.
Auswirkungen auf die Tesla-Aktie
Der erneute Cybertruck-Rückruf wirkte sich am Donnerstag zeitweise negativ auf den Aktienkurs von Tesla aus. Letztlich notierte der Kurs der Tesla-Aktie Iím NASDAQ-Handel dann aber 0,17 Prozent im Plus bei 236,26 US-Dollar nach.
Die Tesla-Aktie steht seit Jahresbeginn kräftig unter Druck und hat 2025 bereits 41,6 Prozent an Wert verloren. Neben sinkenden Absatzzahlen spielt dabei auch die Nähe von Tesla-Chef Elon Musk zu US-Präsident Donald Trump eine entscheidende Rolle, die sich nach anfänglicher Begeisterung zunehmend zu einer Belastung für das Markenimage von Tesla entwickelt.
US-Regierung geht gegen Tesla-Zündler vor
Nach Bränden von Teslas an verschiedenen Orten in den USA will die US-Regierung hart durchgreifen. Justizministerin Pam Bondi kündigte Anklagen gegen drei Männer an, die E-Autos der Marke Tesla angezündet haben sollen. Den Verdächtigten drohten Strafen von 5 bis zu 20 Jahren Haft, teilte Bondi mit. Den Dreien wird vorgeworfen, an verschiedenen Orten mehrere Teslas oder Ladestationen mit Molotow-Cocktails in Brand gesetzt zu haben.
In letzter Zeit waren immer wieder Wagen der Marke aus Protest gegen Tesla-Gründer Elon Musk und seine Rolle als oberster Sparkommissar der Regierung von Präsident Trump angezündet worden. Trump hatte sich offen dafür gezeigt, Gewalt gegen Tesla auch als inländischen Terrorismus strafrechtlich zu verfolgen. Wenn die Täter festgenommen würden, werde sich zeigen, dass diese "von Leuten bezahlt werden, die politisch sehr auf der linken Seite sind", hatte er erklärt.
Redaktion finanzen.net mit Material von dpa-AFX
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