DAX-Bilanz: RWE und Telekom im Höhenflug

von Jörg Bernhard

Im Fahrwasser der Rekorde an den US-Börsen legte auch der deutsche Leitindex zu. Von seiner bisherigen Rekordmarke ist er allerdings noch 407 Punkte entfernt. Einen Dämpfer gab es vor dem Wochenende, nachdem Zyperns Staatspräsident Anastasiades den Geldbedarf seines Landes von 17,5 auf 23 Milliarden Euro nach oben revidierte. Der überraschend starke Rückschlag beim von der Uni Michigan ermittelten Index zum Konsumentenvertrauen sorgte für zusätzlichen Verkaufsdruck.
In der abgelaufenen Börsenwoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Dienstag) und Wochenhoch (Donnerstag) in einer Spanne von 277 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern und -verlierern fiel mit 19 zu 11 relativ positiv aus. Die höchsten Wochengewinne erzielten die Aktien von RWE (+4,7 Prozent), Deutsche Telekom (+4,0 Prozent) und Deutsche Bank (+3,4 Prozent). Massiv bergab ging es hingegen mit zyklischen Aktien wie Volkswagen (-4,3 Prozent), Continental (-3,0 Prozent) und ThyssenKrupp (-2,5 Prozent).

Analystenkommentare helfen RWE nach oben

Nach einer positiven Branchenstudie von Morgan Stanley waren in der abgelaufenen Börsenwoche Versorger wie RWE besonders gefragt und bewiesen dadurch in der jüngsten Gesamtmarktschwäche relative Stärke. Die unverändert mit „Overweight“ eingestufte RWE-Aktie erklärten sie zu einem ihrer „Top Picks“. Aus charttechnischer Sicht lieferte der DAX-Wert mit dem Überwinden der 100-Tage-Linie zudem ein klares Kaufsignal. Da diese Durchschnittslinie allerdings noch eine fallende Tendenz aufweist, sollte das Signal mit Vorsicht genossen werden.

Ein starke Woche hat auch die Deutsche Telekom hinter sich. Die Fortschritte bei der geplanten Fusion der US-Tochter T-Mobile USA mit MetroPCS löste unter den Börsianern Kauflaune aus. Positive Analystenkommentare halfen, die Widerstände im Bereich von 8,60 Euro zu überwinden. In den kommenden Wochen könnte das Interesse an der Aktie weiterhin anhalten, schließlich schüttet das Unternehmen am 17. Mai pro Aktie 0,70 Euro an seine Anteilseigner aus.