Apple, Amazon, Alphabet & Co.: Darum sieht Goldman Sachs keine Blase am Aktienmarkt
Während Anleger teils besorgt sind, dass sich am Aktienmarkt erneut eine Blase wie 2000 bilden könnte, sieht Goldman Sachs-Analyst David Kostin kein Risiko im Kauf von Aktien der großen Technologie-Unternehmen. Die Konzerne befinden sich seiner Meinung nach nicht in derselben Situation wie die ganz Großen zu Zeiten der Dotcom-Blase.
Werte in diesem Artikel
• Tech-Riesen haben großen Einfluss auf Markt
• Sorgen um neue Blase am Aktienmarkt
• Apple, Amazon & Co. immer noch einen Kauf wert
Der nicht endende Bullenmarkt und die starke Entwicklung der größten Tech-Konzerne aus dem S&P 500 bereiten einigen Anlegern Sorgen: Bildet sich am Aktienmarkt derzeit eine Blase wie die Dotcom-Blase Anfang der 2000er? Goldman Sachs-Analyst David Kostin ist nicht dieser Meinung.
Tech-Riesen weiterhin gute Anlage
Obwohl Alphabet, Amazon, Apple, Facebook und Microsoft zusammen 18 Prozent der Kapitalisierung des S&P 500 ausmachen - so viel wie zuletzt von fünf Großkonzernen 2000 erreicht wurde - sieht David Kostin darin kein Risiko für Anleger. Bevor die Dotcom-Blase zu jener Zeit platzte, waren es Cisco, ExxonMobile, General Electric, Intel und Microsoft, die einen so enormen Einfluss auf den Markt hatten.
Kostin möchte die 2000er nicht mit heute vergleichen. Es gebe Unterschiede zwischen den großen Fünf damals und heute: "Geringere Wachstumserwartungen, geringere Bewertungen und eine größere Reinvestitionsquote deuten darauf hin, dass die aktuelle Konzentrierung möglicherweise nachhaltiger sein dürfte, als sie sich 2000 erwiesen hat", zitiert CNBC den Aktienstrategen.
Ergebnisse mehrheitlich besser als erwartet
Amazon überzeugte mit seiner Bilanzvorlage Ende Januar auf ganzer Linie: Im vierten Quartal konnte das Unternehmen seinen Gewinn im Jahresvergleich um etwa acht Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar steigern. Im Geschäftsjahr 2019 legte der Gewinn von 10,1 auf 11,6 Milliarden Dollar zu. Analysten und Anleger zeigten sich sehr erfreut.
Auch Apple konnte nach einem rekordverdächtigen Weihnachtsgeschäft seinen Quartalsgewinn deutlich steigern: Von fast 20 Milliarden kletterte er auf 22,2 Milliarden Dollar - der Umsatz legte um rund neun Prozent auf 91,8 Milliarden Dollar zu.
Auch wenn Anleger die Facebook-Aktie nach Bilanzvorlage abwärts schickten, konnte das Soziale Netzwerk starke Zahlen vorlegen. Seinen Umsatz steigerte Facebook im letzten Quartal um 25 Prozent auf rund 21 Milliarden Dollar, der Gewinn wuchs aufgrund steigender Kosten um moderate sieben Prozent auf 7,35 Milliarden Dollar.
Microsoft-Aktien erreichten nach Zahlen zum vergangenen Quartal gar ein neues Allzeithoch. Der Software-Gigant konnte baute seinen Umsatz um 14 Prozent auf 36,9 Milliarden Dollar und seinen Gewinn sogar um 38 Prozent auf 11,6 Milliarden Dollar aus.
Bei Google-Mutter Alphabet schwächte sich das Wachstum etwas ab, was Anlegern missfiel - sie schickten die Aktie ins Minus. Alphabets Umsatz stieg um rund 17 Prozent auf 46,1 Milliarden Dollar, doch damit verzeichnete das Unternehmen das schwächste Wachstum seit fünf Jahren. Im Gesamtjahr legte der Umsatz um 18 Prozent auf 162 Milliarden und der Gewinn um fast zwölf Prozent auf 34,3 Milliarden Dollar zu.
Diese mehrheitlich besser als erwartet ausgefallenen Ergebnisse dürften dafür sorgen, dass sich die Preisentwicklung noch in einem akzeptablen Rahmen bewegt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von Alphabet, Amazon, Apple, Facebook und Microsoft falle, mit dem 30-Fachen noch besser aus als bei den fünf Konzernen vor dem Platzen der Blase vor 20 Jahren, mit dem 47-Fachen.
"Um den Preisverfall, den ihre Vorgänger erleben mussten, nicht zu wiederholen, müssen die heutigen Unternehmen mit der größten Marktkapitalisierung die aktuellen Wachstumserwartungen mindestens treffen - oder besser übertreffen", schrieb Kostin in seiner Mitteilung. Doch aufgrund der genannten guten Zahlen und der aktuellen Managementführung erachtet Kostin die heutigen Erwartungen an die Unternehmen als besser erreichbar und empfiehlt die Tech-Riesen weiter zum Kauf.
Redaktion finanzen.net
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