Heiko Aschoff Kolumne Heiko Aschoff

Anlagenotstand – DAX 20.000?

28.09.12 13:36 Uhr

Anlagenotstand – DAX 20.000? | finanzen.net

Anleger sollten immer ein Auge auf die großen Player werfen. Die Institutionellen beeinflussen mit ihren Milliarden die Märkte.

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4.381,9 PKT 16,3 PKT 0,37%

Ohne deren finanziellen Rückenwind kann kein langfristiger Börsentrend entstehen. Insofern lässt die jüngste Stellungnahme des Vorstandschefs der Allianz, Michael Diekmann, aufhorchen.

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„Wir versuchen in der Neuanlage, Staatsanleihen zu vermeiden“

So habe sich der Allianz-Chef laut Handelsblatt Online vom 28.09.2012 geäußert. Angesichts der Mini-Zinsen ist das keine Überraschung. Hinter den Kulissen der Institutionellen brodelt es schon lange angesichts des Anlagenotstandes.

Wohin mit den Milliarden?

Festverzinsliche Wertpapiere spielen traditionell eine tragende Rolle bei den Versicherern, Stiftungen, Pensionsfonds und berufsständischen Versorgungswerken. Gesetzliche Vorgaben und hohe Anforderungen an die Sicherheit der Anlagen schränken das Anlagespektrum ein.

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Zinsloses Risiko

Galten früher höher verzinste Deutsche Bundesanleihen als Inbegriff des „risikolosen Zinses“, kann man sie heute als Hort des „zinslosen Risikos“ beschreiben. Niedrige Zinsen, manipulatorische Eingriffe des Staates und schuldenkrisenbedingte Rettungsorgien gefährden deren Status.

Liquidität als Treibstoff für die Börse

Die Allianz verwaltet rund 1, 6 Billionen Euro Anlagegelder. Rechnet man die betreuten Volumina der anderen großen Player hinzu, gerät man als Aktienfan ins Schwärmen: Wenn davon nur ein Teil an die Aktienmärkte fließt, sehen wir ein Kursfeuerwerk. Ich höre schon die Schlagzeilen „DAX 20.000“. Gemach!

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Sanfte Mittelzuflüsse wahrscheinlicher

Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben und Anlagevorschriften werden verzinsliche Wertpapiere weiterhin eine tragende Rolle bei den Institutionellen spielen. Wo sollen die Milliardenakteure auch hin mit dem ganzen Geld? Überspitzt formuliert würde der DAX aus allen Nähten platzen, wenn er das Volumen der Rentenmärkte aufnehmen müsste.

Crash am Rentenmarkt und…

So aufregend eine Super-Aktienhausse wäre - leider hätten wir dann am Rentenmarkt einen Crash, der sich gewaschen hat. Ein Rentencrash dieser Dimension würde alle Märkte mit in die Tiefe reißen. Die Auswirkungen auf die reale Wirtschaft wären katastrophal.

Schon aus diesem Grund wird der Staat eine massive Reallokation mit Gesetzen zu verhindern wissen. Ich bin mir sicher, ohne die gesetzlichen Vorgaben wären schon erheblich größere Summen in die Aktienmärkte umgeleitet worden.

Fazit: Auf dem Teppich bleiben

Die Aktienmärkte bekommen langsam Rückenwind von den milliardenschweren Investoren. Mit einer massiven Umschichtung (siehe oben) rechne ich nicht, aber wenn nur ein kleiner Teil zusätzlich in die Aktienmärkte fließt, reicht das schon. Vielleicht haben Sie sich die letzten Wochen gefragt, warum die Märkte so „erstaunlich“ stabil sind? Einen Grund habe ich heute genannt. Nicht zum ersten Mal, aber im Zusammenhang mit dem vorgestellten Pivotereignis eine Wiederholung wert.

Wünsche allen Lesern ein erholsames Wochenende!

Heiko Aschoff ist selbständiger Trader und Geschäftsführer der Investment Ideen GmbH. Als Banker und Pensionsfondsmanager war er mitverantwortlich für über sieben Milliarden Euro Anlagevolumen. Im Börsendienst www.investment-ideen.de stellt er seine persönlichen Anlageempfehlungen vor.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus

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