Apple- und NVIDIA-Aktien im Blick: Trump gewährt vorübergehend Ausnahmen bei Elektronik-Zöllen

Die US-Regierung hat Smartphones, Laptops und andere wichtige Elektronik von Sonderzöllen gegen zahlreiche Länder - darunter China - ausgenommen.
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Diese Ausnahme ist eine große Erleichterung für amerikanische Anbieter von Computertechnik, die ihre Geräte größtenteils in Asien herstellen lassen. Es ist ein weiterer Rückzieher von Präsident Donald Trump bei seinem Zoll-Rundumschlag.
Wie aus einer Mitteilung der Zoll- und Grenzschutzbehörde CBP hervorgeht, gelten die Abgaben auch nicht für Festplatten und Speicherchips. Insgesamt geht es um 20 Produktgruppen und Unterkategorien. Die Behörde beruft sich dabei auf ein Memorandum des Präsidenten vom Freitag. Diesem Dokument zufolge gilt die Zollausnahme rückwirkend ab dem 5. April.
Während Trump gegenüber den meisten Handelspartnern zunächst zurückgerudert war und Teile der Zusatzabgaben vorübergehend für 90 Tage ausgesetzt hatte, hatte er den Kurs gegenüber Peking diese Woche noch einmal deutlich verschärft. Die USA verlangen inzwischen Zusatzzölle in Höhe von 145 Prozent auf Einfuhren aus China, Peking will seinerseits 125 Prozent auf US-Waren erheben.
Gute Nachrichten für Apple und NVIDIA
Von der Erleichterung profitiert besonders Apple: Die weitaus meisten iPhones und andere Geräte des Konzerns werden in China gebaut, auch wenn in den vergangenen Jahren die Produktion in Vietnam und Indien ausgebaut wurde.
Die Zoll-Ausnahme ist vor allem eine gute Nachricht für US-Unternehmen, die ihre Rechenzentren für Künstliche Intelligenz ausbauen. Die Geräte werden von US-Firmen wie Dell Technologies hauptsächlich außerhalb der USA gebaut, mit Chips des kalifornischen Konzerns NVIDIA, die aus Taiwan kommen.
Ausnahmen nur vorübergehend
Kaum von Sonderzöllen befreit, stehen Smartphones, Laptops und andere wichtige Elektronikprodukte direkt wieder im Visier der US-Regierung. Nach Angaben von US-Handelsminister Howard Lutnick sollen die gerade erst ausgenommenen Produktgruppen bald erneut mit Zusatzzöllen belegt werden. Auf die Frage beim Sender ABC News, ob die aktuelle Ausnahme nur temporär sei, antwortete Lutnick: "Das ist richtig." US-Medien hatten bereits spekuliert, dass es sich bei der Erleichterung nur um eine Gnadenfrist handeln könnte.
Neue Zölle "wahrscheinlich in ein oder zwei Monaten"
Die betroffenen Produktgruppen seien lediglich von den sogenannten reziproken Zöllen ausgenommen worden, betonte der Minister nun. Tatsächlich würden sie jedoch bald unter neue sektorale Zölle im Bereich Halbleiter fallen. "Wir müssen diese Dinge in Amerika herstellen lassen", sagte Lutnick. "Wir können uns bei grundlegenden Dingen, die wir brauchen, nicht auf das Ausland verlassen." Deswegen werde US-Präsident Donald Trump in Kürze neue Zölle verkünden - "die wahrscheinlich in ein oder zwei Monaten kommen werden".
Neben Elektronikgeräten und Halbleitern seien davon auch pharmazeutische Produkte betroffen, erklärte Lutnick. Er hat sich bereits früher dafür ausgesprochen, iPhones künftig in den USA fertigen zu lassen, mit Hilfe von Robotern. Branchenexperten halten dies jedoch für schwer umsetzbar: Es fehle an den nötigen Zulieferern und Fachkräften. Zudem würde eine Produktion in den USA die Geräte wohl erheblich verteuern.
Trumps Kurs sorgt für Unsicherheit
Es ist ein weiteres Beispiel für Trumps handelspolitischen Zickzackkurs, der sowohl internationale Märkte als auch US-Unternehmen und Verbraucher in Unsicherheit stürzt. Noch vor der Verkündung der Ausnahmen bei Elektronik war der US-Präsident gegenüber vielen Handelspartnern zurückgerudert und hatte Teile von zuvor groß angekündigten Sonderzöllen für 90 Tage ausgesetzt.
Gleichzeitig verschärfte er den Kurs gegenüber Peking: Die USA verlangen inzwischen zusätzliche Abgaben von bis zu 145 Prozent auf Einfuhren aus China. Peking wiederum reagierte mit Gegenzöllen in Höhe von 125 Prozent auf US-Produkte.
ifo-Chef Fuest: Weltwirtschaftskrise nicht auszuschließen
Der Ökonom Clemens Fuest warnte wegen der von Trump verhängten Zölle vor einer Weltwirtschaftskrise. Die große Gefahr sei, dass sich der Protektionismus immer schneller ausbreite, auch in China und Europa, sagte der Präsident des Ifo-Instituts in München in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung".
Der Konflikt sei "nicht vom Tisch", die Eskalation mit China gehe weiter und die Unsicherheit bleibe bestehen. Eine besondere Gefahr sieht Fuest darin, dass die USA als wichtigste Wirtschaftsmacht der Welt gerade ihre Reputation als zuverlässiger Vertragspartner zerstörten. "Die Zinsen in den USA steigen, der Dollar fällt", sagte Fuest. "Ein Alarmsignal." Zwei Drittel der weltweiten Börsenkapitalisierung seien auf dem amerikanischen Aktienmarkt, der Dollar ist die weltweite Ankerwährung. "Wenn das alles kippt, hätte das unkalkulierbare Folgen."
Merz hofft auf transatlantisches Freihandelsabkommen
Der voraussichtlich nächste Bundeskanzler Friedrich Merz sprach sich für eine transatlantische Freihandelszone ohne jegliche Zölle aus. Es sei ein Fehler gewesen, das große Freihandelsabkommen TTIP nicht über die Ziellinie zu bringen, sagte der CDU-Politiker dem "Handelsblatt". "Und ja, ich hoffe auf ein neues transatlantisches Freihandelsabkommen. Null Prozent Zoll auf alles. Das wäre für beide Seiten besser."
Verhandlungen zwischen der EU und den USA über ein umfassendes Handels- und Investitionsabkommen mit dem Kürzel TTIP waren 2017 von US-Präsident Donald Trump zu Beginn seiner ersten Amtszeit gestoppt worden und liegen seitdem auf Eis.
Spahn: "Merz kann ein europäischer Anti-Trump werden"
Unions-Fraktionsvize Jens Spahn plädierte in einem "Welt"-Interview dafür, Europa müsse sich in Reaktion auf Trumps Zoll-Politik unter Deutschlands Führung zusammenschließen und neue Handelspartner suchen. "Friedrich Merz kann als Bundeskanzler ein europäischer Anti-Trump werden. Ein Regierungschef, der die EU-Mitgliedsstaaten eint, der die Richtung vorgibt, klar kommuniziert, sich an Absprachen hält, für den freien Welthandel eintritt", sagte Spahn.
WASHINGTON (dpa-AFX)
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