Wechselsaison bei der Autoversicherung: Wer wirklich eine Vollkaskoversicherung braucht

25.11.2024 17:39:00

Zum Jahresende steht in jedem Jahr die Wechselsaison bei der Autoversicherung an. Doch in welchen Fällen lohnt sich ein Wechsel überhaupt?

Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist Pflicht

In Deutschland ist die Autoversicherung gesetzlich vorgegeben. Jeder Fahrzeughalter muss eine Kfz-Haftpflichtversicherung vorweisen, damit sein Auto zugelassen werden kann. Mit der Pflichtversicherung müssen Personenschäden bis mindestens 7,5 Millionen Euro, Sachschäden bis 1,22 Millionen Euro und Vermögensschäden bis 50.000 Euro abgedeckt sein. Die meisten Versicherungen decken diese Schadenssummen ab oder bieten für einen geringen Aufschlag eine entsprechende Police an, die höhere Deckungssummen beinhaltet. Durch die Kfz-Haftpflichtversicherung ist der eigene Wagen jedoch nicht versichert und es empfiehlt sich in den meisten Fällen eine zusätzliche Kaskoversicherung abzuschließen. Zur Wahl stehen dabei Teilkasko- und Vollkaskotarife. Zum Jahresende startet wie in jedem Jahr die Wechselsaison bei den Autoversicherungen und Kunden können bis zum 30. November ihre Verträge kündigen und eine passendere oder günstigere Versicherung für ihr Fahrzeug abschließen. Wir verraten Ihnen wer dabei wirklich eine Vollkaskoversicherung braucht, in welchen Fällen man lieber auf eine Teilkaskoversicherung zurückgreifen sollte und wann die Haftpflichtversicherung ausreicht.

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Vollkasko oder Teilkasko?

Ob für den Versicherten eine Teilkasko- oder eine Vollkaskoversicherung sinnvoller ist, hängt in den meisten Fällen vom Fahrzeug ab. In der Regel gilt jedoch, dass bei Neuwagen bis zu fünf Jahren eine Vollkaskoversicherung empfehlenswert ist, während danach die Absicherung mit einer Teilkaskoversicherung oftmals völlig ausreicht. Ist Ihr Auto jedoch schon etwas älter und hat nur noch einen geringen Wert, verzichten Sie lieber ganz auf eine Kaskoversicherung. Denn in den Versicherungsbedingungen für eine Teilkaskoversicherung ist oftmals festgelegt, dass bei einem Schaden lediglich der Zeitwert, also die exakte Summe, die Ihr Auto zu dem Zeitpunkt noch wert ist, ersetzt wird. Dieser fällt umso niedriger aus, je älter das Auto und je schlechter entsprechend sein Zustand ist. Daher empfiehlt sich für sehr alte Fahrzeuge in den meisten Fällen eine Kaskoversicherung nicht und es genügt eine Kfz-Haftpflichtversicherung abzuschließen. Als Ausnahme dabei dürften jedoch selbstverständlich Fahrzeuge, deren Zeitwert sogar noch steigen könnte (z.B. Oldtimer), anzusehen sein.

Viele Autobesitzer nutzen die Wechselsaison nun, um von einer teureren Vollkaskoversicherung zu einer günstigeren Teilkaskoversicherung zu wechseln. Jedoch ist es empfehlenswert vorher zu prüfen, ob der bestehende Schadenfreiheitsrabatt nicht doch dafür spricht, die Vollkaskoversicherung weiterzuführen und auf einen Wechsel zu verzichten. Denn in der Teilkaskoversicherung ist kein Schadenfreiheitsrabatt inbegriffen. Die Schadenfreiheitsklasse ist eines der Merkmale in der Kfz-Versicherung, das die Höhe des Beitrags maßgeblich beeinflusst. Je länger Sie als Fahrer unterwegs sind, ohne Ihren Anbieter in Anspruch zu nehmen, desto mehr belohnt die Versicherung Sie mit einem Rabatt.

Bevor Sie eine Versicherung abschließen, sollten Sie sich gut informieren, denn die Prämienunterschiede zwischen Voll- und Teilkasko sind häufig kleiner, als viele Fahrer vermuten. Je nach Fahrzeugtyp, dem Wohnort und der Schadenfreiheitsklasse des Halters weisen die Preise geringe Unterschiede auf und liegen in vielen Fällen dicht beieinander. Finanzieren Sie ein Auto über Leasing oder einen Kredit, ist es in jedem Fall empfehlenswert eine Vollkaskoversicherung abschließen. Vergleichen Sie vorher die Tarife unbedingt auf mehr als einem Vergleichsportal im Internet, um für Sie die passende Versicherung zu finden.

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Isabell Tonnius / Redaktion finanzen.net

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