5x5 Regel: Diese Faustregel hilft bei kalten Temperaturen beim Lüften
Spätestens, wenn in einem Raum "schlechte Luft" ist oder es "mufft", reißen viele das Fenster auf. Dann ist es aber oft zu spät und es haben sich bereits Kopfschmerzen eingeschlichen. Um das zu vermeiden, lassen im Sommer viele das Fenster ganz einfach durchgehend geöffnet - im Winter hingegen wird wegen der niedrigen Außentemperaturen oft viel zu wenig gelüftet.
Zu hohe Luftfeuchtigkeit und zu viel Kohlenstoffdioxid führen zu Kopfschmerzen
Der Gedanke dahinter ist, gerade bei den hohen Heizkosten die Wärme in der Wohnung halten zu wollen. Dabei wird oft nicht bedacht, dass Erwachsene jede Nacht etwa einen Liter Wasser ausdünsten. Tagsüber, so die Verbraucherzentrale, sind es bei einem Vier-Personen-Haushalt ganze sechs bis zwölf Liter. So wird die Luftfeuchtigkeit schnell viel zu hoch, wenn nicht gelüftet wird. Das empfindet man dann als unangenehm - und irgendwann entsteht auch Schimmel. Ganz abgesehen davon stoßen Menschen beim Ausatmen auch Kohlenstoffdioxid aus. Ist der CO2-Gehalt in der Luft zu hoch, empfindet man das Raumklima ebenfalls als unangenehm, wird müde und bekommt Kopfschmerzen.
"Bei einem behaglichen Wohnklima kommt es auf das passende Verhältnis von Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit an: Je nachdem, ob die Bewohner:innen gerade auf dem Sofa sitzen oder Hausarbeit erledigen, liegt diese bei einer Temperatur von 18 bis 22 Grad Celsius und bei einer relativen Luftfeuchte zwischen 40 und 60 Prozent", schreibt die Verbraucherzentrale auf ihrer Website. Aus hygienischen Gründen und um dieses Raumklima aufrechtzuerhalten, solle man die Luft drei- bis viermal täglich komplett austauschen und morgens, nach dem Duschen und nach dem Kochen immer sofort lüften.
Mit der 5x5-Regel auch im Winter ausreichend lüften
Im Sommer kann das schon mal gut 20 Minuten dauern - wer jedoch im Winter das Fenster viermal täglich so lange auflässt, wird in dieser Zeit sehr frieren und am Ende des Jahres eine hohe Nebenkostenabrechnung vorliegen haben. Deswegen, so das Informationsportal FOCUS, empfiehlt der Verband Fenster + Fassade (VFF) für die kalte Jahreszeit folgende Vorgehensweise:
- Außentemperatur unter 0 Grad Celsius: nicht länger als fünf Minuten am Stück lüften
- Außentemperatur bei 0-10 Grad Celsius: nicht länger als zehn Minuten am Stück lüften
- Außentemperatur über 10 Grad Celsius: rund 15 Minuten am Stück lüften
Wer viel zuhause ist, solle über den Tag verteilt fünfmal lüften: Hier lasse sich die "5x5-Regel" anwenden, nach der man im Winter fünfmal für eine Dauer von fünf Minuten lüften soll. Wer tagsüber im Büro ist, kann sich auch auf dreimal lüften beschränken - und wenn es draußen wirklich zu kalt für die empfohlene Lüftdauer ist, solle man nicht seltener, sondern kürzer lüften.
VFF: Lüften, wenn es nötig ist - aber auch nur, solange wie nötig
Zusammenfassend erklärt der VFF laut FOCUS: "Man sollte lüften, wenn es nötig ist und auch nur so lange wie nötig. Helfen kann hier neben dem persönlichen Empfinden ein Hygrometer. Ab einer Luftfeuchte von mehr als 60 Prozent muss gelüftet werden." Liegen zwei Fenster einander gegenüber, solle man beide öffnen, um einen optimalen Austausch der Luft zu ermöglichen und bei Regen solle man natürlich nur die Fenster öffnen, durch die es nicht in die Wohnung hineinregnet. Für Menschen mit Heuschnupfen kann häufiges Lüften im Sommer ein echtes Problem sein. Wer keine Lüftungsanlage mit Filter hat, sollte dennoch Stoßlüften, weil so offenbar weniger Pollen, Gräser und Blütenstaub in die Wohnung gelangen als bei gekipptem Fenster. Und die Informationsplattform co2online.de will wissen, dass in Städten tendenziell morgens am wenigsten Pollen fliegen und die Belastung auf dem Land am Abend am niedrigsten ist. Eine wissenschaftliche Quelle nennt co2online.de dafür nicht - aber den Versuch ist es wohl wert.
Redaktion finanzen.net
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