Darum fallen die Ölpreise deutlich
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember kostete am Nachmittag 71,80 US-Dollar. Das waren 4,25 Dollar weniger als vor dem Wochenende. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI sank um 4,18 Dollar auf 67,60 Dollar.
Am Wochenende hatte Israel zwar einen Vergeltungsangriff auf den Iran unternommen, dieser war aber weniger umfangreich ausgefallen als befürchtet. Zudem mahnte Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei überlegtes Handeln an. Die Furcht vor einer weiteren Eskalation der Lage im Nahen Osten nimmt damit erst einmal laut Marktbeobachtern ab.
Zuvor waren die Ölpreise mehrfach gestiegen, weil Anleger einen Angriff auf iranische Ölanlagen befürchtet hatten. Laut dem Iran arbeitet die Ölindustrie des Landes auch nach dem Angriff Israels normal. Sorgen über Störungen auf der Angebotsseite lassen damit nach und das durchaus große Ölangebot auf dem Weltmarkt sowie eine teils träge Nachfrage - auch wegen der wirtschaftlichen Schwäche Chinas - rückt wieder stärker in den Fokus.
Nach Einschätzung des Experten Arne Lohmann Rasmussen vom Hedgefonds Global Risk Management könnten die Ölpreise weiter fallen, weil derzeit "geopolitische Prämien" ausgepreist würden. Allerdings sah er beim Preis für Brent-Öl auch eine starke Unterstützungsmarke bei 70 Dollar. Zudem sei ein Großteil der geopolitischen Risiken bereits ausgepreist.
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NEW YORK/LONDON (dpa-AFX)
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