Geopolitische Risiken und Zinserwartungen: Citigroup sieht Goldpreis bei 3.000 US-Dollar
Der Goldpreis scheint zuletzt kein Halten zu kennen. Im Umfeld von geopolitischen Unsicherheiten und der Sorge vor verspäteten Zinssenkungen erwarten Experten der US-Bank Citigroup eine Fortsetzung des Aufwärtstrends.
Werte in diesem Artikel
• Goldpreis setzt Rekordjagd fort
• Nahostkonflikt löst Goldrausch aus
• Zinspolitik im Blick
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Goldpreis setzt Rekordrally fort
Der Goldpreis hangelt sich in den letzten Wochen von Rekordhoch zu Rekordhoch. Als Treiber für den Preis für das gelbe Edelmetall gelten geopolitische Risiken und Unsicherheiten bezüglich der ersten Zinssenkungen der Notenbanken Fed und EZB. "Gold ist Geld, alles andere ist Kredit", soll John Pierpont Morgan, Mitgründer der Großbank JPMorgan, 1912 einmal vor dem US-Kongress gesagt haben. Und so hat Gold nach wie vor den Status eines "sicheren Hafens" inne, in den sich Anleger in Zeiten großer Unsicherheiten flüchten.
Weitere Unsicherheit in Nahostkonflikt
Und an Unsicherheiten mangelt es dem Marktumfeld derzeit sicherlich nicht. Nicht nur zieht sich der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine nun bereits seit Februar 2022 hin, im vergangenen Jahr kam es außerdem zum Krieg zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas. Zuletzt spitzte sich der Konflikt im Nahen Osten zu, nachdem der Iran Israel mit mehr als 300 Drohnen und Raketen angriff. Die meisten der Geschosse konnten jedoch vom israelischen Luftabwehrsystem "Iron Dome" abgefangen werden. Zuvor starben sieben Offiziere der Revolutionsgarde bei einem Angriff auf die iranische Botschaft in Damaskus, der von Israel ausgegangen sein soll. Wie es aus einstimmenden Medienberichten hieß, hat Israel mittlerweile als Reaktion auf den Großangriff eine Vergeltungsaktion gegen den Iran ausgeführt.
Citi-Analysten sehen weiter Luft nach oben
Dass von diesen geopolitischen Spannungen auch der Goldpreis weiter profitieren dürfte, sehen auch Aakash Doshi und Arkady Gevorkyan, Analysten der US-Bank Citigroup, so. Denn das glänzende Metall scheint kein Halten zu kennen. "Die jüngste Goldrallye wurde durch die geopolitische Hitze begünstigt und fällt mit Rekordständen der Aktienindizes zusammen", hieß es in einer kürzlich veröffentlichten Kundennotiz, die "CNBC" vorliegt.
Zeitpunkt der Zinswende unklar
Doch nicht nur die Spannungen zwischen Israel und dem Iran sowie der Hamas bzw. der Ukraine und Russland treiben den Goldpreis derzeit in die Höhe. Auch an der Inflationsfront herrscht Unsicherheit. So fielen die Verbraucherpreise in den USA für den März 2024 minimal höher aus als von Experten erwartet. Anleger befürchten nun, dass die US-Notenbank Fed den für Juni anvisierten Termin für die erste Senkung des Leitzinses auf September verschiebt und es statt bisher angenommen drei nun lediglich zwei Anpassungen in diesem Jahr geben wird. Befeuert wurde diese Sorge kürzlich durch mehrere Warnungen hochrangiger Währungshüter. Sollte die Fed ihren Terminplan tatsächlich nach hinten verschieben, die Inflation wieder deutlich erstarken oder die USA gar in eine Rezession abrutschen, dürfte dies den Goldpreis beflügeln. Nicht umsonst wird der Rohstoff auch als Inflationsschutz bezeichnet. Und auch wenn die Notenbank die Zinsen herunterschraubt, dürfte der Goldpreis davon laut "MarketWatch" profitieren, da damit auch die Kosten für nicht-verzinsliche Vermögenswerte sinken.
Physische Nachfrage robust
Wie die Citi-Experten laut dem Marktportal in ihrer Studie festhielten, habe sich der Goldpreis zuletzt immer mehr vom US-Dollar abgekoppelt - ein Hinweis auf einen "robusten physischen Verbrauch", so die Experten. Hinweise darauf liefere außerdem, dass Goldbarren und -münzen vermehrt auf den Kaufzetteln stehen und die Importe aus Indien und China zunehmen. Auch die Zentralbanken greifen bei Gold gerne zu, wie Daten des World Gold Council belegen. "Die finanzielle Goldnachfrage scheint mit der robusten physischen Nachfrage gleichzuziehen", zitiert MarketWatch die Citi-Analysten aus der Kundennotiz.
3.000-US-Dollar-Mark im Blick - Kursziele aufgestockt
Aufgrund dieser Entwicklungen stockten Doshi und Gevorkyan ihr Kursziel für das beliebte Edelmetall im Rahmen der Studie auf. Ende des Jahres dürfte sich der Goldpreis laut der Analyse bei 2.350 US-Dollar je Unze bewegen, im kommenden Jahr soll es dann bis auf 2.875 US-Dollar weiter aufwärts gehen. Dabei soll es sich aber nicht um die Höchststände der kommenden Monate handeln, wie die Experten hinzufügten. Zeitweise soll es bis auf die nächste runde Marke nach oben gehen. "Wir gehen von einem Goldpreis von 3.000 US-Dollar je Unze in den nächsten sechs bis 18 Monaten aus", zitiert CNBC aus der Notiz. Anschließend werde sich der Kurs bei 2.500 US-Dollar stabilisieren. Unter die Schwelle von 2.000 US-Dollar je Unze soll der Goldpreis nun aber nicht mehr fallen, wie es weiter hieß. Zuvor hatten die Citi-Experten die Untergrenze noch bei 1.000 US-Dollar bemessen.
Redaktion finanzen.net
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