Rohöl weiter sehr gefragt

Begehrter Stoff: Warum der Ölpreis im Sommer auf 140 Dollar klettern dürfte

26.06.22 16:22 Uhr

Begehrter Stoff: Warum der Ölpreis im Sommer auf 140 Dollar klettern dürfte | finanzen.net

Der Preis pro Barrel kann im Sommer auf 140 Dollar klettern. Die Angebotslücke lässt sich nicht schließen, die Nachfrage zieht stark an.

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von Jörg Billina, Euro am Sonntag

Für Konsumenten ist es nicht einmal ein Silberstreifen am Horizont, doch es hätte schlimmer kommen können. Norwegens Ölarbeiter treten nicht wie zunächst angekündigt in den Streik. Die Gewerkschaften einigten sich am vorletzten Wochenende mit den Unternehmen auf höhere Löhne. Die angedrohten Arbeitsniederlegungen auf neun Ölfeldern Norwegens hätten das bereits durch das Ölembargo gegen Russland geringere Angebot auf dem Weltmarkt zusätzlich reduziert.

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Der Deal sorgt jedoch nicht wirklich für Entspannung, die Nachfrage zieht derzeit kräftig an. In den USA ist die sogenannte "driving season" voll im Gang. Die Preise für Diesel und Benzin sind auf Rekordhöhen geklettert. Die Gallone kostet im Vergleich zum Vorjahresmonat mittlerweile 60 Prozent mehr. Der Unmut der Verbraucher wächst. Inzwischen denkt das US-Energieministerium darüber nach, den Ölexport zu begrenzen. Die Benzinvorräte der USA sind auf das niedrigste Niveau seit dem Jahr 2014 gesunken. Sollte sich Washington tatsächlich dazu entschließen, dürfte der Preis für den schwarzen Rohstoff auf dem Weltmarkt steigen.

Zusätzliche Unterstützung erfährt der Ölpreis durch die allmählichen Aufhebungen der COVID-Beschränkungen in China. Schon jetzt prognostiziert Analyst Damien Courvalin von Goldman Sachs einen Anstieg im Sommer auf 140 Dollar per Barrel. In der ersten Hälfte des nächsten Jahres werde der Preis im Schnitt bei 135 Dollar liegen.

Der Iran könnte wesentlich dazu beitragen, die Angebotslücke zu vermindern. Doch das Land ist mit Sanktionen belegt, seine Ölexportmenge ist begrenzt. Um die Beschränkungen aufzuheben, bedarf es einer Einigung im Atomstreit. Derzeit aber stocken die Gespräche zwischen Teheran und den westlichen Staaten.

Pipelines defekt

Auch von der OPEC ist keine Entlastung für Verbraucher zu erwarten. Zwar haben sich die Mitgliedsstaaten darauf geeinigt, die Fördermenge auszuweiten, doch dazu ist zum Beispiel Nigeria gar nicht in der Lage. Etliche Pipeline-Kilometer sind derzeit defekt. Das Land fördert aktuell deutlich weniger, als es eigentlich könnte.

Investoren, die vom steigenden Ölpreis profitieren wollen, können dies mit dem Brent Crude Oil ETC von Paribas (WKN: PS7 01L). Seit Jahresanfang legte das Papier um 84 Prozent zu.










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