Höchster Preis seit Jahren

Öl bei 100 Dollar? Das sieht Goldman Sachs anders

27.09.18 21:53 Uhr

Öl bei 100 Dollar? Das sieht Goldman Sachs anders | finanzen.net

Die Ölpreise steigen, das merken Verbraucher am deutlichsten an der Tankstelle. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent ist diese Woche das erste Mal seit knappen vier Jahren über 81 US-Dollar gestiegen.

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Viele Analysten und Finanzhäuser gehen davon aus, dass die Brent-Preise noch höher steigen könnten, so erwarten beispielsweise die Experten der US-Banken JPMorgan Chase und der Bank of America 95 US-Dollar pro Barrel für das erste Halbjahr 2019, das Mineralölhandelsunternehmen Mercuria Energy Group und das Rohstoffhandelsunternehmen Trafigura Group prognostizieren gar Preise über 100 US-Dollar pro Barrel im nächsten Jahr.

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Entwarnung von Goldman Sachs

Grund für die Vorhersage: Die Krise in Venezuela, das aufgekündigte Atomabkommen mit dem Iran durch Donald Trump, der verhindern will, dass europäische Länder iranisches Öl importieren, und die gedrosselten Fördermenge der OPEC.

Goldman Sachs gibt hier allerdings Entwarnung. In einer Mitteilung gaben die Analysten Damien Courvalin und Jeffrey Currie zu verstehen, dass Ölpreise von über 100 US-Dollar pro Barrel unwahrscheinlich seien.

Ausfallende Iran-Lieferungen kein Grund für enorme Preissteigerungen

Laut ihrer Ansicht würden die Preise nur dann bedeutend durch die Decke gehen, wenn ein anderer Versorger als der Iran zusätzlich Probleme bereiten würde. Wie die Lage aktuell aussieht, gebe es aber keinen Grund zur Sorge vor immens ansteigenden Ölpreisen.

Die Analysten vermuten, US-Präsident Donald Trump könnte bei großen Preissprüngen staatseigene Reserven in Umlauf bringen, gerade hinsichtlich dessen, dass im November die "Midterm Elections" in den Vereinigten Staaten anstehen, bei denen die Wählergunst nicht durch Unzufriedenheit über zu hohe Ölpreise verspielt werden will.

Preise zwischen 70 und 80 US-Dollar zum Ende dieses Jahres

Für die ausfallenden Lieferungen aus dem Iran könnten laut Goldman Sachs-Analysten unter anderem Russland und auch andere Öl-Produzenten aus der OPEC einspringen. Kommt es zu keinem Versorgungsengpass durch zu geringe Ressourcen würde somit der Ölpreis auch nicht immens ansteigen.

Die Ölpreisentwicklung hängt stark an politischen Themen. Goldman Sachs geht jedenfalls davon aus, dass sich die Brent-Preise zum Ende dieses Jahres im Bereich zwischen 70 und 80 US-Dollar pro Barrel einpendeln und wieder stabilisieren werden.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Leo Francini / Shutterstock.com, Kokhanchikov / Shutterstock.com

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