Hier stimmt was nicht! Druckenmillers Goldelefant
Wenn nicht jetzt, wann dann? Wenn nicht Janet Yellen, wer sonst? Wieso eigentlich zögert die US-Zentralbank mit der Anhebung des Zinssatzes?
von Jörg Lang, Euro am Sonntag
Dass die US-Zentralbank (Fed) die auf einem Rekordtief von 0,25 Prozent verharrenden Leitzinsen trotz vermeintlich guter Wirtschaftslage und hoher Beschäftigung nicht angehoben hat, sorgt für Verunsicherung. Zwar hat die Zentralbankchefin beteuert, noch dieses Jahr den Zinssatz erhöhen zu wollen, so recht glauben will das aber keiner mehr. Die Abstinenz bei der Zinsschraube könnte eher bedeuten, dass der Aufschwung den besten Teil schon hinter sich hat. Die nächsten Quartale dürften zumindest wegen zunehmender Probleme in den Schwellenländern nicht besser werden. An der Gewinnentwicklung der Firmen ist das bereits zu erkennen. Womöglich wird die angeblich nur verschobene Zinserhöhung ganz ausfallen. Manche Pessimisten erwarten sogar ein neues Anleihekaufprogramm - nämlich QE Nummer 4 - sowie negative Zinsen.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Ein Indiz, dass sich etwas zusammenbraut, liefert Stanley Druckenmiller. Der Investor, der Anfang der 1990er-Jahre als Chefstratege bei George Soros die Milliardenwette gegen das britische Pfund initiierte, ist nicht verdächtig, ein Verschwörungstheoretiker zu sein. Er gilt als Realist, der Fakten und Optionen nüchtern kalkuliert. Und was Druckenmiller, der inzwischen sein eigenes Milliardenvermögen im Duquesne Family Office verwaltet, bei der US-Notenbank sieht, gefällt ihm gar nicht.
Es seien spekulative Blasen entstanden und die Schulden seien heute höher als 2007, dem Jahr, in dem die Finanzkrise ausbrach, kritisiert er. Offensichtlich ist es dem erfahrenen Investor für sein eigenes Vermögen zu gefährlich geworden. Laut SEC-Meldung kaufte Druckenmiller für mehr als 300 Millionen Dollar Anteile an dem SPDR Gold ETF, dem größten Goldfonds der Welt. Ende des ersten Quartals betrug der Goldanteil bei seinen Wertpapieranlagen noch null Prozent, Ende des ersten Halbjahres waren es 20 Prozent. Der ETF bietet übrigens eine physische Auslieferung an. Im Fall von Druckenmiller wären das reichlich acht Tonnen - mehr, als ein afrikanischer Elefantenbulle auf die Waage bringt.
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