Industriemetalle: Ende eines langen Weges
Sämtliche Metalle liegen 2016 im Plus, besonders der Zinkpreis ist nach oben geschnellt. Doch die Hausse neigt sich dem Ende zu.
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von Christoph Platt, Euro am Sonntag
Der Börsenhandel mit Industriemetallen ist exklusiv. Im großen Stil werden sie an nur drei Standorten weltweit gehandelt: in Singapur, New York und London. Die letztgenannte Börse, die London Metal Exchange (LME), lud in den vergangenen Tagen zum Treffen schlechthin für die globale Metallbranche ein. Vom 31. Oktober bis 2. November diskutierten Experten aus aller Welt auf der Konferenz LME week über die Zukunft des Industriemetallsektors.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Aus Sicht von Anlegern, die auf steigende Preise bei Industriemetallen gesetzt haben, ist 2016 bislang ein gutes Jahr. Die sechs wichtigsten - Aluminium, Blei, Kupfer, Nickel, Zink und Zinn - haben seit Anfang Januar alle an Wert zugelegt. Den geringsten Zuwachs verzeichnete Kupfer mit fünf Prozent, den höchsten Zink mit 53 Prozent. Fast ebenso deutlich legte Zinn zu, das 46 Prozent im Plus liegt. Die übrigen drei kletterten um 15 bis 18 Prozent.
Wegen der enormen Gewinne im laufenden Jahr steht Zink besonders im Fokus. Sein Preis ist so hoch wie seit fünf Jahren nicht mehr. Rund 2450 Dollar kostet eine Tonne derzeit, die psychologisch wichtige Marke von 2.500 Dollar ist in Reichweite.
Am Montag veröffentlichte die International Lead and Zinc Study Group ihre Prognosen für 2017 und aktualisierte ihre Einschätzung für das laufende Jahr. Der Verband der Blei- und Zinkbranche rechnet 2016 mit einem globalen Angebotsdefizit von 349 000 Tonnen. Auch 2017 soll das Angebot hinter der Nachfrage zurückbleiben - erwartet wird ein Defizit von 248.000 Tonnen.
Rally ist überzogen
Auch wenn diese Knappheit den Zinkpreis zunächst noch etwas unterstützen dürfte, sind weitere deutliche Zuwächse unwahrscheinlich. Die Analysten der Commerzbank beispielsweise sehen die Preisrally als überzogen an. Für Entspannung dürfte sorgen, dass viele Zinkschmelzen angesichts des hohen Preises ihre Produktion wieder aufgenommen oder ausgeweitet haben. In China - der weltgrößte Rohstoffverbraucher - wurden nach Daten des nationalen Statistikbüros im September 551.000 Tonnen produziert - der zweithöchste Monatswert überhaupt. Auch außerhalb Chinas werde wieder mehr Zink hergestellt, so die Commerzbank.An den Warenterminmärkten gehen die Anleger mittelfristig ebenfalls von einem fallenden Zinkpreis aus. Dort wird bis Mitte 2017 zwar noch mit einem leichten Anstieg gerechnet, doch Kontrakte, die eine spätere Lieferung verbriefen, notieren zunehmend niedriger als der aktuelle Preis.
Wer im Juli dem Rat von €uro am Sonntag gefolgt ist und auf einen steigenden Zinkpreis gesetzt hat, sollte daher Gewinne mitnehmen. Risikobereite Anleger, die sogar auf einen fallenden Zinkpreis wetten wollen, können einen ETC von ETF Securities nutzen (ISIN: DE 000 A0V 9YB 8). Er entwickelt sich entgegengesetzt zum Zinkpreis.
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