Rohstoff-Experte: "Große Öl-Unternehmen sind interessant"
Robin Batchelor, der Co-Fondsmanager des BGF World Energy erklärt im Interview mit Euro am Sonntag, weshalb er derzeit große Ölkonzerne favorisiert.
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von Peter Gewalt, Euro am Sonntag
€uro am Sonntag: Herr Batchelor, weshalb setzen Sie auf Konzerne wie Exxon oder Shell, obwohl deren Produktionswachstum zuletzt kaum zugelegt hat?
Robin Batchelor: Das Produktionswachstum war sicherlich gering, aber es gibt dennoch sehr gute Gründe, um in die großen Ölwerte zu investieren. Für mich sind Aktien von Exxon, Shell und Chevron momentan gut positioniert.
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Inwiefern?
Die relativen Bewertungen der Aktien der großen Ölunternehmen sind sehr interessant. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis von Standardölwerten im Vergleich zu anderen Standardaktienwerten ist so niedrig, wie es seit 70 Jahren nicht mehr war.
Wohl nicht ohne Grund?
Öltitel zählten in den vergangenen Jahren nicht gerade zu den Lieblingen der Investoren. Schwaches Wachstum, steigende Förderkosten und der lange Zeit seitwärts laufende Ölpreis haben viele Anleger abgeschreckt.
Und warum soll sich das ändern?
Weil die Unternehmen inzwischen die Kosten wieder unter Kontrolle haben, hohe Dividenden auszahlen und daher auch bei einem stabil bleibenden Ölpreis gute Gewinne abwerfen.
Können Sie ein Beispiel nennen?
In den vergangenen drei Jahren trat die Produktion bei Exxon auf der Stelle. Das Gleiche gilt für die Ölpreise. Im gleichen Zeitraum hat das Unternehmen aber seine Dividende kräftig aufgestockt, und zwar um 43 Prozent von 1,76 auf 2,52 US-Dollar je Aktie.
Wie wirkt sich denn der Fracking-Boom, die Förderung von unkonventionellem Rohöl in den USA, auf die weltweiten Energiepreise aus?
Das zusätzliche Angebot wirkt auf jeden Fall preisdämpfend. Brächten die USA nicht zusätzlich Öl auf den Markt, würden die Notierungen noch deutlich höher stehen. Denn gleichzeitig gab es bei den Fördermengen im Nahen Osten Angebotsstörungen vonseiten einiger Länder wie Libyen oder dem Iran. Und wie sich die Ukraine-Krise letztlich auswirkt, ist auch unklar.
Droht der Ölpreis nicht längerfristig unter Druck zu geraten, wenn die USA immer mehr unkonventionelles Öl aus dem Boden holen?
Das ist nicht zu erwarten. Denn einerseits lohnt sich die aufwendige Förderung von unkonventionellem Öl nur dann, wenn der Ölpreis auch hoch bleibt. Zweitens nehmen schon heute die Wachstumsraten bei der Produktion von unkonventionellem Öl in den USA ab. Wir rechnen damit, dass dort der Höhepunkt in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts erreicht sein dürfte. Danach dürfte es mit den Fördermengen an unkonventionellem Öl bergab gehen, sodass der Druck auf den Ölpreis abnehmen sollte.
Aber in anderen Ländern steht das Fracking doch erst am Anfang. Könnten Vorkommen an unkonventionellem Öl etwa in China und Russland nicht ebenso Druck auf den Preis ausüben?
Wie gesagt halte ich das für unwahrscheinlich. Denn selbst wenn die geologischen Bedingungen gut sein sollten, wird es noch einige Zeit dauern, bis in anderen Ländern - wenn überhaupt - nennenswerte Mengen an unkonventionellem Öl wie in den USA gefördert werden können.
Weshalb?
Weil die USA ein großartiges Umfeld für die Fracking-Industrie geboten haben: gute geologische Verhältnisse, passende Eigentümerstrukturen bei den Grundstücken, eine sehr reife Energiebranche und sehr gut ausgebildete Fachkräfte. Dies ist in keinem anderen Land in diesem Ausmaß so gegeben.
Wie schätzen Sie die globale Ölnachfrage ein?
Wir erwarten dank der weltwirtschaftlichen Erholung 2014 einen neuen Rekord bei der Ölnachfrage - ein Trend, der aufgrund der wirtschaftlich wachsenden Schwellenländer auch in den kommenden Jahren anhalten dürfte. Noch machen die Nicht-OECD-Staaten weniger als die Hälfte der Ölnachfrage aus, sind aber für das gesamte Nachfrageplus in Zukunft verantwortlich. Dieser Trend bezieht sich nicht nur auf Öl, sondern auf die globale Energienachfrage insgesamt.
Somit auch auf den Sektor der erneuerbaren Energien?
Ja, vor allem für Unternehmen aus den Bereichen Energieeffizienz und Infrastruktur sind wir daher sehr optimistisch. In beiden Sektoren steigen die Investitionen.
Investor-Info
BGF World Energy
Energiegeladener Klassiker
Seit etwa 13 Jahren managen Robin Batchelor und Poppy Allonby den Fonds, der früher unter dem Namen Merrill Lynch World Energy für Furore gesorgt hat und heute zu den Rohstoffklassikern in der Fondsbranche gehört. Langfristig hat das Portfolio, das stark auf Titel aus dem traditionellen Öl-, Gas- und Kohlesektor ausgerichtet ist, hohe Profite eingefahren. Seit 2004 steht ein Plus von über 120 Prozent zu Buche. Doch trotz sieben Prozent Gewinn 2014 hinkt das Portfolio seit rund fünf Jahren der Konkurrenz hinterher. Daher ist der BGF World Energy auch nur mit FondsNote 3 ausgezeichnet. Derzeit dominieren große US-Energiekonzerne wie Exxon, Chevron oder ConocoPhillips den Fonds. Somit ist das Portfolio geeignet für Investoren, die von der Fracking-Revolution in den USA und dem wirtschaftlichen Aufschwung in den Vereinigten Staaten profitieren wollen. Zur Beimischung.
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