Ruhestandsfinanzierung: Versorgungslücke und Langlebigkeitsrisiko absichern
Die Zahlen sind erschreckend: 2040 wird das Brutto-Rentenniveau nur noch 39 Prozent des Durchschnittseinkommens betragen.
von Thomas Hünicke, geschäftsführender Gesellschafter der unabhängigen WBS Hünicke Vermögensverwaltung GmbH aus Düsseldorf
Selbst derjenige, der 45 Jahre lang jedes Jahr über die Beitragsbemessungsgrenze von 72.600 Euro hinaus verdient und damit den Höchstsatz in die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt hat, muss mit hohen Abschlägen zu seinem vormaligen verfügbaren Einkommen leben - 50 oder mehr Prozent sind bei Gutverdienern keine Ausnahme. Insgesamt haben 40 Prozent der deutschen Haushalte keine private Rentenversicherung. Das zeigt: Die private Altersvorsorge ist eine ganz entscheidende Frage. Denn der finanziell abgesicherte Ruhestand, der Spielräume für den privaten Konsum und die Unterstützung der Familie lässt und auch noch das Vermögen so weit schont, dass ein guter Teil davon an die nächste(n) Generation(en) übertragen werden kann, ist ein durchaus gängiger Wunsch. Gerade für jüngere Generationen, aber auch für rentennahe Jahrgänge, ist deshalb ein privates Rentenkonzept schon beinahe existenziell wichtig. Für Jüngere aufgrund des schwachen künftigen Rentenniveaus, für Ältere, um das Langlebigkeitsrisiko abzusichern. Jedes Lebensjahr mehr, das nicht in der Berechnung des Ruhestandseinkommens einkalkuliert war, kann finanziell kritisch werden.
Bei einer angenommenen Einkommenslücke von 1.500 Euro, die über das private Vermögen abgebildet werden muss, bedeutet ein fünf Jahre längeres Leben einen zusätzlichen Kapitalbedarf von 90.000 Euro. Dieses Geld muss irgendwo herkommen - gerade dann, wenn die finanziellen Ansprüche gehoben sind. Nun existieren zahlreiche Produkte von Banken und Versicherern, die dem Zweck dienen, über die Jahre und Jahrzehnte hinweg ein Ruhestandsvermögen aufzubauen und dieses dann entweder einmalig beim Eintritt in den Ruhestand oder als monatliche Zahlung auszuschütten. Aber viele dieser Produkte sind nicht unumstritten, seien es Riester- und Rürup-Rente oder auch Kapitallebensversicherungen. Die Kritik: Bei vergleichsweise hohen Kosten sind weder Performance noch Flexibilität so gut, als dass sich die Kapitalbindung wirklich lohnen würde.
Viel eher rücken dabei seit einiger Zeit aktienlastige Konzepte in den Blick. "In der Niedrigzinsphase sind Aktien für die Altersvorsorge eigentlich unentbehrlich", heißt es dazu beim Deutschen Institut für Altersvorsorge. Beachteten Anleger einige Regeln, sei auch die Sicherheit des Vermögens nicht gefährdet, das den Deutschen traditionell das wichtigste Asset überhaupt bei der Geldanlage ist.
Die Rechnung dahinter ist recht einfach: Wer 30 Jahre lang monatlich 250 Euro in einen Sparplan einzahlt, der durchschnittlich drei Prozent im Jahr nach Kosten etc. abwirft, blickt nach dieser Spanne auf ein stolzes Vermögen von fast 150.000 Euro, das er für den Ruhestand verwenden kann. Mit einem geschickten Ausschüttungsplan und einer individuellen weiteren Anlagestrategie kann diese Summe denn auch lange erhalten bleiben.
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