Wissenswertes zur Rente

Entgeltpunkte im Blick: Wie berechnet sich meine Rente?

16.04.25 11:21 Uhr

Rentenberechnung einfach erklärt: Das bedeuten Entgeltpunkte | finanzen.net

In die Berechnung der Rente fließen viele Faktoren ein. Am wichtigsten sind aber die sogenannten Entgeltpunkte.

Das deutsche Rentensystem ist dynamisch und an der Lohnentwicklung orientiert. Dies zeigt sich unter anderem in der zentralen Rolle, die den Entgeltpunkten in der Rentenberechnung zukommt.

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Was sind Entgeltpunkte?

Bei den Entgeltpunkten wird jährlich der individuelle Verdienst mit den Durchschnittverdiensten aller Versicherten des entsprechenden Kalenderjahres verglichen, wie die Deutsche Rentenversicherung erklärt. Entspricht der individuelle Verdienst dem Durchschnitt, so erhält man exakt einen Entgeltpunkt. Lag der Bruttoverdienst darüber oder darunter, so erhält man entsprechend mehr beziehungsweise weniger Entgeltpunkte.

Konnte die eigene Tätigkeit aufgrund der Pflege von Angehörigen oder Schwangerschaft beziehungsweise Elternzeit nicht nachgegangen werden, so wird diese Zeit berücksichtigt, als hätte man "in diesem Zeitraum einen ‚hypothetischen‘ Verdienst gehabt, der sich voll oder anteilig nach dem jeweiligen Durchschnittsverdienst richtet", heißt es weiter.

Hochrechnung nicht so einfach!

Um die Rente zu berechnen, reicht es jedoch nicht, die eigenen Entgeltpunkte des laufenden Jahres mit den Arbeitsjahren zu multiplizieren. Es zählen vielerlei Faktoren mit rein, die sich laut der Deutschen Rentenversicherung in der sogenannten Rentenformel finden lassen. Die monatliche Rentenhöhe setzt sich aus einer Multiplikation der Entgeltpunkte, des Zugangsfaktors, des aktuellen Rentenwerts und des Rentenartfaktors zusammen.

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Der Zugangsfaktor beschreibt Zu- oder Abschläge, die bei der Rente berücksichtigt werden. Abschläge erhält man beispielsweise bei frühzeitigem Renteneintritt, Zuschläge unter anderem, wenn man "nach Erreichen des Rentenalters zunächst auf [die] Rente verzichtet". Sind keine Faktoren einzubeziehen, so beträgt dieser Wert 1,0. Ähnlich wie die Entgeltpunkte und der Zugangsfaktor beschreibt auch der Rentenartfaktor einen individuellen Anteil der monatlichen Rentenhöhe, denn er beschreibt die Art der Rente. Hierbei wird zum Beispiel in Altersrenten (Wert 1,0) und Vollwaisenrenten (Wert 0,2) unterschieden.

Im Gegensatz hierzu legt der aktuelle Rentenwert den Wert eines Entgeltpunktes fest und wird an die jeweilige wirtschaftliche Lage angepasst, nicht an individuelle situative Faktoren. Für die neuen Bundesländer wird der Verdienst mit einem Umrechnungsfaktor an die Arbeitsentgelte auf "Westniveau" angeglichen, um mögliche Nachteile auszugleichen: "Dieser Faktor entspricht etwa dem Verhältnis West-Durchschnittsentgelt zu Ost¬-Durchschnittsentgelt und wird für jedes Jahr einzeln festgelegt.", betont die Deutsche Rentenversicherung.

Eine Hochrechnung der Rente kann der Renteninformation entnommen werden, diese werden ab dem 27. Geburtstag jährlich von der Deutschen Rentenversicherung versendet.

Redaktion finanzen.net

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