SpaceX-Raketenexplosion: War es Sabotage?
Ohne bisher ersichtlichen Grund explodierte die Falcon-9-Rakete am 1. September auf der Startrampe. SpaceX schließt Sabotage als Ursache für die Explosion nicht aus.
Für Elon Musk, Chef des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX und des Elektroautoherstellers Tesla Motors, war es der schwerste Rückschlag seit 14 Jahren: Am 1. September explodierte die Falcon-9-Rakete bei einem Routinetest auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida. Auch nach einem Monat ist die genaue Ursache der Explosion völlig unklar. Nun kommt der Raumfahrtfirma SpaceX offenbar der Verdacht, dass der Erzrivale United Launch Alliance (ULA) mit der Panne etwas zu tun haben könnte. Auf dem Dach des neben dem Startplatz liegenden ULA-Büros seien verdächtige Aktivitäten registriert worden, wie die "Washington Post" berichtete.
Explosion der Falcon-9-Rakete
Die Falcon-9-Rakete ist zwei Tage vor dem geplanten Start bei einem Test auf der Startrampe explodiert.
Eigentlich sollte sie am 3. September für den israelischen Satellitenbetreiber Spacecom den Kommunikationssatelliten Amos 6 ins All bringen. Facebook sollte den Satelliten ebenfalls nutzen. Er wäre ein Teil des Projekts Internet.org geworden, mit dessen Hilfe Facebook entlegene Gebiete wie Afrika mit kostenlosem Internet versorgen will. Bei der Explosion wurde neben der Rakete selbst auch der knapp 200 Millionen Dollar teure Satellit zerstört. Trotz dieses Rückschlags will Facebook an seiner Mission festhalten, alle zu vernetzen.
Ein ungewöhnlicher Schatten und ein weißer Fleck
Bisherige Untersuchungen der SpaceX haben noch keinen Erfolg gezeigt. Zwar teilte die Raumfahrtfirma mit, dass sich eine Unregelmäßigkeit im Sauerstofftank der oberen Raketenstufe während des Tankens ergeben habe, ein handfester Grund für die Explosion konnte jedoch noch nicht gefunden werden. Die Ermittler tappen noch im Dunkeln, und Elon Musk schließt Sabotage als Ursache der Explosion nicht aus. So wurden dem Vernehmen nach während der Vorbereitungen auf den Test auf dem Dach des benachbarten ULA-Gebäudes ein merkwürdiger Schatten und ein weißer Fleck fotografiert. Ein SpaceX-Mitarbeiter wollte das Dach des Konkurrenten untersuchen, ihm wurde jedoch der Zugang verwehrt.Keine öffentliche Anschuldigung
SpaceX möchte das Ereignis bis zum Abschluss der Ermittlungen durch die Behörden nicht weiter kommentieren. Die Raumfahrtfirma wolle zunächst alle möglichen Ursachen des Unfalls untersuchen, und deshalb mit expliziten Anschuldigungen vorsichtig sein. SpaceX und ULA sind für ihre Rivalität bekannt. So kämpfen sie seit Jahren intensiv um Aufträge sowohl von der US-Weltraumbehörde NASA als auch von Privatunternehmen wie Facebook.Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: SpaceX