Zuwachs bei Insiderdeals - bei diesen Aktiensektoren greifen sie besonders zu

Laut Börsenexperte Mark Hulbert signalisieren die jüngst beschleunigten Aktienkäufe von Insidern trotz Marktunsicherheit, dass diese von einer baldigen Erholung der Aktien ihrer Unternehmen von den Verlusten des ersten Quartals ausgehen.
• Insiderdeals haben sich beschleunigt
• Insider nun wieder optimistischer als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre
• Sechs Sektoren mit Netto-Insiderkäufen
Selbstverständlich dürfen auch Mitarbeiter eines Unternehmens - darunter auch Vorstände, Aufsichtsräte oder Führungskräfte - Aktien des eigenen Unternehmens handeln, obwohl dieser Personenkreis über Zugang zu vertraulichen Informationen verfügt und die Unternehmensentwicklung anders beurteilen kann als Außenstehende. Damit solche Insiderdeals oder Insidergeschäfte legal sind, müssen jedoch bestimmten Voraussetzungen wie beispielsweise die Einhaltung der Ad-hoc-Pflichten erfüllt sein.
Solche Deals zu verfolgen kann auch für Privatanleger von großem Interesse sein, denn wie die Website "InsiderSentiment.com", die von Nejat Seyhun, einem Finanzprofessor an der University of Michigan und einem führenden Experten für die Interpretation des Verhaltens von Unternehmensinsidern, sowie seinem Sohn Jon Seyhun betrieben wird, zu lesen ist, haben Untersuchungen der letzten 60 Jahre gezeigt, "dass Insider von allen Händlern auf dem Aktienmarkt durchweg am besten informiert sind. Insider kaufen die Aktien ihres eigenen Unternehmens, bevor der Kurs steigt, und verkaufen sie, bevor er fällt, und schlagen den Markt jedes Mal um etwa 5 %. Sie erzielen eine Rendite, die dreimal so hoch ist wie die Marktrendite (im Durchschnitt bei einem Zeithorizont von einem Monat). Im Gegensatz dazu gelingt es fast 90 % der aktiv verwalteten Aktienfonds nicht, den Markt über 10 Jahre zu schlagen".
Insider beschleunigen ihre Käufe
Nachdem diese Unternehmensinsider Mitte Januar noch so pessimistisch wie seit mindestens zehn Jahren nicht mehr waren, hat sich die Stimmung unter ihnen zuletzt gedreht. Denn im März - also ausgerechnet in jenem Monat in dem der S&P 500 seine schlechteste Performance seit Dezember 2022 auswies - haben die Insider ihre Käufe beschleunigt. Dies schrieb Mark Hulbert, Betreiber des Hulbert Financial Digest und Journalist beim Nachrichtenportal "MarketWatch" am 2. April unter Berufung auf Daten von InsiderSentiment.com, welche Transaktionen von leitenden Angestellten und Direktoren umfassen.
Demnach lag der Anteil jener Unternehmen, bei denen es Netto-Insiderkäufe gibt - d. h. mehr Aktien von Insidern gekauft als verkauft wurden - im März bei 28,2 Prozent. Das ist deutlich besser als die 12,1 Prozent am Tag von Donald Trumps Amtseinführung und sogar der 10-Jahres-Durchschnitt von 26,2 Prozent konnte damit wieder übertroffen werden. Doch auch wenn dieser Zuwachs signalisiert, dass die Insider von einer positiven Entwicklung der Aktien ihrer Unternehmen ausgehen, so wies MarketWatch-Kolumnist Mark Hulbert auch darauf hin, dass der Seyhuns-Prozentsatz der Insiderkäufe volatil ist und es in der Vergangenheit Aufschwünge gab, die lediglich ein oder zwei Monate andauerten.
Sektoren mit optimistischen Insidern
Der Optimismus war jedoch nicht überall zu beobachten. Laut Seyhuns-Daten hätten im März nur sechs der elf Marktsektoren Netto-Insiderkäufe verzeichnet: Kommunikationsdienstleistungen, zyklische Konsumgüter, Informationstechnologie, Industriewerte, Grundstoffe und Immobilien, schrieb Hulbert.
Redaktion finanzen.net
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