Ausweichinvestments

Zollchaos sorgt für Marktturbulenzen: In diesen Währungen finden Anleger sichere Häfen

08.04.25 13:25 Uhr

Trump entfesselt Börsencrash - Anleger flüchten in diese Währungen | finanzen.net

Nach massiven Abstürzen nahezu quer durch alle Anlageklassen sind viele Anleger derzeit auf der Suche nach sicheren Häfen. Am Devisenmarkt könnten sie Optionen finden.

Werte in diesem Artikel
Rohstoffe

3.009,27 USD 25,85 USD 0,87%

Devisen

1,0699 EUR 0,0033 EUR 0,31%

1,1714 USD 0,0072 USD 0,62%

6,4351 BRL -0,0233 BRL -0,36%

0,9348 CHF -0,0031 CHF -0,33%

160,7935 JPY -0,4465 JPY -0,28%

0,0062 EUR 0,0000 EUR 0,31%

0,0068 USD 0,0000 USD 0,62%

5,8796 BRL -0,0373 BRL -0,63%

0,8536 CHF -0,0058 CHF -0,67%

146,8280 JPY -0,9090 JPY -0,62%

• Zollpolitik verursacht Marktchaos
• Einige Währungen gelten als verlässliche Währungen zur Absicherung in unsicheren Marktphasen
• Anleger setzen gezielt auf Währungen wie den Schweizer Franken

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Die erratische Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump hat die Finanzmärkte weltweit ins Taumeln gebracht. Innerhalb weniger Handelstage wurden mehrere Billionen Dollar an Marktwert vernichtet - nicht nur an den US-Börsen aber auch in Europa und Asien. Die Sorge vor massiven wirtschaftlichen Schäden ließ Anleger in Panik aus dem Markt flüchten.

Kollaps der Aktienmärkte lässt Anleger ratlos zurück

Auf der Suche nach Anlagen, die in diesem unberechenbaren Marktumfeld als sicher gelten, wenden sich Marktakteure - wie häufig in unsicheren Zeiten - Goldinvestments zu. Der Goldpreis, der als "sicherer Hafen" gilt, konnte davon aber nur kurzzeitig profitieren - nach neuen Rekordständen sackte der Preis für das Edelmetall zuletzt wieder deutlich ab. Am Markt war die Rede davon, dass Anleger einerseits Gewinne mitnehmen würden, dass es aber auch zu Nachschusspflichten in anderen Anlageklassen gekommen sei - Investoren mussten sich daher von einem Teil ihrer Goldbestände trennen, um das Minus in anderen Anlagen ausgleichen oder reduzieren zu können.

Auch am Devisenmarkt gibt es sichere Häfen

Abseits vom Rohstoffmarkt gibt es auch am Devisenmarkt aber Optionen für Anleger, sich gegen das durch Donald Trump ausgelöste Zollbeben abzusichern. Eine Möglichkeit ist dabei die Währung Japans. "Der japanische Yen ist ein guter - und wahrscheinlich der beste - Kandidat, um sich vor Handelsspannungen und einer Rezession in den USA zu schützen", zitiert CNBC Ebrahim Rahbari, Leiter der Zinsstrategie bei Absolute Strategy Research. "Er ist günstig, der wahrscheinliche Rückgang der US-Zinsen wird die Zinsdifferenz zum Yen verringern, und obwohl Japan ein bedeutender Exporteur ist, ist seine allgemeine Abhängigkeit vom Handel jetzt geringer, insbesondere aufgrund der lockeren Fiskalpolitik", so der Experte in einer Mail.

Neben dem Yen hält er auch den Schweizer Franken für eine vergleichsweise sichere Option. Für Anlageabsicherung sei die Schweizer Währung ein weiterer "offensichtlicher Kandidat".

Dass der Franken dem Yen als Absicherungsinvestment sogar überlegen sei, glaubt mit Matt Orton, Leiter für Beratungslösungen und Marktstrategie bei Raymond James Investment Management, ein weiterer Marktprofi. Er hält sowohl den japanischen Yen als auch den Schweizer Franken für "gute Währungen, um die instinktive Reaktion des Marktes auf Zölle abzumildern", glaube aber, dass angesichts der Unsicherheit über den Verlauf der Zinserhöhungen der Bank of Japan der Schweizer Franken eine bessere Absicherung darstelle als sein japanisches Pendant.

Das sieht auch Jeff Ng, Leiter der Asien-Makrostrategie bei der Sumitomo Mitsui Banking Corporation, CNBC zufolge ähnlich und verweist darauf, dass auch Japans Wirtschaft nicht immun gegen Trumps Zölle sei. "Selbst wenn die Welt eine harte Landung vermeidet, könnte sich [der Yen] gut entwickeln, da die BoJ möglicherweise gegen eine Welle der Lockerung der Zentralbankpolitik weiter anheben wird". Eine sich abschwächende Konjunktur würde aber bedeuten, dass die BoJ eher geneigt sein würde, die Zinsen niedrig und den Yen schwach zu halten.

Real als Option?

Neben dem Yen und dem Schweizer Franken, die in Krisenzeiten häufig ins Visier von Anleger rücken, sieht Ebrahim Rahbari noch eine Währung als mögliches "exotischeres" Absicherungsinstrument: Den brasilianischen Real. "Die Idee dahinter ist, dass er günstig ist, einen hohen Carry hat und relativ wenig vom Welthandel abhängig ist", so Rahbari weiter, der zudem betonte, dass der Real in diesem Jahr einer der größten Outperformer unter den Währungen gewesen sein.

Investoren setzen Strategie bereits um

Am Markt scheinen Anleger die Absicherung durch Deviseninvestments mit Hilfe der Schweizer Währung bereits umzusetzen. Bereits in der vergangenen Woche war das Euro/Franken-Paar erstmals seit Anfang März wieder unter die Marke von 94 Rappen gefallen, zuletzt kostete ein Euro noch 0,937 CHF. Auch zum Dollar gewann der Franken an Wert: Von 0,8824 CHF vor der Ankündigung der Mega-Zölle in der vergangenen Woche sackte der Dollar zuletzt bis auf 0,8584 CHF ab.

Redaktion finanzen.net

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