Geldanlage-Report Armin Brack

DAX: Die besten Aktien?! – Teil 2

10.08.10 09:41 Uhr

DAX: Die besten Aktien?! – Teil 2 | finanzen.net

Infineon: Liebling der Trader

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7.339,8 PKT -25,7 PKT -0,35%

7.709,6 PKT -26,1 PKT -0,34%

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München, zum dritten: Auch die Bronze-Medaille für die Top-Performer im DAX geht nach München, genauer gesagt nach Neubiberg bei München.

Dort residiert der Speicherchip-Hersteller Infineon, dessen Aktie bei Börsianern so stark diskutiert wird wie kaum ein anderes Unternehmen aus dem DAX. Vor allem eher kurzfristig orientierte Trader interessieren sich auf Grund der hohen Volatilität für das Papier. Auch für Journalisten ist Infineon wegen des kontinuierlichen Stroms an Neuigkeiten, Spekulationen und Gerüchten ein dankbares Rechercheobjekt.

Zuletzt kamen ausschließlich positive News in der Redaktion an. Bereits zum dritten Mal wurden die Prognosen für das aktuelle Geschäftsjahr 2009/2010 erhöht. Geschäftsjahresende ist hier der 30.09.2010. Wir befinden uns aktuell also schon im Schlussquartal.

Gegenüber dem Vorjahr geht Infineon für das Gesamtjahr nun von einer Umsatzsteigerung zwischen 45 und 50 Prozent aus. Sowohl im klassischen Industrial&Multimarket-Geschäft (Unterhaltungsindustrie, Computer) wie auch im Wireless-Sektor (Handy, Smartphones) und erst recht im Automobil-Segment macht Infineon gute Fortschritte in allen Bereichen. Das heißt, das Absatzniveau steigt, die Kostensituation ist im Griff und der Auftragseingang lässt ebenfalls keine Wünsche offen.

Die so genannte Book-to-Bill-Ratio, die die Auftragseingänge mit den bereits abgerechneten Aufträgen ins Verhältnis setzt, weist je nach Segment Werte von 1,2 bis 1,3 auf. Das heißt, auch jetzt noch liegen die noch zu bearbeitenden Aufträge um 20 bis 30 Prozent höher als das Altgeschäft. Mit anderen Worten: Der Aufschwung dürfte sich noch weit ins kommende Jahr hinein erstrecken.

Hinzu kommt ein weiterer potenzieller Kurskatalysator: Der Verkauf der Wireless-Sparte wird trotz unterschiedlicher Auffassungen im Management zu diesem Thema, immer konkreter. Es gab eine offizielle Bestätigung von Infineon, dass über einen Verkauf verhandelt wird. Als heißeste Kaufkandidaten gelten Intel und Samsung. Infineon zählt mit Apple und Nokia illustre Namen zu seinem Kundenkreis und erwirtschaftet aktuell hohe Gewinnmargen.

Gelingt der Verkauf winken Zusatzeinnahmen von mindestens 500 Millionen Euro.

So oder so ist die Aktie trotz der nicht mehr ganz günstigen Bewertung weiter kaufenswert. Charttechnisch orientierte Anleger sollten allerdings zunächst ein nachhaltiges Überwinden des Widerstandes bei 5,30 Euro abwarten.

*Volkswagen Vorzüge: Cleverer Einstieg in Indien

Das Zahlenwerk von VW fiel ähnlich glänzend aus wie das des Konkurrenten aus München. VW glänzt mit einer breiten Produktpalette und einer weltweit sehr guten Marktposition.

Bemerkenswert: Inzwischen ist China der nach Absatzzahlen wichtigste Markt von VW. Die Wolfsburger werden dort in 2010 erstmals mehr als eine Milliarde Euro verdienen.

Ein weiterer Trumpf: Mit dem Kauf von Suzuki erlangte das Unternehmen auf elegante Art und Weise direkten Zugang zum ebenfalls wichtigen indischen Markt.

Unterschätzt wird häufig auch die starke Stellung im LKW-Segment, wo VW noch vor MAN als marktführend gilt.

Analysten loben zudem die gute Bilanz mit einer hohen Netto-Liquidität, den hohen operativen Cash-Flow und den Erfolg bei den Kostensenkungsprogrammen. Die operative Marge lag mit sechs Prozent satte 50 Prozent höher als erwartet.

Das führte zu teilweise exorbitanten Kurszielanhebungen. Viele Experten sehen nun Kurse jenseits der 100 Euro-Marke als fair an.

Fraglich, inwieweit der relativ vorsichtige Ausblick des Managements auf die zweite Jahreshälfte nur Understatement ist, um eine Überhitzung des Aktienkurses zu verhindern? Oder ist bei der Gewinndynamik tatsächlich die Spitze bereits erreicht?

Nicht aus der Welt sind zudem mögliche Klagen im Zusammenhang mit der Integration von Porsche. Hier könnten unter Umständen Milliardenbelastungen auf das Unternehmen zukommen.

Fakt ist: Operativ läuft es glänzend und die Bewertung bietet noch Spielraum nach oben. Selbst eventuelle Einmalbelastungen durch Klagen sollten den weiteren Anstieg der Aktie nicht bremsen.

*Siemens wächst doppelt so schnell wie die Weltwirtschaft

Siemens erhöht die Zahl der Münchener Unternehmen bei den Top-5-Performern 2010 im DAX auf beeindruckende vier.

Der global agierende Mischkonzern mit den drei Hauptgeschäftsfeldern Industrie, Energie und Gesundheit marschiert im Zuge der Erholung der Weltwirtschaft vorneweg. Siemens gewinnt in den meisten Untersektoren Marktanteile hinzu und liegt bei seinem Ziel doppelt so schnell wie die Weltwirtschaft zu wachsen, voll auf Kurs.

Besonders erfreulich bei den über den Erwartungen ausgefallenen Quartalszahlen war die weiter starke Rolle der Energie-Sparte. Die Branche gilt als spätzyklisch, so dass hier für das abgelaufene Vierteljahr von April bis Juni noch negative Auswirkungen der Wirtschaftskrise befürchtet worden waren. Die Sorge erwies sich als unbegründet. Die Energiesparte erwies sich erneut als die stärkste im Konzern.

In Punkto Kostensenkung bietet sich trotz guter Fortschritte in den kommenden Quartalen weiteres Potenzial. Dieses soll unter anderem durch die Verlagerung der Hälfte der Konzernkosten auf die einzelnen Sparten gehoben werden. Diese so genannte "Fokussierung" wird nach Ansicht von Finanzvorstand Joe Kaeser die Einsparungen beschleunigen.

Hohe Auftragseingänge und ein Auftragsbestand von 89 Milliarden Euro lassen auf weiter starkes Wachstum in der zweiten Jahreshälfte hoffen. Siemens sollte gegenüber US-Konkurrenten wie Tyco, Harsco oder Kennametal weiter Boden gut machen.

Allerdings dürfen Anleger nicht außer Acht lassen, dass Siemens als Ganzes sich aktuell im Umbruch befindet. So wurde beispielsweise die Beteiligung an Fujitsu Siemens Computers (FSC) veräußert. Insgesamt wird der Konzern in 2010 leicht rückläufige Umsätze ausweisen und auch für 2011 wird nur eine Rückkehr zum Umsatzniveau von 2009 (76 bis 77 Milliarden Euro) prognostiziert.

Die Kursfantasie ergibt sich zunächst also vor allem durch mögliche weitere Profitabilitätssteigerungen. Entsprechend ist die Aktie mit einem 2010er-KGV von 12 und einem 2011er-KGV von 11 moderat bepreist.

Anleger, die etwas Geduld mitbringen, sollten mittelfristig dennoch belohnt werden. Vor allem im Zukunftsmarkt "Regenerative Energie" ist Siemens bestens positioniert.

MEIN FAZIT:

Uneingeschränkt kaufenswert sind auf aktuellem Niveau BMW, Siemens und VW Vorzüge. Bei Infineon sollten Anleger abwarten, ob der Sprung über die Marke von 5,30 Euro gelingt und erst dann zuschlagen. Bei MAN drängt sich ein Kauf aktuell nicht auf.

Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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