Euro am Sonntag-Meinung

Geldregen aus der Datenwolke: Die goldenen Zeiten kommen noch!

08.07.18 01:00 Uhr

Geldregen aus der Datenwolke: Die goldenen Zeiten kommen noch! | finanzen.net
Georg Redekop

Unternehmen wie Amazon, Microsoft oder IBM stehen aufgrund der unvorstellbaren Menge an nutzbaren Daten weltweit goldene Zeiten bevor. Für Investoren können sie die Regenmacher des 21. Jahrhunderts werden.

Werte in diesem Artikel

von Georg Redekop, Gastautor von Euro am Sonntag

Digitalisierung. Kein anderes Thema bestimmt unseren Alltag wie dieses. Es vergeht kein Tag, an dem nicht eine neue Meldung, Studie oder Untersuchung he­rauskommt, die zeigt, wie dieser Megatrend unser Berufs- und Freizeitleben maßgeblich verändern wird.

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Und entsprechend hoch notieren die Aktien der Unternehmen, wie zum Beispiel Amazon, Microsoft, SAP oder Wire­card, die insbesondere von den Auswirkungen der weltweiten Digitalisierungswelle profitieren. Nicht verwunderlich bleibt da die Tatsache, dass sich bereits seit längerer Zeit Experten zu Wort melden, die ein baldiges Ende des Börsenhöhenflugs dieser Unternehmen prophezeien.

Persönlich habe ich jedoch den Eindruck gewonnen, dass, obwohl die Digitalisierung nicht zuletzt dank der Medien so präsent in den Köpfen vieler Menschen ist, viele von uns die wahre Tragweite der Digitalisierung noch nicht so richtig begreifen können. Wie auch, bei einem Thema, bei dem fünf Menschen sieben unterschiedliche Meinungen haben können?
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Allein die Thematik der Vernetzung von Menschen und Maschinen sowie die daraus entstandenen Datenmengen haben Auswirkungen, die wir heute noch gar nicht richtig erfassen können. Und ich spreche hier nur von einem kleinen, wenn auch wesentlichen Teilbereich der ganzen Digitalisierungsthematik. Schauen wir uns hierzu ein paar Beispiele an.

Ohne Digitalisierung geht
heute gar nichts mehr

Digitalisierung ist Globalisierung. Mehr sogar. Diese beiden Megatrends erzeugen dank ihres gegenseitigen Einflusses eine Aufwärtsspirale, die beide Mega­trends entsprechend verstärkt und beschleunigt. Wenn man sich allein die heutigen Logistik- und Warenwirtschaftssysteme anschaut, wird man feststellen, dass es ohne Digitalisierung nicht mehr geht.

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Kunden wollen heute ganz genau wissen, wann sie mit ihrer Warenlieferung rechnen können, wo sich die Ware gerade befindet und in welchem Zustand sie ist. Und selbst wenn die Ware erfolgreich ausgeliefert wurde, werden die Daten für eine spätere Auswertung oder eine mögliche Reklamation gespeichert. Laut einer Auswertung von Cisco, IHS und UN werden im Jahr 2025 über 75 Milliarden Geräte miteinander vernetzt sein, was eine noch nie da gewesene Datenflut allein in der Logistikbranche verursachen wird.

Bargeldloses Bezahlen ist
in China schon populär

Was die Logistikwelt bereits seit einigen Jahren beherrscht, hält auch in Städten immer mehr Einzug. Autos, die rundum mit Sensoren versehen sind, werden in Kombination mit intelligenter Computersoftware, auch KI genannt, zu einem noch nie da gewesenen Fahrerlebnis führen.

Bereits heute sind die Verkehrsanwendungen auf unseren Smartphones in der Lage, die Verkehrssituation vorherzusehen und uns entsprechende ­Alternativrouten vorzuschlagen, wenn die Stauwahrscheinlichkeit auf unserer aktuellen Route steigt. Diese und viele weitere Assistenzsysteme werden in der Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Weg von der Straße und hin zu mehr Einkaufserlebnis.

Wenn man als Europäer einen Markt in Chinas Hauptstadt Peking besucht, wird man das Gefühl nicht los, dass man der Einzige ist, der noch mit Bargeld bezahlt. Selbst den Kauf von etwas so Einfachem wie einem Brötchen er­ledigen die Chinesen nicht mit Bargeld, aber auch nicht mit der Girocard oder einer Kreditkarte, sondern mit ­ihren Smartphones. Bezahlanwendungen wie zum Beispiel Alipay machen es möglich. Dadurch wird der Bezahlvorgang zu einem kontaktlosen und nur wenige Sekunden dauernden Vorgang. In der Art, wie es die Chinesen betreiben, ist das Bezahlen insbesondere für uns Deutsche noch undenkbar. Doch auch das wird sich im Lauf der Zeit ­ändern.

Als letztes Beispiel möchte ich die Baubranche anführen, die bei zukünftigen Bauprojekten von den Möglich­keiten der Digitalisierung weiter profitieren wird. Bevor in der Zukunft der erste Spatenstich für ein neues Gebäude in der realen Welt erfolgt, wird das Gebäude bereits vollständig in der digitalen Welt gebaut. Das wird in der Fachwelt als "digitaler Zwilling" bezeichnet. Möglich macht diese Vorgehensweise modernste CAD-Software, mit der die am Projekt beteiligten Gewerke wie zum Beispiel Bauingenieure und Architekten das Gebäude in der digitalen Welt errichten und ihre Planung bereits im Vorfeld auf Herz und Nieren prüfen können.

All diese Beispiele haben eines gemeinsam: Sie sorgen für eine noch nie da gewesene Datenflut. Darüber hinaus wollen die Ersteller der Daten diese auch speichern und im Idealfall von überall auf der Welt auf sie zugreifen können. Und genau an dieser Stelle kommen die Regenmacher der Zukunft, wie zum Beispiel Amazon, Microsoft und IBM, mit ihren riesigen Serverfarmen zum Zuge.

Netflix mietet benötigte
Serverkapazitäten

Allein wenn man sich die Wachstumsraten und die Margen des Branchen­primus AWS (Amazon Web Services) ­anschaut, lässt sich schon erahnen, welch ein Geldregen Amazon und den anderen Playern in diesem Markt bevorsteht. AWS hat nicht nur einen Markt­anteil von gut 40 Prozent, sondern ist gleichzeitig auch in einem stark skalierbaren Bereich tätig.

Auf der anderen Seite ist es einfach unwirtschaftlich, für jedes einzelne Unternehmen auf der Welt eine eigene Serverfarm zu betreiben. Geschweige denn für die notwendige Sicherheit der Daten zu sorgen. Als Unternehmer möchte man sich auf das eigentliche Kerngeschäft fokussieren und alles andere denen überlassen, die sich von Haus aus damit auskennen. So mietet zum Beispiel der bekannte Streaming-Anbieter Netflix seine benötigten Serverkapazitäten bei AWS.

Mein Fazit lautet daher: Cloud-Anbieter und Investoren, die in diese Unternehmen investieren, stehen dank der weiter zunehmenden Datenflut und Vernetzung langfristig gesehen vor einem goldenen Zeitalter.

Kurzvita

Georg Redekop, Geschäftsführer
­Redekop & Partner KG

Georg Redekop absolvierte ein Studium als Wirtschaftsingenieur und ist Mitgründer und geschäftsführender Partner der Redekop & Partner KG. Er arbeitet als Referent und Leiter unterschiedlicher Seminare und Veranstaltungen. Redekop & Partner ist eine Weiterbildungs- und Beteiligungsgesellschaft mit dem Ziel, Kapital in Form von Geld, Zeit, Wissen, Fähigkeiten, Kontakte und Energie intelligent zu investieren.





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