Entspannt verreisen
Machen Sie Ihr Depot urlaubsfest.
Eine aktuelle Umfrage der TNS Infratest zeigt: Die Deutschen setzen bei ihrem Urlaub stark auf Sicherheit. 60 Prozent der Befragten rüsten sich mit Versicherungen gegen Risiken wie Krankheit, Unfall oder dem Verlust der Reisedokumente. Doch wer schützt in der Urlaubszeit das eigene Depot? In den Sommermonaten gab es schon manche unliebsame Überraschung. Wenn die Kurse in den Keller rauschen, ist es mit der Entspannung schnell vorbei. Daher sollten Depotinhaber ihr Vermögen vor Reiseantritt absichern. Mit vielfältigen neuen Ordermöglichkeiten lassen sich Absicherungsstrategien und auch komplexere Handelspläne effektiv umsetzen.
In den letzten Jahren ist eine Vielzahl an Möglichkeiten entstanden, mit denen man sein Depot nicht mehr nur absichern, sondern mit wenig Aufwand besser verwalten kann. Längst gibt es nicht mehr nur die klassischen Limit- oder Stop-Orders. So genannte Kombinationsorders erlauben es, zwei Orders logisch miteinander zu verknüpfen und damit auch den Wiedereinstieg im Voraus zu managen. Wer die Möglichkeiten richtig nutzt, kann sich nicht nur viel Stress ersparen, sondern sich beim Handeln selbst disziplinieren, um psychologische Fallen zu umgehen.
Depotabsicherung
Die einfachste Art der Depotabsicherung ist die Nutzung des bekannten Stop-Loss. Hier wird ein Kurs unterhalb der aktuellen Notierungen festgelegt, an dem der Ausstieg erfolgen soll. Doch Achtung: Bei Erreichen des Stop-Kurses wird die Order nicht etwa zum angegebenen Kurs verkauft, sondern als Verkaufsorder ohne Limit an den Markt gelegt. Ein entscheidender Unterschied, denn die Ausführung erfolgt dann zum nächsten Kurs. Dieser kann - je nach Orderbuch - sowohl unter als auch über dem Stop-Kurs liegen. Aus diesem Grund sollte auf ausreichende Marktliquidität in dem Titel Wert gelegt werden, damit ein faires Pricing gewährleistet ist.
Viele Banken bieten darüber hinaus mittlerweile auch Trailing-Stops an. Hier wird der Stop-Kurs automatisch nachgezogen. Bei positivem Verlauf steigt dadurch auch der Ausstiegskurs kontinuierlich mit.
Anleger, die sowohl einen Ausstiegskurs nach oben als auch nach unten festlegen möchten, können diese „entweder-oder“ Anforderung über den Orderzusatz „OCO“-Order umsetzen. Hier lassen sich gleichzeitig die Absicherung gegen fallende Kurse über ein Stop-Loss und die Gewinnmitnahme bei gestiegenen Kursen umsetzen. Kommt eine der beiden Orders zur Ausführung, verfällt die andere.
Der richtige Einstieg
Wer sein Depot nicht nur absichern, sondern auch den richtigen Einstieg nicht verpassen möchte, kommt auch auf seine Kosten. Das klassische Kauflimit ermöglicht den Einstieg zu einem festgelegten Kurs unterhalb der aktuellen Notierungen. Dabei ist das angegebene Limit als Maximalgrenze zu verstehen, der Titel wird höchstens zu diesem Preis gekauft – auf keinen Fall teurer. Dagegen kann mit dem Stop-Buy bei Überschreiten eines Kurses gekauft werden. Dies kann an entscheidenden Bewegungspunkten innerhalb eines Trends oder dem Überschreiten der 200-Tage-Linie sinnvoll sein. Analog dem Stop-Loss wird auch hier eine unlimitierte Order an den Markt gelegt. Daher gilt es auch hier, auf regen Handel zu achten, um keinen überteuerten Kurs zahlen.
Spannend wird es mit den Kombinationsorders, die eine Vielzahl von Möglichkeiten bieten. Beispielsweise kann der Rückkauf eines Titels nach der Ausführung eines Stop-Loss über ein Kauflimit organisiert werden. Diese Form nennt sich „Next-Order“, bei Ausführung einer Order wird nachfolgend eine zweite platziert. Es ist beispielsweise auch möglich, eine limitierte Kauforder nach Ausführung direkt mit einem Stop-Loss zu versehen, um Kursverluste ohne weiteres Zutun abzusichern.
Wer sich nicht sicher ist, in welche Richtung sich der Markt entwickeln wird, kann für einen Einstieg auch ein Stop-Buy mit einem Kauflimit kombinieren. Mit dieser „OCO-Order“ ist es möglich, bei Kursrückgängen einen günstigen Kurs abzustauben und für den Fall, dass die Aktie ohne Rücksetzer steigt, den Einstieg an entscheidenden Trendmarken zu wagen.
Mit diesem Rüstzeug können ganze Anlagestrategien geplant und umgesetzt werden, ohne dass für deren Durchführung der Markt beobachtet werden muss. Die MERITO Asset Management wünscht Ihnen einen entspannten Urlaub!
Order-Info:
Limitorder (Ein- oder Ausstieg): Verkaufskurs mit einem Limit, welchen Preis man maximal beim Kauf zahlen will, bzw. beim Verkauf mindestens erhalten will.
Stop-Loss (Ausstieg): Es wird ein Kurs unterhalb der aktuellen Notierungen festgelegt, der den Ausstiegspunkt markiert. Wird der Stop-Kurs erreicht, erfolgt die Ausführung als unlimitierte Verkaufsorder. Unbedingt auf hohe Liquidität des Titels achten!
Trailing-Stop (Ausstieg): Analog Stop-Loss, der Stop-Kurs wird automatisch nachgezogen. Je nach Einstellung in prozentualem oder absolutem Abstand zum aktuellen Kurs. Stop-Buy (Einstieg): Es wird ein Kurs oberhalb der aktuellen Notierungen zum Einstieg festgelegt. Wird der Stop-Kurs erreicht, erfolgt die Ausführung als unlimitierte Kauforder. Unbedingt auf hohe Liquidität achten!
OCO – “Once cancels the other” (Ein- und Ausstieg): Kombination verschiedener Aufträge, bei Ausführung einer Order verfällt die zweite. Z.B. limitierter Verkauf oder Stop-Loss.
Next-Order - “If-done” (Ein- und Ausstieg): Kombination verschiedener Aufträge, im Anschluss an die Ausführung der ersten Order wird die zweite am Markt platziert. Z.B. Limitierter Aktienkauf und Stop-Loss.
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