SJB FondsEcho. Nordea European High Yield Bond Fund. MiFID-Risikoklasse nach MFX 5.
Hochzinsanleihen. Gesucht.
Werte in diesem Artikel
Unternehmensanleihen bieten derzeit einen relativ hohen Zins bei überschaubarem Risiko und werden deshalb im aktuellen Marktumfeld von den meisten Investoren gegenüber Staatsanleihen präferiert. Die Gründe liegen auf der Hand: Während europäische Unternehmen angesichts einer anziehenden Binnenkonjunktur im EU-Kerngebiet überwiegend eine sehr positive Ertrags- und Umsatzentwicklung verzeichnen, gehen die Sorgen um die EU-Peripheriestaaten weiter. Ein Beispiel ist die aktuelle Verschärfung der Situation von Griechenland. Hier droht die US-Ratingagentur Standard & Poor’s, die jüngsten Pläne Frankreichs zu einer „freiwilligen“ Schuldenstreckung als Zahlungsausfall zu werten. Die deutliche Herabstufung der Kreditwürdigkeit Portugals durch Moody’s passt ebenfalls in dieses Bild. Nachdem die Leitzinsen für die Eurozone im Juli gerade auf 1,50 Prozent erhöht worden sind, ist mittelfristig eine nur moderate geldpolitische Straffung zu erwarten, um die wirtschaftliche und finanzielle Lage in den EU-Randstaaten nicht weiter zu belasten.
Die gute Liquiditäts- und Auftragslage vieler europäischer Unternehmen sowie rückläufige Ausfallraten im Corporate Bonds-Sektor sind zwei gewichtige Argumente für Investments in Unternehmensanleihen. Die weiter hohen Kapitalzuflüsse in den Hochzinssektor bestätigen dies. Hier ist der Nordea European High Yield Bond Fund (ISIN: LU0255640731) positioniert, der am 4. Januar 2006 aufgelegt wurde und aktuell ein FondsVolumen von 1,68 Milliarden Euro aufweist. Der von Sandro Naef gemanagte Fonds erwirbt ausschließlich Unternehmensanleihen mit überdurchschnittlicher Rendite. Mit seiner Fokussierung auf europäische Hochzinstitel hat der Fonds seit Auflage eine überzeugende Rendite von +48,07 Prozent erzielen können. 2010 erwirtschaftete er ein Plus von +12,03 Prozent, im laufenden Jahr hat der Nordea-Fonds eine positive Wertentwicklung von +7,90 Prozent zu verzeichnen, 1,27 Prozentpunkte mehr als sein Vergleichsindex.
FondsStrategie. Fundamentalanalyse. Präferiert.
Der Nordea European High Yield Bond Fund investiert ausschließlich in Unternehmensanleihen von Firmen, die ihren Sitz in Europa haben oder den überwiegenden Teil ihrer Geschäftstätigkeit in Europa ausüben. Dabei wird die Erzielung einer Rendite angestrebt, die noch über der durchschnittlichen Rendite des europäischen Marktes für Hochzinsanleihen liegt. Fest und variabel verzinste Titel werden gleichermaßen erworben. Das erhöhte Risiko durch die Bevorzugung hoch verzinster Schuldtitel wird durch eine breite Streuung abgefedert. Aktuell umfasst das Portfolio 105 verschiedene Titel. Der Referenzindex Merrill Lynch Euro High Yield Constrained Index wird vom Management als Vergleichsmaßstab benutzt, aber nicht in seiner Zusammensetzung nachgebildet. Der Fonds notiert in Euro und sichert Portfoliopositionen in anderen Währungen grundsätzlich ab.
FondsManager Sandro Naef konzentriert sich bei seinem Investmentprozess auf das fundamentale Bewertungsniveau der Titel und meidet Entscheidungen aufgrund von Markt-Timing. Sein Ziel ist es, durch eine strenge Credit-Selektion nach dem Bottom Up-Ansatz eine Mehrrendite gegenüber dem Vergleichsindex zu erzielen. Dazu kommt ein diszipliniertes Management der Rückschlagrisiken. Die Eckpfeiler seiner Anlagephilosophie beschreibt Naef folgendermaßen: Er analysiere stets die einzelne Anleihe-Emission, anstatt Sektoren oder ganze Länder zu untersuchen. Das Risikomanagement finde dann auf Segment-, Sektor- und Einzeltitelebene statt. Zudem lässt er sich in seiner Entscheidungsfindung von einem kleinen Team von Spezialisten für Hochzinsanleihen beraten. Zur Erreichung seines Ziels einer überdurchschnittlichen Rendite im Hochzinsbereich greift FondsManager Naef konsequenterweise auf Non-Investment-Grade-Titel zurück. Im Portfolio des Nordea-Fonds dominieren Anleihen mit dem Rating BB, B oder CCC, hinzu kommen Papiere, die von keiner Ratingagentur eingestuft sind. Der Schwerpunkt liegt auf Anleihen mit einem Rating von BB-.
FondsPortfolio. Großbritannien. Dominierend.
Bei der Ländergewichtung zeigt der Nordea European High Yield Bond Fund eine klare Präferenz für Anleihen aus Großbritannien. 20,08 Prozent des FondsPortfolios sind in britische Schuldtitel investiert, gefolgt von Luxemburg mit einem Anteil von 15,09 Prozent. Drittgrößte Länderposition sind die Niederlande mit 13,52 Prozent des FondsVolumens, 13,07 Prozent der ausgewählten Unternehmensanleihen kommen aus Deutschland. Mit immerhin 9,81 Prozent sind High Yield Bonds aus den Vereinigten Staaten vertreten, was sich auch dadurch erklärt, dass in den USA begebene Emissionen europäischer Unternehmen mit ins Portfolio aufgenommen werden. Kleinere Positionen einzelner europäischer Länder wie Irland, Frankreich oder Schweden runden das Portfolio ab. Die liquiden Mittel betragen aktuell 4,75 Prozent.
Größte Einzelposition des Nordea-Fonds ist mit 3,28 Prozent des Volumens eine bis 2017 laufende Hochzinsanleihe von UnityMedia. Platz zwei unter den Top-10-Holdings erreicht die Anleihe des niederländischen Kabelnetzbetreibers Ziggo Bond Co. mit Laufzeit 2018 (3,09 Prozent), gefolgt von der Hochzinsanleihe der irischen Nara Cable Funding (2,96 Prozent), die ebenfalls im Bereich Kabel-TV aktiv ist. Platz vier der am stärksten gewichteten Einzeltitel geht an die noch drei Jahre laufende Anleihe der deutschen Versatel mit 2,45 Prozent. Während Kabelnetzbetreiber und Telekommunikationsanbieter damit die größten Holdings des Fonds darstellen, sind im zweiten Teil der Top 10 überwiegend Bankanleihen vertreten: Dazu gehören die in den USA emittierte Nachranganleihe des Deutsche Postbank Funding Trusts mit 2,16 Prozent sowie die Hybridanleihe der Danske Bank mit 2,11 Prozent des FondsVolumens. In Schuldtiteln der ABN Amro Bank hat der Fonds 2,02 Prozent seines Vermögens angelegt. Mit 1,96 Prozent Anteil am Portfolio ist die mit fast zehn Prozent verzinste Anleihe der luxemburgischen OXEA Finance der letzte Titel aus den Top 10 der ebenfalls dem Finanzsektor entstammt. Die starke Gewichtung von Bankentiteln birgt natürlich ihre Risiken, zeigt aber auch, dass es eine zweistellige Rendite im Anleihenbereich nicht umsonst gibt.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Hoch.
In unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse wird der Nordea European High Yield Bond Fund dem Merrill Lynch Euro High Yield Constrained Index als Vergleichsmaßstab gegenübergestellt. Der Performancevergleich findet damit zu dem vom Nordea-FondsManagement selbst benannten Referenzindex statt und offenbart konsequenterweise einen hohen Korrelationsgrad. Die Korrelation zwischen dem Nordea-Fonds und der auf europäische Hochzins-Unternehmensanleihen fokussierten Benchmark liegt für ein Jahr bei 0,90, über drei Jahre fällt sie mit 0,92 noch deutlicher aus. Insgesamt ist der Gleichlauf von Fonds und Vergleichsindex damit stark ausgeprägt, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für ein Jahr bei 0,81, über drei Jahre nimmt sie mit 0,84 einen nochmals leicht höheren Wert an. Damit haben sich kurzfristig 19 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, mittelfristig sind es 16 Prozent. Trotz seiner individuellen Titelauswahl ist die Kursentwicklung des Nordea High Yield Fonds damit recht eng mit der seiner Benchmark verknüpft.
FondsRisiko. Beta. Neutral.
Der von Nordea aufgelegte Hochzinsanleihenfonds weist für ein Jahr eine Volatilität von 9,27 Prozent auf, die oberhalb der 7,75 Prozent des Vergleichsindex von Merrill Lynch liegt. Diese erhöhte Schwankungsbreite geht mit einer auf Marktniveau liegenden Performanceentwicklung für diesen Zeitraum einher. Über drei Jahre ist ein ähnliches Szenario festzustellen: Hier beträgt die Volatilität des Fonds 20,93 Prozent, während die Benchmark mit 19,80 Prozent eine etwas geringere Schwankungsintensität aufzuweisen hat. Mit Blick auf die Risikostruktur ist der Vergleich von Benchmark und Nordea-Fonds mittelfristig als neutral einzustufen. Dies zeigt sich an dem Beta des Fonds von 0,997 für drei Jahre, das nur minimal von dem Standardwert von 1,00 abweicht. Die Risikokennziffer, die die Schwankungsintensität von Fonds und Index vergleicht, weist über ein Jahr einen erhöhten Wert von 1,17 auf. Damit müssen kurzfristig überdurchschnittliche Schwankungen des Fonds hingenommen werden. Dies bestätigt auch der rollierende Zwölfmonatsvergleich, wo innerhalb der letzten vierzehn Zeitspannen stets ein über 1,00 liegendes Beta von bis zu 1,29 verzeichnet wurde. Je länger man in die Vergangenheit zurückgeht, desto öfter findet man jedoch Beta-Werte unter 1,00. Damit ist kurzfristig eine tendenziell erhöhte Risikoneigung des Nordea-Fonds zu konstatieren, mittelfristig liegen dessen Schwankungen etwa auf Marktniveau.
FondsRendite. Performance. Achtbar.
Per 01. Juli 2011 hat der Nordea European High Yield Bond über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +45,16 Prozent erzielt. Dies entspricht einer Rendite von +13,23 Prozent p.a. – für einen Anleihenfonds aus dem Hochzinssegment ein sehr beachtlicher Wert. Die Wertentwicklung des Merrill Lynch Euro High Yield Constrained Index kann der Fonds aber nicht ganz erreichen: Über drei Jahre kommt dieser auf eine Gesamtrendite von +48,43 Prozent, was einem jährlichen Plus von +14,07 Prozent entspricht. In der kurzfristigen Betrachtung nähert sich die Rendite des Nordea-Fonds derjenigen des Referenzindex an und liegt auf vergleichbarem Niveau. Über ein Jahr hat der Fonds +14,14 Prozent an Wert gewonnen, ganze 0,32 Prozentpunkte weniger als der Hochzinsanleihen-Index von Merrill Lynch.
Dieses Performanceergebnis reicht nicht zur Generierung eines positiven Alphas aus. Für ein Jahr liegt die Kennzahl bei -0,13, auf Dreijahressicht beträgt sie -0,04 und bleibt damit hauchdünn negativ. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass der Nordea-Fonds trotz seiner individuellen Titelselektion die meiste Zeit keine Mehrrendite zur gewählten Benchmark aufweisen konnte. In 28 der 36 Einjahreszeiträume nahm das Alpha negative Werte bis zutiefst -0,97 an, nur achtmal war ein Performancevorsprung zum Vergleichsindex zu verzeichnen. Dies hat das FondsManagement offenbar erkannt und gegengesteuert: Das zeigt der Blick auf die bisherige Jahresrendite 2011, die ein deutliches Plus zur Benchmark aufweist.
SJB Fazit.
Ein positiver Konjunkturausblick und starke Unternehmenszahlen aus dem Kernbereich der Eurozone sprechen dafür, in ausgewählte europäische Unternehmensanleihen zu investieren. Die fundierte Titelselektion sowie das überzeugende Risikomanagement sind dabei Argumente für den Nordea European High Yield Bond Fund. Kurzfristig gelingt es ihm bereits, sein Ziel einer überdurchschnittlichen Rendite auf dem Markt für europäische Hochzinsanleihen zu erreichen. Weiter so!
Nordea. Hintergründig.
Die FondsGesellschaft Nordea wurde 1989 gegründet. Fonds in Deutschland: 48. Verwaltetes Vermögen: 191,0 Mrd. Mrd. Euro. Zu Umsatz und Gewinn macht Nordea keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter: 33.683. Geschäftsführer: Christian Clausen. Stand: 31.12.2010. SJB Abfrage: 07.07.2011.
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Sie misst die Mehrrendite, die über der zu erwartenden Rendite des Marktes liegt. Das Alpha beziffert jenen Teil der Rendite, der nicht mit der allgemeinen Marktentwicklung oder höherer Risikobereitschaft zu erklären ist, sondern auf aktiver Titelauswahl und Beispiel: Ein Alpha von 5 zeigt an, dass der Fonds bei einer Nullentwicklung des Index 5 Prozent Mehrrendite erzielt hat, ohne dafür ein höheres Risiko einzugehen.
Beta
Ist die Kennziffer für die Risiken. Sie ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Index. Das Kriterium ist deren Schwankungsintensität (Volatilität). Beim Beta wird dem Index der feste Wert „1“ zugesprochen. Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht er 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Das Beta eines Fonds ist negativ, wenn sich Fonds und Index abwärts bewegen.
Dividendenrendite
Diese Kennzahl misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent gemessen. Je höher der Wert, desto mehr Erträge in Form der Dividende bekommen die Anteilseigner aus der Unternehmensleistung heraus. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Ist der Wert hoch, deutet das auch auf eine Unterbewertung des Unternehmens an der Börse hin, denn wie eine hohe Dividende zeigt, ist die Ertragskraft größer, als der Aktienkurs ausdrückt.
Information Ratio
Um die Qualität des Managements eines bestimmten Fonds besser einschätzen zu können, ist die Information Ratio eine zentrale Kennzahl. Errechnet wird die Information Ratio, indem man die FondsRendite durch das FondsRisiko teilt. Die Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen. Das FondsRisiko anhand des Tracking Errors. Je höher dieser Wert ist, desto besser das Management des zu untersuchenden Fonds.
Korrelation
Ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Teilung des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Der Kurs entspricht der Substanz des Buchwerts. Dann hat die Aktie einen „fairen“ Wert.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, in dem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV bedeutet an der Börse ein Einstiegssignal in die Aktie. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufstiegspotenzial. Liegt ihr KGV über dem Marktdurchschnitt, ist das ein Ausstiegssignal. Sie gilt als überbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt ist hoch.
R²
Diese Kennzahl drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Das heißt, dass maximale R² liegt bei 1. Dies bedeutet, dass 100,0 Prozent der Entwicklung des Fonds durch den Referenzindex bestimmt wird. Ein R² von 0,5 bedeutet, dass 50,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist. Je deutlicher diese Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr eine erhöhte und niedrige Risikokennziffer auf aktivem FondsManagement oder Marktentwicklung basiert.
Sharpe Ratio
Ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und beim Index bei 0,30. Dann erwirtschaftet der Fonds mit jedem Risikoschritt ein Drittel mehr Rendite als der im Index dargestellte Markt. Eine negative Zahl bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt.
Tracking Error
Ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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